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Umweltfreundlicher, inklusiver und wegweisender: Diese Google Maps Features kommen

Der kalifornische Tech-Riese hat grosse Pläne für seinen Online-Kartendienst. Über hundert Updates sollen noch in diesem Jahr Verbesserungen bringen – dabei stehen Mensch und Umwelt im Zentrum.

Google tüftelt konstant an ihrem Kartensystem. Allein für dieses Jahr verspricht Mountain View über hundert Änderungen an ihrem Dienst. Um im laufenden Update-Dschungel den Überblick zu behalten, habe ich hier die wichtigsten Punkte zusammengetragen.

Umweltschutzmodus per Default

In einem Blogpost Ende März kündigte der kalifornische Tech-Riese ein Update für Autofahrer an: Diese sollen nämlich bald nicht mehr die schnellste Route angezeigt bekommen, sondern die klimafreundlichste. Das heisst, der Algorithmus führt Autofahrer bald über den Weg, der aufgrund von Steigung und Stau zu weniger Treibstoffverbrauch führt.

Diese «eco-friendly routes» sollen mit einem Update noch in diesem Jahr als Standardeinstellung für Nutzer verfügbar werden. Wer trotzdem die schnellere Route angezeigt bekommen will, muss dies über die Einstellungen so angeben. So will der Tech-Riese seinen Nutzerinnen und Nutzern dabei helfen, ihren ökologischen Fussabdruck zu verkleinern. Das Feature soll dieses Jahr zuerst in den USA ausgerollt werden und danach schrittweise im Rest der Welt.

Quelle: Google Inc.
Quelle: Google Inc.

Die Umwelt soll dabei nicht nur geschützt werden, sondern auch angezeigt. Deshalb wird der Kartendienst auch gleich zum Wetterfrosch. Es soll nämlich bald möglich sein, Wetteranzeige und Luftqualität in den Kartendetails als Ebene angezeigt zu bekommen.

Quelle: Google Inc.
Quelle: Google Inc.

Updates aus der Entwicklerkonferenz

An der Entwicklerkonferenz Google I/O Mitte Mai präsentierte der Tech-Riese weitere Neuerungen für ihren Kartendienst. Nebst Treibstoffverbrauch will Google auch Vollbremsungen auf den Strassen verringern. Dafür soll der Algorithmus Routenoptionen so kalkulieren, dass die Wahrscheinlichkeit von Vollbremsungen verkleinert wird.

Auch für Nutzer, die zu Fuss unterwegs sind, gibt es Neuigkeiten. So soll es bald möglich sein, beim Spazieren durch die Strassen Live View abzurufen. Zeigst du mit deiner Kameralinse auf einen Ort, wirst du so dank Augmented Reality bald alle nützlichen Informationen dazu ablesen können. Dieses Feature soll zudem auch in die Innenräume gebracht werden, um besser durch grosse verwinkelte Gebäude navigieren zu können.

Quelle: Google Inc.
Quelle: Google Inc.

Nach der Pandemie willst du dich vielleicht nicht direkt wieder in grosse Menschenmassen stürzen. Deshalb wird Google Maps bald anzeigen, welche beliebten Stadtteile oder Orte gerade viel belaufen sind – so kannst du beispielsweise gleich einen grossen Bogen um die Zürcher Bahnhofstrasse machen, sollten sich da zu viele Menschen tummeln. Zudem will Google Maps relevante Orte in Abhängigkeit der Tageszeit anzeigen – das heisst, am Morgen werden eher Cafés angezeigt und am Mittag und Abend eher Restaurants oder Bars.

Tweet zu neuer UI

Laut smartdroid soll nicht nur der Inhalt der Routenplanung fundamental verändert werden, sondern auch das Aussehen der Funktion. Ein Tweet von @wongmjane soll die zukünftige UI zeigen: Die Routen auf der Karte bekommen einen farblich neuen Anstrich und die Ursprungs- und Zielposition werden isoliert über der Karte angezeigt. So können verschiedene Routenoptionen im unteren Teil des Screens in Zukunft besser verglichen werden.

Die Routenplanung bekommt eine neue Ansicht. So sollen Nutzerinnen und Nutzer besser zwischen alternativen Routen entscheiden können.
Die Routenplanung bekommt eine neue Ansicht. So sollen Nutzerinnen und Nutzer besser zwischen alternativen Routen entscheiden können.

«Safe Spaces» auf der Karte

In den USA wird im Juni der Pride-Monat gefeiert, um an die Geschichte und Rechte von LGBTQ+ Menschen zu gedenken. Seit 2012 zeigt Google in dieser Zeit auf ihrer Suchmaschine Themen im Bezug auf die Pride. Nun hat auch der Kartendienst nachgezogen und gibt zur Förderung der Inklusivität unter dem Tab «Info» an, ob Orte speziell LGBTQ-freundlich sind. Bei uns wird diese Funktion so angezeigt:

Lokalbesitzerinnen und -besitzer können via Google MyBusiness angeben, dass ihr lokal LGBTQ- freundlich ist – unter Informationen erscheint dann diese bunte Fahne.
Lokalbesitzerinnen und -besitzer können via Google MyBusiness angeben, dass ihr lokal LGBTQ- freundlich ist – unter Informationen erscheint dann diese bunte Fahne.

Wie es Gewohnheit ist im Hause Google, werden die restlichen Features nach bis nach ausgerollt werden – die meisten sollen bis Ende Jahr für Nutzer verfügbar sein. Spezifische Daten gab der Tech-Riese jedoch nicht an.

Seit 2005 führt der Online-Kartendienst aus dem Hause Google orientierungslose Wegsuchende zu ihrem Ziel. Das funktioniert nicht immer einwandfrei. Bei der weltweit millionenfachen Nutzung des Dienstes treten deshalb immer wieder skurrile oder gar tragische Zwischenfälle auf. Gerade Ende letztes Jahres endete eine vermeintliche Abkürzung durch die sibirische Tundra für einen russischen Teenager gar tödlich.

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«Ich will alles! Die erschütternden Tiefs, die berauschenden Hochs und das Sahnige dazwischen» – diese Worte einer amerikanischen Kult-Figur aus dem TV sprechen mir aus der Seele. Deshalb praktiziere ich diese Lebensphilosophie auch in meinem Arbeitsalltag. Das heisst für mich: Grosse, kleine, spannende und alltägliche Geschichten haben alle ihren Reiz – besonders wenn sie in bunter Reihenfolge daherkommen. 


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