Produkttest

Die Zukunft ist da! Sonys QD-OLED-Fernseher im Test

Luca Fontana
25.7.2022

Auf diesen Test habe ich mich besonders gefreut: Denn Sonys A95K zeigt, warum QD-OLED bald schon das neue Mass aller Bildtechnologien sein wird. Aber: Noch ist mir QD-OLED zu teuer.

OLED-Fernseher bieten die beste Bildqualität, die du für Geld kriegen kannst. Daran ändert sich auch im Jahr 2022 nichts. Ausser, dass die Technologie eine Weiterentwicklung erfahren hat, die die Kräfteverhältnisse auf dem bis dato stark von LG geprägten OLED-Markt verschieben könnte. Ihr Name: QD-OLED.

Erleben wir gerade den Beginn einer neuen TV-Ära?

Design und Sound: Ich liebe Sonys Markenzeichen!

Auch dieses Jahr kommt Sonys Flaggschiff-TV mit einem standfusslosen Design daher. Soll heissen: Der A95K ist so konzipiert, dass sein Panel nicht auf einem Standfuss «sitzt», sondern daran angelehnt ist. Ein bisschen so, wie bei einem Bilderrahmen, den du nicht aufhängst, sondern rumstehen hast. Schaust du also frontal auf den Fernseher, liegt dein Fokus auf dem Bild. Nice.

Nur: Wohin mit der Soundbar? Zumindest bei mir stellte sich diese Frage, zumal mein TV-Möbel keinen Extra-Platz dafür hat. Ich habe meine Sonos Arc darum hinter dem Fernseher versteckt. Ideal ist das nicht; die Soundbar strahlt direkt nach vorne gegen das Panel. Das könnte für manche bereits das Killer-Kriterium sein.

Acoustic Surface sorgt für guten Sound

Ginge es allerdings nach Sony, würdest du den Sound ohnehin anders managen. Seit Jahren bauen die Japaner auf die hauseigene Soundtechnologie «Acoustic Surface Audio+»: Vier hinter dem Fernseher eingebaute Treiber versetzen nicht Luft in Schwingung, wie herkömmliche Lautsprecher, sondern das Panel selbst:

  • 2x Aktuatoren (je 20 Watt)
  • 2x Subwoofer (je 10 Watt)

Strenggenommen ein 2.2-System. Sony will sich aber nicht genau festlegen. Dank «3D Surround Upscaling» – ein schönerer Begriff für digitale Ton-Manipulation – sollen da mehr Lautsprecher vorgegaukelt werden als physisch vorhanden sind. Darum unterstützt das System auch Dolby Atmos.

Was soll ich sagen? Auch nach Jahren erstaunt es mich immer noch, wie gut dieses System funktioniert: Ein so voluminöses und gleichsam kraftvolles Klangbild schafft kein anderer Fernseher. Ich würde sogar so weit gehen, zu behaupten, dass «Acoustic Surface Audio+» eine mittelteure Soundbar locker ersetzt. Willst du aber Surround-Sound – echten Surround-Sound – kommst du um ein Heimkinosystem nicht rum.

Sony weiss das. Darum zwar dieses nicht neue, aber immer noch aktuelle Feature: Innerhalb eines Hi-Fi-Systems kann der Fernseher als Center-Speaker benutzt werden. Dann brauchst du keinen Center-Speaker oder Soundbar. Oder du greifst direkt zum HT-A9-Soundsystem. Dort erschaffen vier Lautsprecher eine 360-Grad-Klangbühne – unabhängig davon, wo du sie platzierst.

Zu den Anschlüssen. Die sind hinter dem Fernseher und seitlich:

Sämtliche vier Eingänge unterstützen HLG, HDR10 und Dolby Vision.

QD-OLED in a Nutshell

Um dir QD-OLED richtig zu erklären, bräuchte es eigentlich einen ganzen Artikel. Gut, habe ich den schon geschrieben. Falls dir das zu lange geht, kommt hier die kürzere Form. Falls du nur wissen willst, wie gut der A95K ist, kannst du das alles überspringen und zum Kapitel «Messungen: QD-OLED lässt die Muskeln spielen» scrollen.

First things first: Bevor ich dir QD-OLED erklären kann, musst du wissen, warum OLED (noch) als die beste Bildtechnologie auf dem Display-Markt gilt. Das Besondere an OLED-Pixeln ist, dass sie nicht nur das Bild erzeugen, sondern auch ihr eigenes Licht. LCD-Pixel können das nicht. Das hat einen grossen Einfluss auf die Bildqualität. Auch darüber habe ich geschrieben:

Die Bezeichnung dieser Technologie: WOLED.

