Kritik

«Donkey Kong Bananza» im Test: ein affenstarker 3D-Plattformer

Vergiss «Mario Kart World»: «Donkey Kong Bananza» ist das neue Pflichtspiel für alle Nintendo-Fans. Der 3D-Plattformer setzt neue Massstäbe.

Die beiden machen sich auf den Weg zum Kern des Planeten. Legenden besagen, dass dort die innigsten Wünsche erfüllt werden. Während DK von Bananen träumt, möchte Pauline zurück nach Hause. Die Reise in unbekannte Tiefen geht los.

Die Hauptstory bietet während den 15 bis 20 Stunden jede Menge Abwechslung. Regelmässig erwische ich mich dabei, wie ich «nur noch schnell eine Aufgabe vor dem Schlafen lösen» will. Und schon verfliegen die Stunden, bis ich meine Switch 2 und «Bananza» endlich wegräumen kann.

Abriss-Profi DK

Das erinnert eindeutig an die Monde aus «Super Mario Odyssey», motiviert aufgrund der verbesserbaren Fähigkeiten mehr. Zusätzlich zu den Banandium-Juwelen sammle ich Fossilien und Gold. Die Fossilien dienen mir auf den jeweiligen Ebenen als Währung für Kleidung. Mit der Kleidung erhalte ich Boni, wie schnellere Fortbewegung im Wasser, Gesundheits-Regeneration im Bananza-Modus oder weniger Schaden durch gegnerische Angriffe.

Das Gold ist eine Währung für die Bewohner und Bewohnerinnen des Untergrunds. Sie bieten mir ihre Dienste an und wollen im Gegenzug ein wenig von dem Gold, das ich auf meinem Abenteuer ohnehin überall einsammle. Zu ihren Diensten zählen Kanonenfässer, die mir als Abkürzung dienen, oder die Beseitigung von unzerstörbarem Material, damit ich kleine Geschicklichkeitslevel freischalte.

Auf der Suche nach den Banandium-Juwelen und den Passagen in die tieferen Ebenen zerstöre ich ständig Teile der Levels. Vor dem Zocken hat mir dieses Gameplay-Element am meisten Sorgen bereitet.

Unzerstörte Areale muss ich dennoch genau unter die Lupe nehmen. Ich komme nämlich nicht immer mit roher Gewalt an mein Ziel. Hier funktioniert die Formel, die Nintendo mit der ersten Switch in zahlreichen Spielen verwendet hat, wunderbar: Ich habe mehrere Möglichkeiten, an mein Ziel zu kommen. Zerstörung, Geschicklichkeit, Herumrätseln oder auch die Verwendung der Bananza-Verwandlungen.

Mit der Bananza geht es erst richtig los

Die Bananza-Verwandlungen bringen in das bereits unterhaltsame DK-Gameplay eine gehörige Portion Abwechslung. Die Verwandlungen lerne ich von den jeweiligen Ältesten, die ich dafür auf ihren Ebene aufsuchen muss.

Mit der Kong-Bananza werde ich zum Beispiel richtig stark, so dass ich meine Umgebung noch schneller zerstören kann. Ausserdem kann ich erst dadurch besonders harte Materialen wie Metall kaputtmachen.

Ein Bonus der Bananza-Verwandlungen ist es, dass währenddessen peppige Musik im Hintergrund läuft. Das hängt damit zusammen, dass meine Begleiterin Pauline mit ihrem Gesang erst die Kräfte in DK erweckt. Von den Bananza-Ältesten lernt sie die entsprechenden Lieder.

Die Zwischensequenzen, in denen Pauline ihre Zweifel überwindet, um zu singen, sind niedlich und erinnern mich mit ihrem Charme an Disneyfilme. Überhaupt ist Pauline eine tolle Begleiterin. Wenn ich raste, erzählt sie mir ein wenig von sich selbst und wie sie die Welt wahrnimmt. Damit wächst sie mir ans Herz.

«Donkey Kong Bananza» hat abgesehen davon keine tiefsinnige Handlung. Darum nehme ich die Momente mit Pauline umso lieber mit.

Feingeschliffen wie ein Diamant

Die musikalische Natur des Spiels stammt nicht nur von Pauline und ihren Gesangskünsten. Donkey Kong ist schon lange vor «Bananza» für seinen Beat und den guten Spiele-Soundtrack bekannt. Auch das neue Game gibt sich da keine Blösse.

Die Grafik und Leistung des Spiels sind ebenfalls gelungen. «Donkey Kong Bananza» macht klar, dass es in dieser Form nicht auf der ersten Switch-Konsole laufen könnte. Das Spiel sieht für die aktuelle Konsolengeneration solide aus und hat während meines Tests so selten geruckelt, dass ich die Vorfälle an einer Hand abzählen kann. Wenn es der Fall war, dann weil ich zu viel Terrain mit zu viel Gold darin zerstört habe.

Was ich dem Spiel ankreiden kann, ist der Koop-Modus. Eine zweite Person kann sich mir anschliessen und marginal die Kontrolle über Pauline übernehmen. Die Dame bleibt aber weiterhin fest auf DKs Schulter sitzen und wird nicht direkt gesteuert. Mein Koop-Partner kann lediglich per Zielfunktion Terrain anvisieren und es kopieren, um es herumzuschiessen.

«Donkey Kong Bananza» erscheint am 17. Juli 2025 für Nintendo Switch 2. Das Spiel wurde mir von Nintendo zu Testzwecken zur Verfügung gestellt.

Fazit

Genau das, was ich mir für die Switch 2 gewünscht habe

Mit «Donkey Kong Bananza» bekommt die Switch 2 nach «Mario Kart World» ihren nächsten Must-Play-Titel. Damit hat die Konsole einen Monat nach Release bereits den ersten hauseigenen Singleplayer-Knaller.

Das Spiel ist ein Plattformer mit Levels voller Sammelkram. Mit DK die Umgebung fast komplett zerstören zu können, ist unheimlich befriedigend, bietet Abwechslung gegenüber anderen Plattformern und macht viel mehr Spass als erwartet. Die Bananza-Formen sorgen für noch mehr Varianz im Spiel. So entsteht ein gelungener Mix aus bekannten Elementen und interessanten Neuerungen.

DK muss sich vor Nintendo-Maskottchen Mario keinesfalls verstecken. Mir macht «Bananza» sogar mehr Spass als «Super Mario Odyssey», das übrigens vom gleichen Team entwickelt wurde. Ich bleibe gespannt, was die Entwickler und Entwicklerinnen in Zukunft zaubern. Die Nintendo-Formel der Open-World-«Zeldas» mit der offenen Herangehensweise glänzt bei Plattformern.

Pro

  • schicke, abwechslungsreiche Levels
  • Storymodus lenkt gut durch Levels, Erkundung freiwillig
  • viel Sammelkram, der sich dank Fähigkeitspunkten belohnend anfühlt
  • Bananza-Formen bringen noch mehr Abwechslung ins Gameplay
  • geniales Sounddesign

Contra

  • Koop-Modus unnötig, mit viel Luft nach oben

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Meinen ersten Text über Videospiele habe ich mit acht Jahren geschrieben. Seitdem konnte ich nicht mehr damit aufhören. Die Zeit dazwischen verbringe ich mit meiner Liebe für 2D-Husbandos, Monster, meinen Krawallkatzen und Sport.


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