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Wir bauen uns einen 4500 Franken Race Chair, der rüttelt

Ein anständiges Lenkrad mit Pedalen gehört zur Standardausstattung jedes Renngame-Fans. Aber nicht jeder hat auch den passenden Schalensitz mit einer 3000 fränkigen mechanischen Rüttelplattform – wir schon.

«Holy shiiiit». Wenn du das erste mal zu schnell in eine Kurve rast und über den Pistenrand rutschst, dann zeigt die Next Level Racing Motion Platform V3 , was in ihr steckt. Dann rüttelt es dich so stark durch, dass du die Sicherheitsgurte am Rennsitz plötzlich doch nicht mehr ganz überflüssig findest.

Es wäre eigentlich ganz einfach...

Der Sitz wackelt leider auch ohne Plattform

Auf Anhieb funktionierts selten

Die Motion Platform wird mit einem gewöhnlichen PC-Netzkabel mit Strom versorgt und verbindet sich per USB-Kabel mit dem PC. Für die volle Funktionalität benötigt das Gerät Telemetriedaten. Das heisst, ein Spiel liefert Infos über Strecke, Bodenbeschaffenheit, Fahrzeug etc. und die Plattform produziert daraus realistische Bewegungen – zumindest sollte sie das. Bis das wirklich funktioniert, braucht es nämlich meistens etwas länger.

Rund 40 Spiele werden aktuell unterstützt. Dazu gehören unter anderem «Project Cars», «Forza Motorsport 7» oder «Assetto Corsa Competizione». Was der Gurken-Titel «The Crew» unter den ganzen Schwergewichten verloren hat, weiss ich nicht. Was ich weiss, ist, dass ich es unbedingt ausprobieren muss.

Wenns läuft, dann läufts

Nach «Assetto Corsa Competizione» probieren wir «Project Cars 2» aus. Das klappt, nachdem wir in den Spieloptionen die Telemetriedatenübertragung zulassen. Ohne bleibt der Sitz still. Danach wird auch «Project Cars 2» zu einem völlig neuen Erlebnis. Weniger Erfolg haben wir mit «Forza Motorsport 7». Das will auch nach etlichen Versuchen und Workarounds nicht mit der Plattform funktionieren.

Aus Neugier starte ich noch «The Crew». Das Spiel wirkt neben all den Simulationen völlig fehl am Platz. Immerhin, die Motion Platform funktioniert auf Anhieb. Anders sieht es mit dem Lenkrad und den Pedalen aus. Das Gaspedal wird überhaupt nicht erkannt und Bremse und Kupplung sind vertauscht. Damit fährt es sich erwartungsgemäss besch...eiden. Die Plattform kommt in Verbindung mit dem völlig arcadigen Gameplay überhaupt nicht auf Touren.

Fazit: Teuer, sperrig, aber geil

Zwei Sachen sind verbesserungswürdig. Zum einen die unvollständige Anleitung, die einen relativ einfachen Prozess unnötig in die Länge zieht. Zum anderen das Herumspielen mit den Einstellungen bis die Plattform mit gewissen Spielen funktioniert. Für den stolzen Preis von über 3000 Franken hätte ich etwas mehr Plug‘n’Play erwartet. Wenn die Motion Platform V3 aber läuft und du den nötigen Platz hast, uuuuuu Baby, dann geht es ab.

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


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