Eine kleine Änderung – mit potenziell riesengrosser Wirkung.

Summa summarum: Samsung schöpft mit seiner QD-Schicht mehr Potenzial aus den OLED-Pixeln aus als LG. Sie strahlen heller und kräftiger. Bei gleicher Energiezufuhr. Auch das ist wichtig. Wir erinnern uns: Mehr Energie gleich mehr Hitze gleich höheres Burn-In-Risiko. Kein Wunder, will Hersteller Sony auf den QD-OLED-Zug aufspringen.

Messungen: QD-OLED lässt die Muskeln spielen

Was jetzt kommt, geht noch tiefer in die Materie als die QD-OLED-Erklärung oben. Falls dich Tabellen und Diagramme nicht interessieren, kannst du das alles überspringen und direkt zum Kapitel «Das Bild: Kraftvoll und trotzdem natürlich» scrollen. Ab dort kommen meine subjektiven Eindrücke mit ganz viel Videomaterial. Viel Spass!

Damit zu den Messungen. Natürlich könnte ich nur abgefilmte oder abfotografierte Displays zeigen und auf Stärken und Schwächen hinweisen. Letztendlich würde ich so nur mein subjektives Empfinden wiedergeben. Wie hell, natürlich und akkurat ein Fernseher tatsächlich ist, lässt sich aber auch in Zahlen messen. Das hat einen Vorteil: Zahlen sind objektiver als ich.

Die unten aufgeführten Messungen beziehen sich darum auf «Dolby Vision Hell».

Die maximale Helligkeit

Die Helligkeit ist aus zwei Gründen für den Fernseher wichtig. Einerseits beeinflusst sie den Kontrastwert. Sie entscheidet darüber, wie viele unterschiedliche Farben ein Fernseher darstellen kann. Andererseits ist die Helligkeit dann wichtig, wenn du oft tagsüber, in lichtdurchfluteten Räumen fernschaust. Ist ein Fernseher nicht hell genug, kann er vom Umgebungslicht im Zimmer überstrahlt werden. Auf dich wirkt das Bild dann eher blass.

Schauen wir uns die Helligkeit des A95K an.

Nit ist die englische Masseinheit für Candela pro Quadratmeter (cd/m²), also der Leuchtdichte beziehungsweise Helligkeit. 100 Nit entsprechen etwa der Helligkeit des Vollmondes am Nachthimmel.

Es gibt zwei Achsen: Die Vertikale steht für Helligkeit, die Horizontale für den Ausschnitt, in der die Helligkeit gemessen wird. Bei zwei Prozent der gesamten Bildfläche, also punktuell und bei sehr kleinen Bildbereichen, erzielt Sonys QD-OLED einen für OLED-Verhältnisse wahnsinnig hohen Luminanzwert von 998 Nit. Und das im Dolby-Vision-Modus, der eher etwas dunkler ist als der «Standard»- oder der «Brillant»-Modus des Fernsehers.

Zum Vergleich: Für OLED-Fernseher üblich wären etwa 700 Nit, und das auch nur mit auf maximale Helligkeit ausgerichteten Bild-Einstellungen, die so gar nichts mehr mit natürlichen Farben zu tun haben. Nur LGs Evo-Panel, das nur bei LG-OLED-Fernsehern verbaut wird, kann da einigermassen mithalten. Der kam vergangenes Jahr in den meisten Tests auf etwa 850 Nit.

Deutlich weniger überlegen ist die Gesamthelligkeit des Fernsehers bei voller Fenstergrösse: 204 Nit. Das ist für einen OLED-Fernseher zwar viel; LGs Evo-Panel kam vergangenes Jahr auf 170 Nit. Aber LCD-Fernseher strahlen viel heller. Samsungs QN95B zum Beispiel mit 658 Nit.

Was sagt uns das? Stellst du einen QD-OLED-Fernseher neben einem OLED-Fernseher, wirst du in puncto Helligkeit keine grosse Unterschiede feststellen. Die maximale Helligkeit bei ganz punktuellen Bildbereichen hingegen nimmt bessere Kontrastwerte und damit mehr darstellbare Farben vorweg.

