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Trump Phone: nicht alles, was Gold ist, glänzt auch

Jan Johannsen
17.6.2025

Die Familie des US-Präsidenten steigt ins Mobilfunkgeschäft ein. Tarif und Smartphone sind aber nur etwas für Trump-Fanboys.

Update vom 26. Juni: Ausstattung geändert und nicht mehr «Made in USA»

Inzwischen hat es einige Anpassungen auf der Webseite des T1 gegeben. Das Display ist von 6,78 auf 6,25 Zoll geschrumpft, zum Arbeitsspeicher gibt es keine Angabe mehr und statt im September soll das Smartphone nun weniger genau «later this year» verfügbar sein. Auf Presseanfragen antwortert der Hersteller nicht.

Zusätzlich sind alle Hinweise auf eine Produktion in den USA verschwunden. Stattdessen gibt es nur noch Werbesprüche wie «designed with American values in mind» zu lesen, die einen Zusammenhang zu den USA herstellen.

Update Ende

Die Versprechen sind wie immer groß, am Ende ist Trump Mobile aber auch nur ein virtueller Reseller im Mobilfunknetz von T-Mobile. Beim goldenen T1 ist vor allem spannend, wo das Smartphone für 500 Dollar in den USA gefertigt werden soll. Andere Hersteller haben auf jeden Fall bessere Geräte für weniger Geld im Angebot.

Mittelklasse-Smartphone mit miesem Kamera-Setup

Ich stelle mir gerade vor, in Deutschland würden die Kinder von Bundeskanzler Merz plötzlich Merz Mobile und das M1 vorstellen. In der Schweiz wäre es entsprechend in diesem Jahr Keller-Sutter Mobile mit dem KKS1. Es soll hier jedoch nicht um Nepotismus oder die Zwickmühlen gehen, in denen von Präsidenten ernannte Chefs von Regulierungsbehörden stecken. Wir schauen auf die Technik:

Und da bewegt sich das T1 zumindest teilweise im Rahmen von aktuellen Mittelklasse-Smartphones. Vor allem das Kamera-Setup enttäuscht aber im Vergleich mit teils deutlich günstigeren Geräten. Ich denke spontan zum Beispiel an das Nothing Phone (3a).

Angaben zum sehr relevanten Chipsatz des T1 macht Trump Mobile nicht. Da folgen sie dem Beispiel von Huawei. Um welchen es sich handelt, werden wir wohl erst erfahren, wenn die ersten Geräte im Umlauf sind. Die wichtigsten bekannten Eckdaten:

Es sind zwar drei Kameras auf der Rückseite des T1 sichtbar, wirklich nutzbar ist aber nur eine davon. Der Tiefensensor liefert nur Informationen für die Unschärfe von Porträtaufnahmen und Makrokameras mit so niedriger Auflösung haben erfahrungsgemäß eine miserable Bildqualität.

Made in the USA für 500 Dollar

Wer sich vom Gold und weiteren Design-Elementen – kommt da eigentlich noch Markenrechtsklage von T-Mobile? – sowie dem schlechten Verhältnis von Preis und Datenblatt nicht abschrecken lässt, kann bereits eine Anzahlung von 100 Dollar leisten. Insgesamt kostet das T1 499 Dollar und soll ab August oder September erhältlich sein. Manch einer wittert da aber den nächsten Scam aus dem Hause Trump:

Bei mir werden auf jeden Fall Erinnerungen an ein anderes goldenes Smartphone wach, das nie erschienen:

Sollte es mit der Fertigung in den USA gelingen, wird spannend zu sehen, ob Trump Mobile mit der Herkunft seiner Komponenten so offen umgeht wie Purism.

47,45 Dollar sind kein guter Deal

Die 47,45 Dollar sind dabei übrigens kein knallhart kalkulierter Businessplan, sondern ein Lockmittel für Fans des 45. und 47. Präsidenten der USA und die kaufen ja auch jede Menge andere Fan-Artikel.

Anmerkung (19. Juni): In den Kommentaren darf gerne über die Specs des Phones diskutiert werden; entfernt werden dagegen Beschimpfungen, Beleidigungen und ähnliches.

Titelbild: Trump Mobile

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Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus. 


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