Ratgeber

So machst du iPhones kindersicher

Klassenchats, Hausaufgabenhilfe, sozialer Austausch: Das Smartphone wird schon im Kindesalter in diversen Bereichen zum Thema. Was kannst du aber tun, um dein Kind von ungeeigneten Inhalten über das iPhone fernzuhalten?

Um die 30 herum «schlägts ein». Kollegin A wird Mama, Kumpel B Papa und auch das ältere Geschwister tanzt seit Kurzem den Windeltango. Und zu guter Letzt: vielleicht «triffts» auch dich selbst. Während in den ersten Jahren noch Plüschtiere und später Bauklötzchen das Geschehen dominieren, wird das Smartphone schon bald nach Schulbeginn zum Thema.

Das gute, alte Hausaufgabenheft hat mancherorts bereits ausgedient. Lehrpersonen machen sich die Digitalisierung zu nutzen und kommunizieren in Chats. Und wenn das ABC dann mal sitzt, kommt auch die Kommunikation mit den Schulfreunden. Und damit steigt die Gefahr, dass neben Google, YouTube, und TikTok auch andere, eventuell zweifelhafte Dienste und Websites genutzt werden. Ebenso locken In-Game-Käufe, Phishing und weitere Gefahren.

Nur: Wie kannst du sicherstellen, dass sich dein Spross nicht – freiwillig oder unfreiwillig – irgendwelchen Unsinn im Netz ansieht? Jeden Abend das Handy zu durchforsten, kann keine Lösung sein. Das iPhone bietet ein paar Möglichkeiten, die ich dir hier zeige und erkläre.

Die Kindersicherung von A bis Z

Apple hat bei seinem Telefon vorgesorgt. Unter der etwas kryptischen Bezeichnung «Bildschirmzeit» verbirgt sich eine Reihe von Massnahmen, die dir dabei helfen, das iPhone kindersicher zu machen. Du findest das Menü in den Einstellungen.

Tagesdurchschnitt / Alle Aktivitäten anzeigen

Wenn du dir einen generellen Überblick über die Nutzung verschaffen willst, bietet dir Apple eine Übersicht. Gleich auf dem Start-Screen des Menüs findest du ein Balkendiagramm für die aktuelle Woche. Mit der durchschnittlichen Nutzungszeit und einem prozentualen Vergleich zur Vorwoche.

Tippst du darunter auf «Alle Aktivitäten» anzeigen, kannst du die tägliche Nutzungsdauer prüfen und auch nachsehen, wie viel Zeit für welche App draufgegangen ist.

Eine Auszeit vom Bildschirm

Damit das Phone der Jungmannschaft weder den Schlaf raubt, noch bei den Hausaufgaben ablenkt, kannst du eine Auszeit festlegen.

Unter «Bildschirmzeit» > «Auszeit» kannst du für jeden Wochentag festlegen, wann das Telefon Pause machen soll und für wie lange. In dieser Zeit funktionieren nur die Apps, die du erlaubt hast. Hast du gar keine erlaubt, sind lediglich noch Telefonanrufe möglich. Welche Apps erlaubt sind und wen dein Kind anrufen darf, kannst du unter «Bildschirmzeit» > «Immer erlauben» festlegen.

Apps (temporär) blockieren

Es ist unbestritten. Das Wissen des Internets hat durchaus schon bei Problemen geholfen. Früh den Umgang damit zu lernen, ist ebenfalls sinnvoll.

Ich habe in meinem Umfeld auch schon davon gehört, dass Lehrkräfte einen Internet-Zugang für gewisse schulische Aktivitäten voraussetzen. OK. Aber wie verhinderst du, dass dann eine halbe Stunde lang «Minecraft»-Videos konsumiert werden, wenn doch eigentlich nur Hauptstädte gegoogelt werden sollten?

Mit «App-Limits». Unter «Bildschirmzeit» > «App-Limits» kannst du für jede installierte App ein tägliches Zeitlimit festlegen. Wähle die App aus, tippe auf «Weiter», lege die Dauer fest, tippe auf «Festlegen», dann auf «Hinzufügen».

Kommunizieren – aber mit wem?

