Produkttest

Die DJI Mavic Mini sieht gegen die DJI Mavic Pro 2 gar nicht so alt aus

David Lee
19.12.2019

Spielzeug oder ernst zu nehmende Video-Drohne? Drohnenprofi Cemil Erkoç hat die DJI Mavic Mini gegen die Mavic 2 Pro antreten lassen. Natürlich verliert die Kleine das Duell – aber ohne sich zu blamieren.

Mit der Mavic Mini hat DJI eine Drohne lanciert, die deutlich günstiger, kleiner und leichter ist als die DJI Mavic 2 Pro. Selbstverständlich geht das nicht ohne Abstriche in der Funktionalität. Ich wollte wissen, ob diese Einbussen zumindest für Einsteiger verschmerzbar sind – oder ob die DJI Mavic Mini sogar etwas für richtige Drohnenfreaks ist.

Den Test mache ich nicht selbst, sondern überlasse ihn jemandem, der sich richtig gut mit Drohnen auskennt: Cemil Erkoç. Seine Luftaufnahmen von Zürich sprechen für sich. Normalerweise benutzt er eine DJI Mavic 2 Pro. Die hat er für uns mit der Mavic Mini verglichen.

Flugeigenschaften

Beim Testflug Anfang Dezember weht ein mittelstarker Wind. Doch die DJI Mavic Mini hält sich trotz ihres geringen Gewichts stabil in der Luft. Den Gimbal findet Cemil gut. Generell verhält sich die Drohne mit dem GPS-Sensor ganz anders als gewisse Spielzeugdrohnen. Sie ist auch für Anfänger leicht zu fliegen. Der Motorlärm ist ein wenig lauter oder zumindest auffälliger als bei der Mavic 2 Pro: Die kleinere Drohne erzeugt einen höheren Ton.

Der Speicherkartenslot liegt bei der Mavic Mini offen da, hat keine Abdeckung. Das könnte bei hoher Feuchtigkeit zu einem Problem werden.

Von der Flugzeit ist Cemil positiv überrascht. Der Akku hält etwa gleich lange wie bei der Mavic 2 Pro. Bei den windigen Verhältnissen waren das etwa 20 Minuten. Bei Windstille dürften es 25 Minuten sein, schätzt Cemil. Vermutlich braucht die Drohne durch ihr geringes Gewicht wenig Strom.

DJI behauptet, die Bildübertragung reiche zwei Kilometer weit. Damit nehmen die Chinesen den Mund zu voll. Laut Cemil kommt es bereits ab 200 Metern zu Problemen mit der Bildübertragung. Bei der Mavic Pro würden 600 Meter locker drin liegen. Ein grosses Problem ist das aber nicht, denn du bist ja ohnehin verpflichtet, die Drohne in Sichtkontakt zu halten.

Die Videos

Die DJI Mavic Mini nimmt Videos in 2.7K auf, die Mavic 2 Pro in 4K. Dieser Nachteil dürfte für die Allermeisten problemlos verschmerzbar sein. Selbst mit 2.7K kann für Full HD noch ein Ausschnitt verwendet werden.

Dennoch: Die DJI Mavic Mini produziert erstaunlich gute Videos.

Fotos

Die Mavic 2 Pro liefert RAW, die Mavic Mini nur JPEG. Die geringere Dynamik des kleinen Sensor der Mini zeigt sich natürlich auch bei den Fotos.

Bei den Fotos kannst du mit der Mavic Mini immerhin den Bildteil wählen, für den du die Belichtung optimieren willst. Wenn du also den Himmel nicht überbelichten willst, wählst du diesen an. Zudem kann die Belichtung gelockt werden, damit die Belichtung beim Fliegen nicht ständig ändert.

Update, 27.12.19: Die Fotofunktion der Mavic Mini hat auch einen manuellen Modus, in welchem du Belichtungszeit und ISO-Empfindlichkeit selbst einstellen kannst.

Fazit: Perfekt für Einsteiger

Cemil kann sich vorstellen, die DJI Mavic Mini als Backup-Drohne zu kaufen. Da sie so klein und leicht ist, könnte er sie problemlos zusätzlich zur Mavic 2 Pro mitnehmen. Ein Ersatz für die Mavic 2 ist sie jedoch nicht.

Durch die einfache Handhabung beim Flug und bei den Aufnahmen ist sie eine hervorragende Drohne für Einsteiger. Die Qualität der Videos ist, gemessen am Preis, sehr gut. Auch die Akkulaufzeit und die Flugstabilität überzeugt.

40 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere. 


Foto und Video
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Produkttest

Unsere Expertinnen und Experten testen Produkte und deren Anwendungen. Unabhängig und neutral.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Produkttest

    Hover Air X1: fliegende Selfie-Kamera

    von David Lee

  • Produkttest

    Selfie-Drohne Hover Air X1 Promax im Test

    von David Lee

  • Produkttest

    DJI Neo im Test: die ideale Drohne für Anfänger wie mich

    von Lorenz Keller