
Fujifilm GFX100RF
35 mm, 102 Mpx
Fujifilm GFX100RF
35 mm, 102 Mpx
Fujifilms neuer Mittelformat-Zwerg ist ein interessanter Kompromiss. Er bietet das derzeit beste Verhältnis zwischen Bildqualität und Kompaktheit. Auch Bedienung, Autofokus, Display und elektronischer Sucher sind solide. Die Nachteile des Konzepts: hohe Kosten, kein Bildstabilisator und ein Objektiv mit geringer Lichtstärke trotz fixer Brennweite.
Ich bin mir sicher, dass die GFX100RF ihre Fans finden wird. Ihr Gesamtpaket funktioniert für gewisse Anwendungen super – zum Beispiel Street- oder Dokumentarfotografie. Mit keiner anderen Kamera erhältst du in einem so unauffälligen Gehäuse eine so hohe Auflösung. Auch bei hohen ISO-Werten liefert der Mittelformat-Sensor noch sehr gute Ergebnisse.
Doch in vielen Situationen hat mir die GFX100RF zu viele Nachteile: Der fehlende Bildstabilisator schränkt mich ein. Die Weitwinkel-Perspektive passt oft nicht. Und sobald ich digital zoome, schwindet der Qualitätsvorteil des grossen Sensors. Starke Bokeh-Effekte darfst du mit ƒ/4 auf 35 mm (entspricht im Vollformat etwa ƒ/3.1 auf 28 mm) auch nicht erwarten. Und dann wäre da noch der Preis von fast 5000 Franken.
Als Immer-dabei-Kamera würde ich lieber für ein Drittel des Geldes die X100VI kaufen. Bei unbegrenztem Budget wildert Fujifilm im Revier der Leica Q3. Die hat zwar nur einen Vollformat-Sensor – dafür einen Bildstabilisator, ein lichtstarkes Objektiv (ƒ/1.7 auf 28 mm) und mehr Prestige. Ich werde das Gefühl nicht los, dass sie für viele die attraktivere Luxus-Kompaktkamera bleiben wird.
Pro
Contra