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Wie ich 30 Jahre später endlich Zelda in «A Link to the Past» rette

Anika Schulz
8.10.2024

Dieser Beitrag hat mich Schweiß und Tränen gekostet. Warum? Weil es um «The Legend of Zelda: A Link to the Past» geht. Und weil ich dieses Spiel hasse, beziehungsweise … hasste. Womit wir beim Kern der Story wären.

Ich erinnere mich noch heute daran, dass meinem Teenie-Ich irgendwann bloß beim Hören der Titelmusik von «Zelda» der Puls hoch ging. So sehr stresste mich dieses Game. Bis zum sechsten Dungeon in der Schattenwelt, dem Eispalast, habe ich mich gequält und dann aufgegeben.

Das war und ist bitter, vor 30 Jahren wie heute. Denn wenn ich eine Sache richtig gut kann, dann ist es, für verzwickte Gaming-Probleme eine Lösung zu finden. Ich habe bei «Super Mario Kart» Streckenrekorde auf der Rainbow-Road aufgestellt und mich durch alle Loren-Level von «Donkey Kong Country» gezockt. Obwohl man dafür wahrlich mehr Glück als Verstand braucht.

So oder so: In der Lichtwelt fehlen mir nur noch das Masterschwert, das ich ganz König-Artus-like aus einem Stein ziehe, und der Endboss. Agahnim hat sich im Burgturm von Schloss Hyrule verschanzt. Natürlich rettet der Zauberer sich in letzter Sekunde und entführt Zelda in die Schattenwelt, aber das wusste ich ja vorher.

Hilfe und Tricks

Bevor es mit der Schattenwelt weiter geht, lege ich ein paar Beichten ab. Du hast dich sicherlich gefragt, ob ich mir das Aufarbeiten meines kleinen «Zelda»-Traumas mit irgendwelchen Tricks einfacher mache.

Anika, spulst du zurück?

Oh, YES! Das tue ich, und ich würde es immer wieder tun. Ich bin sehr dankbar für die Errungenschaften der modernen Technik und der Tatsache, dass ich bei Nintendo Online zurückspulen und misslungene Gaming-Momente retten kann. Das spart Zeit und Nerven. Und wie du weißt, lagen die Nerven bei mir früher blank und ich muss mir das Leben ja nicht unnötig schwer machen.

Schämst du dich deswegen nicht?

Kein Stück.

Wie beruhigst du deine Nerven?

Mit Kaffee, Franzbrötchen, Bier und Pizza. Und ich beruhige mich mit der Anwesenheit meiner Kusine, die ein ebenso großer Nintendo-Fan ist wie ich. Und im Gegensatz zu mir hat sie als Kind «The Legend of Zelda: A Link to the Past» durchgespielt – ohne YouTube, nur mit dem Spieleberater. Sie weiß also, was zu tun ist. Hoffe ich zumindest.

Mein persönlicher Endgegner

Bleibt also nur noch der finale Bossfight, beziehungsweise der Weg dorthin. Als Warm-up gucke ich mir YouTube-Videos an, wie ich Ganon bezwingen kann. Der Kampf wirkt uninspiriert. Erst muss ich Ganon mit dem Schwert auf die Mütze hauen und ihn anschließend ein paar Mal mit meinen Silberpfeilen abschießen. Aha, also nichts Neues. Mehr oder weniger motiviert mache ich mich an den letzten Teil meiner persönlichen «Zelda»-Saga …

Regungslos starre ich zuerst meinen Fernseher an, dann meine Kusine. Die starrt mit großen Augen zurück. Wir haben es geschafft! Ganon ist besiegt, Zelda gerettet und Hyrule befreit. Ich bin auch befreit – und zwar von meinem «Zelda»-Trauma. Und mein geliebtes Kusinchen? Das hat mehr als eine XXL-Pizza gut bei mir.

Und nun?

Nun bin ich kuriert. Ich habe «A Link to the Past» seitdem nicht wieder angerührt und werde es auch nicht tun. Das Spiel ist für mich beendet. Es gibt nichts mehr zu holen.

Was neu ist: Ich bin «Zelda»-Fan! Ich mag die Art und Weise, wie das Spiel Strategie, Geschick und Ausdauer belohnt. Und dass ich nicht «nur» durchrennen und hüpfen muss wie bei «Super Mario Bros.». Deswegen probiere ich wohl auch das neue Game «The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom» aus. Aber dazu in einem anderen Beitrag mehr.

The End.

Titelbild: Nintendo

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Als Kind wurde ich mit Mario Kart auf dem SNES sozialisiert, bevor es mich nach dem Abitur in den Journalismus verschlug. Als Teamleiterin bei Galaxus bin ich für News verantwortlich. Trekkie und Ingenieurin.


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