Der Weissabgleich

Weiss entsteht beim Fernseher, wenn die roten, grünen und blauen Subpixel pro Pixel gleichzeitig und gleich stark strahlen. Die volle Helligkeit erzeugt also das hellste Weiss. Die niedrigste Helligkeit hingegen das tiefste Schwarz. Alles dazwischen sind demnach nichts weiter als Grautöne. Die Genauigkeit des Weissabgleichs wird darum mit zwei Tabellen gemessen:

  1. Graustufen Delta E (dE)
  2. RGB-Balance

Das Graustufen dE zeigt, wie stark die vom Fernseher erzeugten Graustufen vom Referenzwert abweichen. Die RGB-Balance zeigt an, in welche Richtung die vom Fernseher erzeugten Graustufen vom Referenzwert abweichen. Warum ist das wichtig? Schauen wir uns das am konkreten A95K-Beispiel an:

Die Grafik links liest sich recht einfach: Die Abweichung vom Referenzwert wird als Delta E bezeichnet, kurz: dE. Würdest du den Fernseher direkt neben einen Referenzmonitor stellen, bedeutet das:

  • Wert ist 5 oder höher: Die meisten Menschen erkennen den Unterschied.
  • Wert zwischen 3 und 5: Nur Expert:innen und Enthusiasten erkennen den Unterschied.
  • Wert zwischen 1 und 3: Nur Expert:innen erkennen den Unterschied, die Enthusiasten fallen raus.
  • Wert unterhalb von 1: Selbst Expert:innen erkennen keinen Unterschied.

Jeder Wert, der unter fünf liegt, ist für einen nicht-kalibrierten Fernseher ein sehr guter Wert. Sonys A95K bekommt das bis etwa 70 Prozent Weiss hin. Dann reisst der Wert kurz über 5 hinaus, bevor er sich ab etwa 90 Prozent Weiss wieder darunter fällt. Insgesamt würde den Meisten die Abweichung vom Referenzwert also gar nicht auffallen.

Was genau hier «abweichen» heisst? Das zeigt der Blick auf die RGB-Balance. In der «Problemzone» zwischen 70 und 90 Prozent Weiss strahlen die grünen Subpixel etwas gar schwach. Auch wenn die blauen und roten Subpixel nicht übertrieben stark strahlen: Die Unausgewogenheit kann trotzdem zu einem leichten Blau- oder Rotstich führen.

Der Color Gamut

Weiter geht’s mit dem Color Gamut, der Abdeckung der gängigsten Farbräume: Je grösser der Kontrast, desto mehr Farben können dargestellt werden und desto natürlicher wirkt das Bild. Wichtig ist der Gamut darum bei HDR-Inhalten, da sie mit ihrem namensgebenden hohen Dynamikumfang auf grosse Farbräume zurückgreifen.

  • Rec. 709: 16,7 Millionen Farben, Standard-Farbraum für SDR-Inhalte wie Live-TV und Blu-Rays
  • DCI-P3 uv: 1,07 Milliarden Farben, Standard-Farbraum für HDR-Inhalte, von HDR10 bis Dolby Vision
  • Rec. 2020 / BT.2020 uv: 69 Milliarden Farben, wird in der Film- und Serien-Industrie noch kaum genutzt

Der grosse «Farbklecks», inklusive der abgedunkelten Bereiche, zeigt die ganze, vom menschlichen Auge erfassbare Farbpalette. Der aufgehellte Bereich links zeigt den Farbraum BT.2020. Rechts dasselbe, einfach der kleinere DCI-P3-Farbraum. Die weissen Kästchen zeigen die eigentlichen Grenzen der jeweiligen Farbräume. Die schwarzen Kreise hingegen die beim Messen tatsächlich gemessenen Grenzen.

Folgende Farbraumabdeckungen hat die Messung ergeben:

  • Rec. 709: 100% (gut = 100%)
  • DCI-P3 uv: >100% (gut = >90%)
  • Rec. 2020 / BT.2020 uv: 93,86% (gut = >90%)

Der Color Error

Jein. Fernseher können zwar die meisten Signale innerhalb der gängigsten Farbräume verarbeiten und darstellen. Das bedeutet aber nicht, dass sie die Farben auch akkurat darstellen. Sonst würde das Bild bei allen Fernsehern ja genau gleich aussehen. Es gilt darum: Je mehr die dargestellten Farben denen auf Referenzmonitoren entsprechen, desto akkurater und besser der Fernseher.

Wie schon oben bei den Graustufen wird die Abweichung vom Fernseher zum Referenzwert als dE bezeichnet. Die weissen Kästchen zeigen die vom Testbildgenerator an den Fernseher gesendeten Referenzfarben an. Die schwarzen Kreise hingegen die tatsächlich gemessenen Farben. Auch hier gilt: dE-Werte unterhalb von 5 sind für nicht-kalibrierte Fernseher gut.

