Wiko Wim: Ein kleines Kraftpaket aus der unerwarteten Ecke

Am Mobile World Congress haben wir Geräte gesehen, die es wohl nie geben wird. Dazu eine Überraschung in Form des Wiko Wim. Denn das Phone spielt in einer weit höheren Liga, als vermutet, behält aber das typische Preis-Leistungsverhältnis bei.
Am Stand des französischen Smartphoneherstellers Wiko sind viele glückliche Leute anzutreffen. Gut, an den meisten Ständen am Mobile World Congress MWC in Barcelona sind professionell glückliche Menschen - also solche, die sich morgens ein Lächeln aufs Gesicht kleben und es Abends wieder abnehmen - anzutreffen. Doch bei Wiko beschleicht mich und Videobloggerin Stephanie Tresch das Gefühl, dass die Verantwortlichen am zweistöckigen Stand irgendetwas wissen, das wir auch wissen sollten. Wir fragen nach.
Tatsächlich hat Wiko ein Gerät auf Lager, das wir offiziell als interessant einstufen: Das Wiko Wim und dessen kleinere Version, das Wiko Wim Lite.

Das Smartphone, das eine Gewichtsklasse höher boxt
Das Wiko Wim wird uns in einem der mindestens zwei Sitzungszimmer des zweistöckigen Standes gezeigt. Draussen beginnt grade die Pressekonferenz in Form eines Lifestyle-Events mit stampfenden Bässen, Applaus und Apéro. Uns aber interessiert das Tablar mit Smartphones mehr: Das Wiko Wim in zehn verschiedenen Ausführungen.
Stephanie Tresch stellt das Kamera-Equipment auf. Ein Hands-on muss her.
«Das sind alle finalen Entwürfe des Wim», sagt Alice Zerbone, PR and Communications Specialist bei Wiko. Sie erklärt, dass der französische Konzern Farbvarianten ausprobiert hat, um zu sehen, wie sie wirken. Ein glänzig-goldiges Phone ist definitiv das Augenmerk auf dem Tisch, aber wohl zu grell. Es ist offensichtlich, weshalb es nicht veröffentlicht wird. Ein anderes, mein persönlicher Favorit, ist mit einem dunkelgrau-schwarzen Muster versehen, dass an Karbonfasern erinnern soll. Weshalb das Ding nicht veröffentlicht wird, ist mir ein Rätsel, denn das sieht wirklich gut aus.

Doch nicht nur aussen sieht das Wiko Wim gut aus. Die Specs des Geräts sind wahrscheinlich der Grund, warum die ganzen Wiko-Angestellten so glücklich und wissend gelächelt haben.
- Prozessor: Snapdragon 626 Octa-Core mit 2.2Ghz
- 4GB RAM
- Akku: 3200mAh
- Display mit AMOLED-Technologie
- Android Nougat mit Wiko-User-Interface
- 32 oder 64 GB interner Speicher
- Bis zu 128 GB Speicher durch Speicherkartenslot
Die Pressekonferenz vor der Tür des Sitzungszimmers kommt zum Part, wo die Kameras des Wims erklärt werden. Die Technologie ist in Zusammenarbeit mit DxO, Qualcomm und Vidhance. Die Kamera liefert gute Bilder, schiesst schnell aus der Hüfte und die Bilder sehen auf dem AMOLED-Display scharf und knackig aus.
Das sind zwar keine Flaggschiff-Specs, aber darum geht es Wiko nicht. Wiko zielt auf ein sehr gesundes Preis-Leistungsverhältnis ab. Der Grund liegt wohl in der Geschichte Wikos zu finden, einem Ruf, den das Unternehmen hat und dem neuen Territorium, das das Unternehmen mit dem Wim beschreitet.
Das Phone zwischen den Flaggschiffen
Wenn dir dein fast schon sündhaft teures Samsung Galaxy runterfällt oder dein iPhone einen Ausflug in die gefüllte Badewanne unternimmt und nachher tropft statt SMS schreibt, dann muss ein neues Gerät her. Bis zum nächsten Flaggschiff ist es noch einige Monate hin, aber so voll von der Erde fallen kannst du auch nicht. Das ist der Zeitpunkt, an dem Wiko bisher interessant wurde. Als Zwischenlösung.
Obwohl das ein solides Businessmodell ist und seit der Unternehmensgründung 2011 gut funktioniert, will der Konzern mit Hauptsitz in Frankreich offensichtlich mehr. Er will, dass das Wim ein Phone ist, das zwar nicht den Flaggschiffen Konkurrenz macht, sondern im Mittelfeld der Android-Phones für Furore sorgt.
Der Test zeigt: Das funktioniert. Das Wiko Wim kommt mit einem Preisschild daher, das dem Mittelfeld den Kampf ansagt. Dazu eine Leistung, die dem oberen Mittelfeld die Zunge rausstreckt und ein eleganter Formfaktor dazu.
Wenn du also ein neues Smartphone willst, das nicht nur bis zum nächsten Flaggschiff hält, dann schau dir das Wiko Wim gut an. Und überhaupt: Es lohnt sich, ein Auge auf Wiko als Unternehmen zu werfen. Denn wir vermuten, dass da noch einiges gehen wird. Am Stand sind sich alle auf jeden Fall sicher: Das Wiko Wim ist der erste Schritt in eine glorreiche Zukunft.


Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.