
News & Trends
Die grösste Kamera der Welt ist fertig
von David Lee
Im Rubin-Observatorium in Chile hat die LSST Camera mit einer Auflösung von 3,2 Gigapixel ihren Betrieb aufgenommen. Erste Aufnahmen zeigen Nebel in der Milchstrasse und einen Galaxienhaufen.
Forschende des Vera C. Rubin Observatoriums haben die ersten Bilder aus der LSST Camera veröffentlicht. Die grösste Kamera der Welt nutzt eine 8,4 Meter grosse Spiegelkonstruktion, um einen 64 Zentimeter grossen Sensor mit 3200 Megapixel zu belichten. Die Anlage soll Dunkle Materie und Dunkle Energie erforschen. Mehr Details dazu findest du hier:
Die ersten Aufnahmen der Kamera sind spektakulär und zeigen den Kosmos in einer nie dagewesenen Detailtiefe. Auf einem der Bilder sind der Trifidnebel und der Lagunennebel zu sehen, auf einem zweiten der Virgo-Galaxienhaufen. Ersteres besteht aus 678 Einzelaufnahmen über rund sieben Stunden Beobachtungszeit. Das Zusammensetzen von mehreren Bildern macht sonst unsichtbare Details sichtbar.
Sowohl der 2600 Lichtjahre entfernte Trifidnebel als auch der 5200 Lichtjahre entfernte Lagunennebel sind Teil der Milchstrasse. Sie sind auch für Hobby-Astronomen beliebte Beobachtungsobjekte. Der auf dem zweiten Bild sichtbare Virgo-Galaxienhaufen ist weiter weg: 50 Millionen Lichtjahre. Zu ihm gehören nach jetziger Kenntnis mehr als 2000 Galaxien. Die Aufnahme der LSST Camera zeigt nur einen Teil davon, inklusive zweier auffälliger Spiralgalaxien. Am Montag, 23. Juni 2025, um 17:30 Uhr Schweizer Zeit präsentieren die Verantwortlichen mehr Details in einem Livestream.
«Diese Bilder und Videos werden die ersten von vielen sein, die Rubin im Laufe des nächsten Jahrzehnts veröffentlichen wird», schreibt das Observatorium in seiner Pressemitteilung. Die grösste Kamera der Welt wird die nächsten zehn Jahre drei Fotos pro Minute schiessen und so alle drei bis vier Nächte den gesamten sichtbaren Südhimmel abtasten. Auf diese Weise wird Rubin die detaillierteste Zeitrafferaufnahme des Kosmos erstellen, die es je gegeben hat.
«Das NSF-DOE Rubin Observatory wird mehr Informationen über unser Universum erfassen, als alle optischen Teleskope der Geschichte zusammen», sagt Brian Stone, der amtierende Interims-Direktor der US-amerikanischen National Science Foundation (NSF). Das Teleskop soll durch seine regelmässigen Aufnahmen des Nachthimmels auch die Asteroidenabwehr revolutionieren. Es steht auf dem Cerro Pachón in den chilenischen Anden, wo das trockene Klima und die Höhe ideale Bedingungen bieten.
Mein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann an meinen Fingerspitzen in einer Felswand.