Die Grafik nimmt’s vorweg: Sonys A95K hat schon von Haus aus eine sehr hohe Farbtreue. Tatsächlich messe ich bei insgesamt 40 Messwerten ein durchschnittliches dE von hervorragenden 2,64. Besser als die 2,97 von Samsungs Neo QLED. Sicher, mit einer Kalibrierung könnte der Wert sogar noch unter 2, vielleicht sogar bis auf 1, gedrückt werden. Aber der Unterschied zu einem Referenzmonitor ist so gering, dass selbst Expert:innen ihn jetzt schon kaum sehen können.

Zum Vergleich: Im Standard-Modus war das dE bei 11,47 – kein Vergleich zum «Dolby-Vision-Hell-»Modus, auf den sich – zur Erinnerung – alle hier aufgeführten Messungen beziehen.

Zwischenfazit nach der Messung

Zeit, die Theorie in der Praxis zu testen.

Das Bild: kraftvoll und trotzdem natürlich

Die Messungen oben attestieren dem Fernseher eine gute Farbraumabdeckung bei sehr hoher Farbtreue. Theoretisch. Wie sieht’s in der Praxis aus?

Farbwiedergabe

Quelle: Disney+, «Guardians of the Galaxy, Vol. 2». Timestamp: 00:56:47.

Aber: Nicht immer müssen Farben im Bild geradezu knallen. Etwa im Film «Knives Out», wo ein heimtückischer Mörder frei herumläuft und Regisseur Ryan Johnson auf ein möglichst natürliches Bild setzt. Wie gut ein Fernseher da mitspielt, siehst du vor allem bei den Hauttönen.

Quelle: UHD-Blu-Ray, «Knives Out». Timestamp: 00:33:34.

Im Vergleich mit Samsungs Neo QLED fällt gleich das vom Farbton ähnliche, aber bei Sony kräftigere Bild auf. Achte auf die rote Holzfassade. Oder die aufgehängten Notizzettel im Hintergrund. Das ist es, was ich meine, wenn ich in meinen Tests vom gewissen Punch rede, den OLED-Fernseher ausmacht. Ähnlich viel Punch hat auch LG im Vergleich, aber dafür auch einen leichten Blaustich. Achte zum Beispiel auf das Hemd des alten Harlan Thrombey.

Black Crush und Shadow Details

Nicht alle Szenen sind hell. Manche sind richtig dunkel. Darum möchte ich Sonys Fähigkeit testen, Details in dunklen Bildbereichen darzustellen. Diesmal vergleiche ich den A95K zuerst mit seiner OLED-Konkurrenz. Das hat einen Grund: Jedes OLED-Pixel emittiert sein eigenes Licht. Umgekehrt kann jedes Pixel auch punktgenau abgeschaltet werden. Darum können OLED-Fernseher perfektes Schwarz darstellen. Kein Wunder, sind ausgerechnet dunkle Szenen ihre Paradedisziplin.

Quelle: UHD-Blu-Ray, «Blade Runner 2049». Timestamp: 00:04:50.

Eben: Filmen im Gegenlicht.

Helligkeitsabstufungen

Quelle: UHD-Blu-Ray, «Jurassic World». Timestamp: 00:21:18. Randnotiz: Das kurze Ruckeln im Sony- und Samsung-Video kommt von meiner überhitzenden Kamera, die am Ende eines langen, heissen Sommertages genug vom Filmen hatte.

Sonys A95K hingegen hält mit Samsungs QN95B verdammt gut mit. Gerade hier zeigen sich die über 990 Nit maximale Helligkeit, die Sonys QD-OLED-Panel drauf hat. Auch sonst wirkt das Bild auf mich am natürlichsten. Am punchigsten. Vor allem, wenn ich auf die Hautfarbe achte. Bei LG und Philips ist das Bild zu kalt.

Prozessor

Hinter all dem Marketing-Geschwurbel steckt, dass der Prozessor Rauschen entfernen, Farben verstärken, Kanten glätten, Bewegungen flüssiger machen und allfällige fehlende Pixel-Informationen dazurechnen soll.

Motion Processing und Judder

Quelle: UHD-Blu-Ray, «1917». Timestamp: 00:42:25.

Natürlich lässt sich das in den erweiterten Bildeinstellungen, unter «Motion Flow», ändern und wegkriegen. Habe ich übrigens auch bei Samsung und LG gemacht. Nur bei Philips empfand ich die Judder-Reduzierung ohne manuelles Eingreifen als sehr gut.