Schnell ist’s passiert: Die Nummer taucht irgendwo im Netz auf. Dann rufen die Krankenkassen bei einem 10-jährigen Kind an, oder ein Callcenter will seine Heizdecken loswerden. Dafür – aber natürlich auch für ausgehende Gespräche – gibt es die Kommunikationslimits. Im gleichnamigen Menü unter «Bildschirmzeit» kannst du festlegen, wen dein Kind kontaktieren darf oder von wem es Anrufe und Nachrichten erhalten kann.

Wichtig: Bekannte Notfallnummern kann dein Kind jederzeit anrufen. Sperren lassen sich diese nicht.

Webseiten, App-Käufe und Games

Im ganz jungen Alter mag das noch anders sein. Aber wenn Kinder älter werden, passiert es nicht selten, dass Kinder ihre Eltern in Sachen Technik-Wissen überholen. Apps blockieren: gut. Was aber, wenn sich der Nachwuchs selbst etwas aus dem App Store lädt? Oder sich die Inhalte einfach via Browser holen – z.B. TikTok?

«Prävention» dafür kannst du im Menü «Beschränkungen» betreiben. Dieses ist ebenfalls unter «Bildschirmzeit» zu finden. Unter dem Punkt «Käufe im iTunes & App Store» kannst du einrichten, dass keine neuen Apps installiert und keine Apps gelöscht werden können. Zudem kannst du In-App-Käufe unterbinden.

Damit wirkt Apple nicht nur einem potenziellen Finanzproblem entgegen, sondern versucht der Lootboxen- und Pay-to-Win-Problematik Einhalt zu gebieten. Auch Käufe im App-Store kannst du verhindern, indem du für jeden Kauf die Passworteingabe aktivierst.

Unter «Erlaubte Apps» lässt sich genau das einstellen. Welche Apps dürfen grundsätzlich verwendet werden, welche nicht? Läuft das Gerät unter der gleichen Apple-ID wie das eigene iPhone, kann es passieren, dass elterliche App-Downloads ihren Weg auf das Gerät des Kindes finden.

Zu guter Letzt gibt es das Kapitel Datenschutz. Auch dies ist im Menü «Beschränkungen» angesiedelt. Dort legst du zum Beispiel fest, welche Apps Aktivitäten tracken dürfen oder welche Einstellungen in welchen Apps vom Kind verändert werden dürfen. Verbietest du einer App das Tracking, kann der Entwickler keine Nutzungsprofile erstellen. Enthält die App aber Werbung, wird sie dann im Zufallsprinzip ausgespielt.

Familien-Freigabe

Das Herz des familieninternen Apple-versums ist die Familienfreigabe. Dank dieser kannst du deine Familienmitglieder samt deren Apple-IDs in die Freigabe aufnehmen. Zumindest fünf weitere. Ist die Familienkonstellation grösser als sechs Personen, wirds kritisch. Doch was bringt die Familienfreigabe genau und wie erstelle ich diese? Zeige ich dir. Gehe zunächst in die Einstellungen, tippe auf deine Apple-ID und wähle «Familienfreigabe». Folge dort einfach dem Setup.

Der zweite Punkt heisst «Standort teilen». Du kannst festlegen, ob du ein Standort nur mit gewissen Familienmitgliedern oder automatisch mit allen teilen möchtest. Gleiches gilt natürlich für die Kinder. Die Geräte sind dann lokalisierbar. Dies kann hilfreich sein, wenn jemand mal den falschen Bus genommen hat oder das iPhone verloren gegangen ist.

Familienmitglieder hinzufügen

Tippe in den Einstellungen auf deine Apple-ID und anschliessend auf «Familienfreigabe». Danach tippst du auf den kleinen blauen Kreis rechts oben. Wähle die Kontakte aus (bis zu fünf).

Es gibt vier Mitgliedsarten, die du auswählen kannst:

Der ausgewählte Kontakt erhält dann eine Nachricht mit einer Einladung. Er tippt auf Beitreten und gehört fortan dazu. Fertig.

Titelbild: Shutterstock

29 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.


Security
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Smartphone
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Ratgeber

Praktische Lösungen für alltägliche Fragen zu Technik, Haushaltstricks und vieles mehr.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Ratgeber

    How to Focus unter iOS 15: So kommst du zur konzentrierten Ruhe

    von Dominik Bärlocher

  • Ratgeber

    Das Covid-Zertifikat: Hey, Bundesbern, das geht besser

    von Dominik Bärlocher

  • Ratgeber

    Einstieg ins Smarthome, Teil 7: Eve Systems

    von Raphael Knecht