Luca Fontana
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Alle Jahre wieder – Netflix dreht an der Preisschraube

Luca Fontana
10.10.2025

Der Streaming-Gigant Netflix erhöht in der Schweiz per sofort die Preise. Es ist nicht die erste (und wohl auch nicht die letzte) Erhöhung.

Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch die Netflix-Preiserhöhung. Dieses Mal trifft es erneut die Schweiz: Das Basis-Abo mit Werbung kostet neu 14.90 statt 12.90 Franken im Monat, das Standard-Abo steigt auf 22.90 Franken und das Premium-Abo gar auf 29.90 Franken.

Preiserhöhungen als Serienformat

Netflix ist mit dieser «Tradition» nicht allein. Auch andere Streamingdienste haben in den letzten Monaten und Jahren an der Preisschraube gedreht.

Damit reiht sich Netflix ein in einen globalen Trend: Streaming wird überall teurer. Die Anbieter argumentieren mit steigenden Produktionskosten, Investitionen in lokale Inhalte und mit der wachsenden Konkurrenz.

In der Schweiz spielt zudem noch die «Lex Netflix» eine Rolle: Seit 2024 müssen Streamingdienste vier Prozent ihrer Einnahmen in Schweizer Produktionen investieren. 2024 waren das laut Bund rund 30 Millionen Franken. Profitieren konnten davon unter anderem Serien wie «Tschugger» oder «Landesverräter». Diese Kosten werden – zur Überraschung von niemandem – direkt an die zahlende Kundschaft weitergegeben.

Teurer – aber auch unfairer?

Viele empfinden die Schweiz traditionell als Abzockland, wenn es um Streamingpreise geht. Doch ganz so einfach ist es nicht. Kollege Samuel Buchmann hat Anfang Jahr analysiert, wie teuer Netflix und Co. hierzulande im internationalen Vergleich wirklich sind. Also bereinigt nach Kaufkraft und Lohnverhältnissen.

Sein Fazit: Ja, wir zahlen in absoluten Zahlen mehr. Aber im Verhältnis zu unserem Einkommen zahlen wir etwa gleich viel wie in Deutschland. In den USA hingegen schlägt ein Abo relativ gesehen sogar noch stärker auf das Haushaltsbudget.

Mehrwert für wen, Netflix?

Vor diesem Hintergrund wirkt die Begründung, man müsse die Preise «wegen steigender Kosten» anpassen, etwas heuchlerisch. Dazu kommt, dass kein anderer Streaming-Dienst seine Preise so oft und regelmässig erhöht wie Netflix. Denn wer Quartal für Quartal Milliardenüberschüsse vermeldet, hat den Mehrwert offenbar längst eingepreist – für sich selbst.

Titelbild: Luca Fontana

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Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.» 


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