Nächste Szene aus «1917». Auch hier sorgt Mendes’ Kameraarbeit für eine immense Herausforderung für die meisten Prozessoren. Gerade bei harten Kanten vor verschwommenem Hintergrund, etwa um die Helme der beiden Soldaten herum. Dort müssen sowohl Prozessor als auch Pixel unheimlich schnell reagieren.

Quelle: UHD-Blu-Ray, «1917». Timestamp: 00:35:36.

Sonys Prozessor schlägt sich sehr gut, auch wenn er die Muskeln nicht ganz so stark spielen lässt wie etwa LGs oder Philips’ Prozessor. Trotzdem: Das Bild fliesst, wirkt aber nie unnatürlich.

Reaktionszeit der Pixel

Quelle: Apple TV+, «For All Mankind», Staffel 1, Episode 5. Timestamp: 00:00:10.

Bei Sony auf der linken Seite hingegen, siehst du fast gar nichts. Das spricht einerseits für einen hervorragenden Prozessor. Andererseits zeigt das Video aber auch die für OLED-Fernseher so typisch ausgezeichneten Pixel-Reaktionszeiten. Darum gelten sie auch als exquisite Gaming-Monitore. LCD-Fernseher sind in dem Punkt meist im Nachteil.

Upscaling

Jetzt der schwierigste Test. Hier will ich sehen, wie gut der Prozessor qualitativ weniger hochwertige Quellen hochskaliert. Blu-rays oder das gute alte Live-Fernsehen zum Beispiel. Oder «The Walking Dead». Die Serie ist bewusst auf 16mm-Film aufgenommen worden, um mit einer altmodischen Körnung samt Bildrauschen das Gefühl einer kaputten, postapokalyptischen Welt zu erzeugen.

Quelle: Netflix, «The Walking Dead», Staffel 7, Episode 1. Timestamp: 00:02:30.

Gaming: Input Lag und Game Mode

Der letzter Test: Taugt Sonys TV auch zum Gamen? Absolut. Mit Empfehlung. Der Fernseher unterstützt alle für Gamerinnen und Gamer relevanten Features:

  • 2× HDMI-2.1-Anschlüsse (HDMI 3 und 4 / 4K120Hz / 8K60Hz)
  • Auto Low Latency Mode (ALLM)
  • Variable Bildraten (HDMI Forum VRR)

Zufrieden stelle ich fest, dass die Farben knallig sind, Schwarz auch wirklich schwarz ist, die Kanten scharf aussehen und das Bild selbst bei schnellen und ruckeligen Kameraschwenks nicht zu sehr verschwimmt. Achte etwa auf Miles’ dunkle Silhouette im Gegenlicht, die detaillierten Texturen des verschneiten New Yorks, die schönen warmen Farben oder die gut sichtbaren Details in den Wolken. So sieht ein guter Game-Mode aus.

Quelle: PS5, «Spider-Man: Miles Morales», 120Hz-Modus, VRR und Ray Tracing aktiviert.

Was bei Sony fehlt, ist ein dediziertes Untermenü wie etwa bei LG oder Samsung, oben im Video gleich anfangs zu sehen, wo du fürs Gamen selber noch Feinjustierungen vornehmen und die aktuelle Bildrate ablesen kannst. Immerhin: Sonys A95K unterstützt den neuen VRR-120Hz-Modus der PS5 ohne Probleme. Ich musste aber zuvor in den System-Einstellungen des Fernsehers, unter Eingängen, das Häkchen hinter «VRR und ALLM» setzen gehen.

Fazit: Die erste Generation überzeugt bereits jetzt

Wird QD-OLED die alternde WOLED-Technologie LGs in Grund und Boden stampfen? Das ist die grosse Frage. Lass mich die Antwort zweiteilen.

Einerseits lässt sich aktuell klar sagen: QD-OLED ist besser als OLED. Das zeigen die nackten Zahlen. Die Farbtreue ist von Haus aus genial. Und kein anderer Fernseher hat je zuvor Farbräume so gut abgedeckt wie Sonys A95K. Dazu kommen die Direktvergleiche, bei denen Sonys QD-OLED-Fernseher seinen Konkurrenten in fast allen Disziplinen überlegen war.

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Ich schreibe über Technik, als wäre sie Kino, und über Filme, als wären sie Realität. Zwischen Bits und Blockbustern suche ich die Geschichten, die Emotionen wecken, nicht nur Klicks. Und ja – manchmal höre ich Filmmusik lauter, als mir guttut.


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