Produkttest

Dieser Monitorständer will zu hoch hinaus

Martin Jungfer
27.11.2020

My homeoffice is my castle. Oder es wird zunehmend dazu. Bei der Suche nach Optimierungen für den heimischen Arbeitsplatz bin ich auf eine smarte Monitorerhöhung gestossen.

Homeoffice kann zum wahren Rückenkiller werden. Du sitzt stundenlang am Laptop, die Pausen, in denen du dich mit den Kolleginnen auf einen Kaffee triffst, fehlen. Deine Bewegungszeit wird immer weniger. Das ist es kein Wunder, dass der Rücken erst krumm wird und dann schmerzt. Ich bin deshalb immer auf der Suche nach Dingen, wie ich meinen Arbeitsplatz möglichst ergonomisch gestalten kann.

Im Idealfall steht dein Monitor so, dass die Oberkante des Bildschirms und deine Augen mit einer gedachten waagrechten Linie verbunden sind. Je nachdem, wen ich frag, gibt es auch Empfehlungen, bei denen der Monitor bis zu eine Handbreit tiefer platziert ist.

Was genau am besten für dich funktioniert, wirst du spätestens nach ein paar Stunden in Arbeitshaltung selbst spüren. Wie bringst du deinen Monitor auf die richtige Höhe? Grundsätzlich gibt’s drei Möglichkeiten:

Unser Category-Team stellt mir als inoffiziellem «Homeoffice-Berater» den Monitorständer Smartstyle Blanco incl. USB-Port von Hersteller Sigel zur Verfügung. Den habe ich einige Tage im Einsatz.

Was kann er, was bringt er? Ganz banal bekommst du damit deinen Monitor innert drei Sekunden acht Zentimeter höher. Was den Sigel-Monitor nun angeblich «smart» macht, sind zwei USB-Ports an der Seite. Daran kannst du ein Smartphone-Ladekabel anschliessen. Oder dein Selfie-Licht. Oder im Sommer einen kleinen Ventilator. Oder eben alles, was seinen Ladestrom aus USB saugt. Aber es ist kein USB-Hub, den du mit deinem Computer verbinden kannst.

Sofern dein Smartphone drahtlos geladen werden kann, dürfte dich der Qi-Port freuen. Der ist rechts hinten platziert – etwas unpraktisch, weil du damit dein Handy an eine Stelle legen musst, wo du es nicht mehr richtig siehst. Vielleicht siehst du es irgendwann auch gar nicht mehr, sondern hörst nur noch, wenn es am Boden aufkommt. Denn dein Phone liegt schon sehr nah an der zum Absturz geradezu einladenden glatten Kante.

Nicht so richtig «smart». USB-Ports sind heute Standard und befinden sich sogar schon auf Steckdosenleisten aus dem Baumarkt. Und ein Qi-Port ist an sich auch kein cleveres Kerlchen, der dein Leben entscheidend verbessert.

Kunstoff, aber immerhin sauber verarbeitet

Weniger eine Frage des Geschmacks ist die Verarbeitung. Hier hat User pschneiter4 ein hartes Urteil gefällt.

Qualität lässt zu wünschen übrig. Sehr schlechte Verarbeitung. Preis-Leistung stimmt in meinen Augen nicht.
User pschneiter4

Wenn du vorhast, deine Tastatur nach Feierabend unter dem Monitorständer zu verräumen, klappt das problemlos mit einem Apple Magic Keyboard oder einer Surface-Tastatur von Microsoft. Alles, was schmal und flach ist, kannst du unter dem Monitorständer parkieren . Tastaturen, die breiter sind als 45 Zentimeter, müssen draussen bleiben. Auch solche, die höher sind als fünf Zentimeter.

Fazit: Nicht ganz zu Ende gedacht

Ich habe nach ein paar Tagen den Monitorständer wieder abgebaut. Zum einen, weil mein Monitor bereits höhenverstellbar ist. Zum anderen, weil mich die kleinen Abweichungen der Metallfarben von Monitor und Sigel-Ständer stören. Und ich habe ihn auch nicht behalten, weil sich für mich der Mehrwert von Qi-Ladestation und den zwei USB-Ports nicht erschliesst. Da kann ich auch eine multifunktionale Ladestation auf meinen Schreibtisch stellen.

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Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln. 


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