Produkttest

Gehäuse mit schrägem Top: Das Vector RS im Review

Kevin Hofer
9.3.2020

Der schwedische Gehäuse-Hersteller Fractal Design ist bekannt für Schlichtes. Das Vector RS tanzt mit seinem gläsernen «Schrägdach» zumindest etwas aus der Reihe und überrascht beim Airflow.

Beim Vector RS sticht als erstes das gläserne Top ins Auge. Das sieht cool aus und gewährt einen ungewohnten Blick auf die Komponenten. Ich habe jedoch Bedenken: Hat das Gehäuse genug Airflow? Die einzige Möglichkeit, heisse Luft abzutransportieren, ist hinten am Gehäuse und das nur mit einem Lüfter.

Hinweis: Im Artikel liest du, dass das mein erstes systematisiertes Gehäuse-Review ist. Seit dem 20.02.2020 ist aber das Review zum Define 7 online. Das Review des Vector RS habe ich bereits vor dem Define 7 gemacht – als Prototyp für die systematisierten Tests. Deshalb sind gewisse Aussagen zur Kühlleistung mit Vorsicht zu geniessen. Dennoch möchte ich dir nichts vorenthalten.

Lieferumfang und Modularität

Alternativ kann der linke Laufwerkschacht entfernt und das Gehäuse im offenen Layout betrieben werden. Dazu muss das komplette Dach demontiert werden. Das Sichtschutzpanel des Laufwerkschachts wird dann zurückversetzt. Auf dessen Rückseite lassen sich vertikal noch zwei 3.5-Zoll-Laufwerke montieren. Da wir gerade bei alternativen Platzierungsmöglichkeiten sind: Die zwei 2.5-Zoll-Laufwerkhalterungen lassen sich auch vorne auf der Netzteilabdeckung montieren.

Im Standardlayout mit den sechs Laufwerkschächten, können maximal acht 140-Millimeter- oder neun 120-Millimeter-Lüfter angebracht werden. Im offenen Layout sind’s neun 140-Millimeter- und neun 120-Millimeter-Lüfter. Bei den Radiatoren ist es oben maximal ein 420-Millimeter- (im offenen Layout) oder ein 360-Millimeter-Lüfter (im Standardlayout). Vorne sind bei beiden Layouts Radiatoren bis 360 und unten bis 280 Millimeter möglich.

Das 552×233×498 Millimeter grosse Gehäuse wiegt netto rund 12.5 Kilogramm.

Wie baut es sich im Gehäuse?

Im Grunde genommen könnte ich hier meine Erfahrungen zum Meshify S2 posten. Der Innenaufbau des Gehäuses ist mehr oder weniger identisch. Falls du dich für Wasserkühlungen interessierst, liest du im folgenden Beitrag mehr darüber.

Auf der Gehäuserückseite finde ich die Lösung von Fractal weniger geschickt. Der Hersteller liefert einen Lüfter-Controller mit. Praktisch, aber je nach Lüftertyp und eingesetzter Anzahl, ist er nicht zu gebrauchen. Entfernst du ihn, findest du darunter zwei Abstandshalter. Die sind mit der Gehäuserückseite verschweisst. Das nimmt dir Platz für Kabel und die Möglichkeit, andere Geräte dort zu befestigen.

Testmethodik

Das wichtigste an einem Gehäuse ist der Airflow. Das heisst: Wie effizient wird frische, kühle Luft ins Gehäuse befördert und auch wieder raus? Um das zu testen, stresse ich die folgenden verbauten Komponenten im Gehäuse mit den Stresstests HeavyLoad (für die CPU) und FurMark (für die GPU):

Als CPU-Kühler verwende ich den AMD Wraith Prism.

Die Tests mache ich vier Mal. Je zwei Mal mit den mitgelieferten Dynamic X2 GP-14 Lüftern von Fractal Design und zwei Mal mit Noctua NF-A14 PWM. Die Noctua-Lüfter verwende ich, damit ich den Airflow bei künftigen Reviews von Gehäusen vergleichen kann. Den ersten Test führe ich mit Glas-Top-Panel und den zweiten mit Lüftungsschlitz-Top-Panel und Staubfilter durch.

Nach fünf, zehn und 20 Minuten notiere ich die Temperatur der Thermometer, CPU und GPU. Nach den Tests schalte ich das System jeweils ab und lasse es während einer Viertelstunde abkühlen.

Wie gut ist der Airflow?

So schlägt sich das Vector RS in diesen Tests:

Während des Tests habe ich festgestellt, dass es keinen Sinn macht, nach wenigen Sekunden die Temperatur zu nehmen, da der Wert nicht exakt genug ist. Künftig werde ich die Temperatur nach fünf Minuten Idle nehmen und dann die Tests erst starten. Damit ich noch mehr Werte habe, nehme ich die Temperatur dann alle fünf Minuten. Hier alle Werte noch in tabellarischer Form:

Das sind viele Zahlen. Zur besseren Vergleichbarkeit in künftigen Gehäusereviews stelle ich die Temperaturen nach zwanzig Minuten im Gehäuse in der Standard-Konfiguration und mit optimiertem Airflow dar. Damit meine ich in diesem Fall das Glas-Top-Panel (Standard) und das Lüftungsschlitz-Top-Panel (optimierter Airflow). So lassen sich die getesteten Gehäuse kurz und knapp vergleichen. Jetzt sieht das Ganze noch etwas trostlos aus.

Was nebst den Temperaturunterschieden im Gehäuse ins Auge sticht: Die CPU-Temperatur liegt mit den Noctua-Lüftern bei beiden Konfigurationen tiefer als mit den Stock-Lüftern. Unterschiede von 6° Celsius beim Glas-Top und 7° Celsius beim Lüftungsschlitz-Top sind enorm. Das liegt wohl am höheren statischen Druck der Noctua-Lüfter.

Überraschend guter Airflow mit Glas-Top

Das Vector RS bietet alle Features, die ein modernes PC-Gehäuse bieten muss, inklusive RGB-Leiste – wenn sie denn funktioniert. Im Inneren ist das Teil gleich aufgebaut wie das Define R6. Im Grunde genommen sind alle Midi Tower von Fractal im Innern mehr oder weniger identisch. Deshalb lobe und kritisiere ich auch immer dieselben Sachen – wie Kritik am wenigen Platz in der Tiefe auf der Rückseite, dafür Lob an der Modularität.

Beim Airflow wurde ich eines Besseren belehrt: Mit Glas-Top-Panel wird heisse Luft effizienter abgeführt als mit Lüfterschlitz-Panel. Wie gut der Airflow im Vergleich zu anderen Gehäusen tatsächlich ist, kann ich dir zurzeit mangels Vergleichsdaten nicht sagen.

Das war mein erstes systematisiertes Gehäuse-Review. Gerne kannst du in der Kommentarspalte konstruktive Kritik für künftige Reviews anbringen, so gewinnen alle.

Apropos gewinnen: Fractal Design stellt uns zwei Vector RS zur Verlosung zur Verfügung. Alles, was du dazu tun musst, ist weiter unten auf «Teilnehmen» klicken. Wer gewinnt, entscheidet der Zufallsgenerator. Du hast bis und mit 12. März 2020 Zeit teilzunehmen.

Fractal Design Vector RS

Willst du eines von zwei Vector RS Gehäusen gewinnen? Dann mach beim Wettbewerb mit!

Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.

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