
Weil er es kann: User baut eine Wii auf die Größe eines Spielkartenstapels um

Warum groß, wenn es auch klein geht? Auf Github stellt der Nutzer loopj seine von ihm auf den Bruchteil der ursprünglichen Größe minimierte Wii vor. Und sie soll funktionieren.
Hobbys müssen nicht unbedingt sinnvoll sein. In diese Kategorie fällt auch das «Short Stack»-Projekt des Github-Nutzers loopj. Er hat eine Nintendo Wii-Konsole modifiziert und auf eine Größe von unter zehn Prozent des Originals geschrumpft. Dazu fertigte er selbst zwei neue Platinen an. loopj gibt an, dass seine «Short Stack» nach seinen Kenntnissen die kleinste funktionierende Wii der Welt ist.
Ob das stimmt, weiß er aber selbst auch nicht genau. Sein Projekt ist nicht das einzige zur Verkleinerung einer Wii. Es gibt bereits eine Wii mit integriertem Bildschirm in einer Bonbon-Blechdose sowie eine ebenfalls sehr kleine Wii in originaler Form. Bei der Größe eines Spielkartenstapels ist aber denkbar, dass die «Short Stack» tatsächlich die kleinste der Welt ist. loopj gibt an, dass sie 13,5 mal in eine Original-Wii passen würde. Das Ergebnis seines Projekts stellte er am Donnerstag auf Github vor.
Features der geschrumpften Wii
Das Gehäuse weicht zwar von der Form des Originals ab, die Frontseite ist ihm aber nachempfunden: Es gibt Buttons zum Einschalten, Resetten und Synchronisieren sowie eine grüne Status-LED. Auch der blau leuchtende Datenträgerschlitz ist dabei. Die Original-Datenträger der Wii lassen sich allerdings nicht verwenden, weil sie zu groß sind. loopj hat stattdessen einen microSD-Slot eingebaut, über den Spiele geladen werden können.

Quelle: loopj, Github
Die Wii von loopj ist mit einem HDMI-Anschluss, Bluetooth und Anschlüssen für vier GameCube-Controller ausgestattet. Die Controller-Anschlüsse sind als 3,5-Millimeter-Buchsen konzipiert, sodass zur Verwendung der Controller Adapter notwendig sind. Strom erhält das Gerät mittels USB-C.
Wie bekommt man die Hardware so klein?
Die Original-Platine ist für so ein Projekt viel zu groß. loopj hat sie auf 62 × 62 Millimeter zurechtgeschnitten und wie bei einem Puzzle andere Platinenfragmente in entsprechende Ausschnitte eingefügt. Diese hat er teilweise selbst angefertigt. Etwa eine winzige Platine, auf der die USB-, GameCube- und Bluetooth-Verbindungen zusammengefasst sind. Auch die Kühlung der Konsole hat loopj bedacht und einen Kühlkörper aus Alu angefertigt, der von einem 20 × 20 × 8 Millimeter großen Lüfter gekühlt wird. Das Gehäuse und die Buttons hat loopj am Computer designt und mit einem 3D-Drucker erstellt.
Auf Github beschreibt loopj genau, wie du seine «Short Stack» nachbauen kannst. Für einen solchen Umbau benötigst du allerdings mehr als eine Schere und einen 3D-Drucker: Ohne tiefgreifende Hardwarekenntnisse und entsprechendes Werkzeug wäre das nicht möglich. Theoretisch ließe sich die Wii, so loopj, übrigens noch um weitere 25 bis 30 Prozent verkleinern – das wäre aber ziemlich schwierig.


Fühlt sich vor dem Gaming-PC genauso zu Hause wie in der Hängematte im Garten. Mag unter anderem das römische Kaiserreich, Containerschiffe und Science-Fiction-Bücher. Spürt vor allem News aus dem IT-Bereich und Smart Things auf.