Die Jungs von Giant Bombcast quatschen regelmässig über drei Stunden lang und werden dabei nicht langweilig.
Hintergrund

So einfach nimmst du deinen eigenen Podcast auf

Podcasts spriessen wie Unkraut aus dem Boden. Ok, schlechte Analogie. Will sagen, Podcasts sind was Grossartiges und darum macht sie jeder. Du möchtest auch deinen Senf zum Besten geben zu einem Thema, das dir unter den Nägeln brennt? Dann zeig ich dir, wie du einen eigenen Podcast aufnimmst und welche Ausrüstung du dafür benötigst.

Podcasts gibt es seit über 15 Jahren. Der Boom begann 2005 als Apple auf den Zug aufsprang und sich mit dem iPod den Begriff gleich einverleibte. Mittlerweile gibt es die Audio-Beiträge nicht nur auf iTunes sondern auf unzähligen Plattformen. Auch hat sich das Angebot massiv ausgeweitet. Heutzutage gibt es zu jedem erdenklichen Thema einen Podcast. Von Beziehungstipps über Comedy-Sendungen bis zu anatomischen Untersuchungen von Songs wird jeder Geschmack abgedeckt.

Vorbereitung

Euer Engagement

Bevor ihr überhaupt loslegt, fragt euch, ob ihr das wirklich durchziehen wollt. Ein Podcast macht nur Sinn, wenn man ihn regelmässig betreibt. Das braucht Zeit und Einsatz sowohl von euch, als auch von den Mitmoderatoren. Denn seid gewarnt: Solo-Shows beherrschen nur die wenigsten.

Thema

Überlegt euch, über was ihr sprechen wollt. Games, Musik, ein bestimmtes Hobby. Es können auch verschiedene Sachen sein. Je passionierter ihr über etwas sprechen könnt, desto interessanter ist es für den Zuhörer. Meist wird sich nach einer Zeit ein Segment herauskristallisieren, auf das ihr auch fokussieren wollt.

Länge und Format

Quelle: Flickr/nrkbeta

Planung

An welchen Tagen wollt ihr aufnehmen? Wo wollt ihr aufnehmen? Machen immer die gleichen Personen mit? Wenn nicht: gibt es andere Personen, die einspringen können? Besonders die personelle Frage sollte man nicht unterschätzen, da das Projekt vielleicht nicht allen gleich wichtig ist. Ein guter Rhythmus ist wöchentlich. Aber auch alle zwei Wochen oder gar monatlich kann funktionieren. Je grösser der Abstand, desto höher das Risiko, wieder vergessen zu werden.

Ausrüstung

Wenn ihr das inhaltliche Gerüst abgesteckt habt, kanns losgehen. Für einen Podcast braucht ihr eigentlich nicht viel Ausrüstung. Je nachdem, wie gut die Tonqualität werden soll. Theoretisch könntet ihr das Ganze mit dem Handy aufnehmen, aber das will sich keiner anhören. Viel Geld müsst ihr dennoch nicht zwingend in die Hand nehmen.

Mikrofon

Das Procaster von RØDE ist ein ausgezeichnetes Mikrofon zum Podcasten.

Später könnt ihr euch immer noch bessere oder mehr Mikrofone leisten, die über analoge XLR-Anschlüsse verfügen. Dafür braucht ihr dann ein zusätzliches Aufnahmegerät.

Ein gutes Einsteigergerät, das auch als Set mit Spinne, die gegen Vibration schützt, erhältlich ist

Mein aktuelles Mikrofon, das keine Spinne benötigt und andere Sprecher besser filtert

Aufnahmegerät

Das Zoom H6 ist praktisch, wenn man mehrere XLR-Mikrofone anschliessen will.

Software

Adobe Audition lässt keine Wünsche offen.

Ich habe verschiedene Programme ausprobiert und bin schliesslich bei Adobe Audition gelandet. Gefällt mir von der Bedienung und der Funktionalität. Ein entscheidender Vorteil ist, dass man im Vergleich zu Audacity auch ohne Gebastel mehr als ein Mikrofon anschliessen kann. Dafür ist es leider nicht kostenlos.

Als Student kriegt ihr die Adobe Creative Cloud deutlich günstiger

Ins Internet damit

Werbung machen

Nachdem euer Werk nun über die gängigen Kanäle auffindbar ist, müsst ihr fleissig die Werbetrommel rühren. Erzählt es allen Freunden und Bekannten. Teil die Folgen auf Facebook, Twitter, Snapchat, wo auch immer. Sinnvoll ist auch, wenn ihr mit gleichgesinnten kollaboriert oder Gäste einladet. Nur wer dran bleibt, kann wachsen.

Meine Podcast-Empfehlungen

Inspiration holt ihr euch am einfachsten, in dem ihr in verschiedene Podcasts reinhört. Hier sind ein paar meiner Lieblings-Podcast.

One More Level – Ein bisschen Schleichwerbung darf sein, darum hier mein eigener Gamer-Podcast. Dann könnt ihr gleich überprüfen, wie sehr ich meine eigenen Tipps beherzige.

Giant Bombcast – Einer der bekanntesten Gamer-Podcasts mit viel Witz und Insider-Wissen. Die labern auch mal 30 Minuten über Cornflakes.

Bill Burr’s Monday Morning Podcast – Bekannter US-Komiker, der es schafft, auch alleine unterhaltsam zu sein.

Welcome To Night Vale – Es muss nicht immer eine Diskussionsrunde sein. Welcome To Night Vale ist ein fiktiver Radiosender, der über sonderbare Vorkommnisse der gleichnamigen Stadt berichtet.

We Have Concerns – In diesem Podcast nehmen zwei Moderatoren kuriose Newsmeldungen zum Anlass, sich verrückte Szenarien einfallen zu lassen.

Titelbild: Die Jungs von Giant Bombcast quatschen regelmässig über drei Stunden lang und werden dabei nicht langweilig.

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


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Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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