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Apple Arcade: Da werd sogar ich als Android-User neidisch

Mit Apple Arcade bekommst du für sechs Franken, beziehungsweise fünf Euro, im Monat Zugriff auf 100 ausgewählte Spiele auf all deinen Apple-Geräten. Ich habe das Angebot ausprobiert und versucht rauszufinden, ob und für wen sich das Abo lohnt.

Keine Werbung, keine In-App-Käufe – stattdessen gibt es eine kuratierte Spielebibliothek. Das verspricht Apple Arcade. Seit Donnerstag ist das Spiele-Abo für iPhones verfügbar. iPad, Apple TV etc. folgen offiziell Ende Monat. Du erhältst damit uneingeschränkten Zugriff auf 100 ausgewählte Spiele. Apple spricht von exklusiv, was nicht ganz der Wahrheit entspricht, aber dazu später mehr.

Apple Arcade findest du als zusätzlichen Menüpunkt im App Store. Der erste Monat ist gratis, danach bezahlst du sechs Franken oder fünf Euro monatlich. Mit Family Sharing kannst du das Abo sogar mit bis zu fünf Mitgliedern teilen.

Nur bedingt exklusiv

Neben Blindflug sind Sunnyside Games aus Lausanne mit «Towaga» und Rosie Reality aus Zürich mit einem noch nicht veröffentlichten Titel vertreten.

Wie sind die Spiele?

Aktuell musst du also noch selber auf Entdeckungsreise gehen. Hier sind meine bisherigen Highlights.

«Skate City»
Skategames gibt es viel zu wenige. Darum freue ich mich auf jeden Neuzugang. «Skate City» hat eine simple Steuerung, um Tricks zu machen. Die Grafik ist schlicht, aber schick und der Soundtrack lädt zum Kopfnicken ein. Was willst du mehr?

«What the Golf»
Ein Golfspiel, bei dem du meist alles, ausser Golfbälle verschiesst. Zum Beispiel Häuser oder dich selbst. «What the Golf» ist ein lustiges Physik-Puzzle-Game, wo in jedem Level neue verrückte Miniaufgaben auf dich warten. Kurzweilig, aber unterhaltsam.

«The Pinball Wizard»
Statt eine Kugel schleuderst du in «The Pinball Wizard» einen Zauberer übers Spielfeld. Dabei geht es weniger um Highscores als darum, alle Gegner auf dem Spielfeld abzuschiessen. Gegner hinterlassen Beute, mit der du neue Fähigkeiten freischalten kannst. Mit dem ersten Skill kannst du beispielsweise mitten im Spielfeld schnell die Richtung wechseln.

«Cat Quest II»
Ein knuffiges Fantasy-Rollenspiel, wo du zwei Katzenkönige auf einer abenteuerlichen Reise begleitest. Du verprügelst allerhand fieses Gesindel, sammelst bessere Ausrüstung und lernst neue Zaubersprüche. Die Grafik ist zum Anbeissen und das Gameplay zugänglich und motivierend.

Wie spielt’s sich mit Controller?

Was mir persönlich aufgefallen ist: Sobald ich mit dem Controller spiele, betrachte ich Spiele anders. Dann verlieren sie für mich den Status als Gelegenheitsspiele und ich vergleiche sie eher mit Konsolen- oder PC-Spielen. Und gerade bei Titeln wie «Oceanhorn 2» frage ich mich dann, wieso ich nicht gleich das deutlich bessere «Zelda Breath of the Wild» spiele.

Fazit: Für wen ist das Ganze?

Mir ist nicht ganz klar, auf welche Zielgruppe Apple Arcade zielt. Für Gelegenheitsspieler ist der Preis vermutlich zu hoch und die Spiele zu anspruchsvoll. Denn simple Match-3-Spiele im Stil eines «Candy Crush» gibt es erwartungsgemäss nicht und das Free-to-Play-Angebot lockt im App Store weiterhin.

Eine weitere Zielgruppe könnten Familien sein, die einen Account mit ihren Kindern teilen und bereit sind, Geld für kuratierte und qualitativ hochwertige Spiele auszugeben. Apple Arcade ist definitiv ein Gütesiegel für eine gewisses Niveau und bei den aktuell 71 Spielen ist für fast jeden etwas dabei. Ausserdem musst du dir keine Sorgen um In-App-Käufe oder Werbung machen.

Einfacher ausgedrückt. Wenn du dir ohnehin bereits jeden Monat ein oder zwei Spiele im App Store gekauft hast, ist das Apple Arcade ein Nobrainer – vorausgesetzt, Apple hält Wort und liefert weiterhin konstant gute Titel. Und wenn dir als Familienoberhaupt die Lust und Zeit fehlt, dich durch unzähligen Schund im App Store zu wühlen, damit du und deine Kinder was Anständiges zu Spielen haben, lohnt sich das Abo ebenfalls.

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


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