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Trap Streets – die absichtlichen Fehler auf Google Maps und Co.

Karten sollen bei der Orientierung helfen, nicht verwirren. Trotzdem gibt es darauf immer wieder Strassen und sogar ganze Orte, die du auf der Erdoberfläche nie finden wirst. Das ist kein Versehen.

Letzthin habe ich in den Ferien ein Auto gemietet. Auf ein klassisches Navigationsgerät habe ich verzichtet. Einerseits, weil mich die Extrakosten (die den Kohl nicht fett gemacht hätten) nervten. Andererseits, weil ich etwas arrogant dachte, dass ich kein hell leuchtendes Teil über dem Armaturenbrett bräuchte, das mich schon von Weitem als Tourist enttarnt. Google Maps auf dem Handy tut’s auch.

Eine Sackgasse, die nur virtuell existiert

Das hat tatsächlich relativ okay funktioniert. Ein paar Verfahrer hier und da und eine etwas mühsame Platzierung des Smartphones im Auto, aber ans Ziel bin ich stets gekommen. Bei kurzen Strecken habe ich versucht, mir den Weg vorher einzuprägen: Nach der BP-Tankstelle kommen drei Strassen, die links abgehen, ich nehme die vierte. Ganz einfach, eigentlich.

Nur, die eine kleine Sackgasse, die auf Google Maps eingezeichnet war, gab es im realen Strassennetz nicht. Da ich meine Destination trotzdem erreichte, habe ich dem Fehler keine grosse Beachtung geschenkt. Bis ich im Internet über den Namen Trap Street stolperte.

Trap Street ist kein neuer Song aus dem gleichnamigen Hip-Hop-Subgenre, sondern die Bezeichnung für falsche Strassen in grafischen Landkarten oder digitalen Geodaten. Wie bitte? Sollten uns Karten nicht eher orientieren statt desorientieren? Doch, darum sind die Fallenstrassen eigentlich immer Sackgassen oder abgelegene Gehwege.

Ein erfundener Ort wird zwischenzeitlich real

Karten als militärisches Instrument

Trotz der geringen Gefahr, dass ich mich meinem Ziel auf einmal nur noch auf 100 Meter nähern kann, werde ich in den nächsten Ferien auf ein Einbau-Navi zurückgreifen. Das fällt weder in den Schlafmodus noch ist es auf mobile Daten angewiesen. Ausserdem sehe ich auch effektiv dessen Bildschirm im Gegensatz zu dem des Handys, das irgendwo in der Mittelkonsole liegt.

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Meinen Horizont erweitern: So einfach lässt sich mein Leben zusammenfassen. Ich liebe es, neue Menschen, Gedanken und Lebenswelten kennenzulernen,. Journalistische Abenteuer lauern überall; ob beim Reisen, Lesen, Kochen, Filme schauen oder Heimwerken.


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