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Unmerklicher Hörverlust: Mimi verstärkt das verlorene Spektrum

Die Abnahme der Hörkraft fängt schon viel früher an als du glaubst. Die App von Mimi hilft dabei, das zu erkennen. Du kannst den Sound individualisieren und so verlorene Frequenzspektren ausgleichen.

Die Redaktion von Digitec und Galaxus berichtet vor Ort von der IFA 2023 in Berlin. Alle bisher publizierten News und Hintergründe findest du in unserem Überblick:

Stell dir vor, du sitzt im Auto, hörst ein wenig Musik und fährst. Dann kommt plötzlich dieses eine Lied. Dann drehst du lauter, oder? Erwischt. So geht’s mir auch. Du hast vielleicht das Gefühl, durch die Lautstärke mehr in ein Lied «hineingezogen» zu werden, es intensiver zu hören.

Mimi ist kein Equalizer

Am Rande meiner Führung durch die neuen Teufel-Produkte lerne ich Florian Schneidmadel kennen.

Für Schneidmadel besonders wichtig: Mimi ist kein Equalizer. Es wird nicht einfach an einem digitalen Bass- oder Treble-Regler gedreht. Denn dieser erhöht oder senkt ganze Frequenzspektren viel zu grob und zu generell. Dies würde den Klang verfälschen – in der Fachsprache nennt man diesen Effekt «maskieren».

Die Mimi-App hingegen misst, wo deine Hörschwächen liegen und verstärkt anschliessend nur genau die Frequenzen, die du ungenügend oder gar nicht mehr wahrnehmen kannst. So werden Details des Klangs, die du deswegen nicht mehr richtig hörst, wiederhergestellt. Und das, ohne die Gesamtlautstärke erhöhen zu müssen. Mimi nennt dies «biologisch inspirierte Signalverarbeitung».

Die App kannst du dir für Android oder für iOS kostenlos herunterladen. Wobei sich Mimi hier derzeit auf die iOS-App konzentriert und weiterentwickelt.

So benutzt du die Mimi-App

Die App bietet dir zwei Tests. Zum einen den sogenannten «Pure tone threshold test». Dieser misst die leisesten Töne, die du in verschiedenen Frequenzen hören kannst. Zum anderen den «Masked threshold test». Dieser simuliert eine laute Umgebung und misst, wie laut die Geräusche sein müssen, damit du sie noch hören kannst.

Ich habe beide Tests gemacht. Sie haben ergeben, dass ich in ruhiger Umgebung keinen Hörverlust habe. Allerdings ist «kein Hörverlust» ein Spektrum. In diese Kategorie fällst du, wenn dein durchschnittlicher Verlust tiefer ist als 15 Dezibel. Mein Verlust beträgt links 8 dB, rechts 7 dB.

Jedoch trage ich lediglich In-Ears und höre MP3-Files, die mit 192 Kilohertz gesampelt sind. Würde ich die Samplingrate auf 320 Kilohertz hochschrauben und einen hochwertigeren Kopfhörern oder einen Speaker nutzen, wäre der Nutzen wohl grösser. Immerhin: Ich habe jetzt seltener das Bedürfnis, die Lautstärke aufzudrehen.

Titelbild: Shutterstock

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Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.


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