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Meinung

«Fantastic Four»: Warum mich dieser Marvel-Trailer völlig begeistert hat

Luca Fontana
5.2.2025

Ich wollte zurückhaltend bleiben. Ich wollte mich nicht hypen lassen. Und doch hat mich dieser Trailer schneller gepackt als Galactus einen Planeten. Ist das die Rückkehr zu alter Grösse – oder nur ein schöner Schein?

Ich geb’s ja zu: Ich war bereit, diesem Teaser-Trailer mit skeptischem Blick zu begegnen und enttäuscht abzutun. Multiversum? Meh. Wieder eine neue Inkarnation der Fantastic Four? Wenn’s denn sein muss …

Aber dann kam dieser Trailer – und innerhalb von Sekunden hatte Marvel mich so fest am Haken, dass selbst Spider-Man neidisch wäre.

Was hier zu sehen ist, ist kein lahmer Origin-Story-Aufguss. Und auch keine überladene MCU-Verknüpfung. Nein, das hier sieht wie Marvel zu besten Zeiten aus – mit Stil, Charakter und einer Prise 1960er-Science-Fiction-Zauber. Ich will mehr davon. Viel mehr.

Und am liebsten sofort.

Hyper, Hyper! Oder nicht?!

Jup, meine Begeisterung ist gigantomanisch. Vielleicht gerade weil meine Marvel-Liebe in den letzten Jahren spürbar nachgelassen hat und ich mich nach etwas sehne, das mich als Fan endlich wieder packt.

«The Fantastic Four: First Steps» hingegen fühlt sich genau so an, wie sich die Fantastic Four anfühlen sollten: Retro, aber modern. Stilvoll, aber nicht zu seriös. Gross, aber intim. Wenn das wirklich der Ton des Films ist, dann könnte das endlich die Version sein, auf die wir alle gewartet haben.

Oder zumindest ich.

Versuche ich nämlich, meine Begeisterung in der Redaktion zu teilen, will der Funke kaum rüberspringen. «Die Fantastic Four sind doch gar nichts mehr Grosses für Marvel», sagt etwa Kollege Philipp Rüegg, und bringt mich zum Grübeln.

Was wurde aus den Fantastic Four?

Schon verrückt. Das war früher mal anders. Früher, da waren die Fantastic Four Marvel. Punkt. Denn als Stan Lee und Jack Kirby sie 1961 erschufen, war das nicht nur der Start eines neuen Superhelden-Teams. Es war der Beginn des gesamten Marvel-Universums, wie wir es heute kennen. Mehr noch: Sie waren das Gesicht. Das Fundament. Und zwar bis tief in die 70er-Jahre.

Anders.

Aber im Kern dreht sich alles immer um ans Herz wachsende Figuren mit menschlichen Problemen und weltlichen Sorgen, die nur zufällig Superhelden wurden. Das ist die klassische Marvel-Formel. Und sie begann mit den Fantastic Four.

Wie Marvel sein einst wichtigstes Team vergessen liess

Kollege Phil hatte aber nicht ganz unrecht: Mit dem Aufstieg von Spider-Man in den späten 70ern und den X-Men in den 80ern begann der Stern der Fantastic Four tatsächlich langsam zu sinken.

Während Spidey zum weltweiten Aushängeschild wurde und die X-Men mit düsteren, erwachseneren Themen eine neue Generation fesselten, blieben die Fantastic Four stilistisch und inhaltlich lange in ihrer 60er-Ära verhaftet. Mitte der 2000er, spätestens aber mit der MCU-Explosion, waren sie nur noch eine Randerscheinung im Vergleich zu Iron Man, Thor oder den Avengers.

Kein Wunder also, dass spätere Versuche, das Team zurück ins Rampenlicht zu holen, eher verzweifelt als inspiriert wirkten. Diese unnötig düstere, in der Produktionshölle verschlimmbesserte Version aus dem Jahr 2015 zum Beispiel, die so ziemlich alles mit Füssen tritt, wofür die fantastische Familie eigentlich steht? Reden wir besser gar nicht erst darüber.

Zurück zu alten Stärken

Mit «The Fantastic Four: First Steps» scheint Marvel hingegen die Ursprünge und Werte der Comics zu feiern – das wiederum feiere ich. Denn dieser Teaser-Trailer zeigt, dass man verstanden hat, was die Fantastic Four ausmacht: ein Hauch von Nostalgie, eine Prise Abenteuerlust und eine gehörige Portion Sci-Fi-Charme.

Aber das Detail, das mich endgültig aus dem Sessel gehauen hat? The Thing! Der sieht exakt so aus, wie er muss. Keine verkopfte, «realistische» Neuinterpretation. Kein CGI-Sumpf der Uncanny Valley-Hölle. Einfach Ben Grimm in all seiner klobigen, steinigen Pracht – als wäre er direkt aus den Comics gepurzelt. Wenn das nicht der Stoff ist, aus dem fantastische Filme gemacht sind, dann weiss ich auch nicht.

Leute, das könnte endlich wieder ein Marvel-Moment werden, bei dem mir nicht nur ein müdes Schulterzucken bleibt. Ich kann’s kaum erwarten, am 25. Juli im Kino zu stürmen. Und ihr?

Mehr über den Film reden wir in der aktuellen Folge des Tech-telmechtel-Podcasts

Titelbild: Disney / Marvel Studios

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Ich schreibe über Technik, als wäre sie Kino, und über Filme, als wären sie Realität. Zwischen Bits und Blockbustern suche ich die Geschichten, die Emotionen wecken, nicht nur Klicks. Und ja – manchmal höre ich Filmmusik lauter, als mir guttut.


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