Meinung

Sieben Gründe, weshalb du «Jojo’s Bizarre Adventure» schauen solltest

Cassie Mammone
12.11.2025

Mit «Steel Ball Run» wird der siebte Teil des beliebten Mangas «Jojo’s Bizarre Adventure» als Anime realisiert. Höchste Zeit, die Vorgänger nachzuholen.

«Steel Ball Run» soll 2026 auf Netflix erscheinen. Damit erfüllt der Streamingdienst den Wunsch vieler Fans, die sich seit dem Ende von «Stone Ocean» im Dezember 2022 den siebten Teil von «Jojo’s Bizarre Adventure» als Anime-Adaption herbeisehnen.

Für «Steel Ball Run» bleibt das Animationsstudio David Production zuständig, das alle bisherigen Teile realisiert hat.

Hier sind sieben Gründe, warum jetzt der perfekte Zeitpunkt ist, um mit «Jojo’s Bizarre Adventure» anzufangen – und dich auf den siebten Teil vorzubereiten.

1. Eine epische Familienfehde, die über mehrere Generationen reicht

«Jojo’s Bizarre Adventure» erzählt die Generationen-übergreifende Fehde zwischen der Familie Joestar und ihrem Erzfeind Dio Brando. Innerhalb eines Teiles ist immer ein «Jojo» der Protagonist beziehungsweise die Protagonistin. Der gemeinsame Spitzname fügt sich aus einer Kombination von Vor- und Nachnamen der Helden zusammen.

Wie genau die Verbindung zu Dio entsteht und wie sie bestehen bleibt, musst du dir selbst anschauen. Wenn du am Ball bleibst, belohnt dich der Anime mit zahlreichen Aha-Momenten. Die Joestars und ihr Nachwuchs bleiben schicksalhaft mit Dio verbunden.

Mit diesen beiden Herren beginnt die epische Saga: Dio Brando und Jonathan Joestar.
Mit diesen beiden Herren beginnt die epische Saga: Dio Brando und Jonathan Joestar.
Quelle: Hirohiko Araki / David Production

Während die Joestars anfangs im direkten Kampf Dio gegenübertreten, kommen ab dem dritten Part übernatürliche Kräfte in Form der sogenannten «Stands» hinzu. Ab dann geht die epische Saga so richtig los.

Kurz gesagt sind die Stands die Manifestation der eigenen Lebensenergie – oder anders gesagt: eine Möglichkeit, unbegrenzt coole Kräfte einzuführen.

2. Sechs gute Teile wurden bereits animiert

Vor «Steel Ball Run» wurden bereits sechs Teile als Anime adaptiert:

    1. «Phantom Blood» (Jonathan Joestar): 9 Folgen
    1. «Battle Tendency» (Joseph Joestar): 17 Folgen
    1. «Stardust Crusaders» (Jotaro Kujo): 48 Folgen
    1. «Diamond is Unbreakable» (Josuke Higashikata): 39 Folgen
    1. «Golden Wind» (Giorno Giovanna): 39 Folgen
    1. «Stone Ocean» (Jolyne Kujo): 38 Folgen

Die ersten beiden Parts unterscheiden sich von den späteren nicht nur durch die Stands. Einige Fans empfehlen deswegen, die Teile zu überspringen und direkt bei den Stands loszulegen. Davon würde ich abraten, weil der Teil der Familienfehde sowie einige spätere Momente ihre Schlagkraft verlieren.

3. Noch mehr Manga-Futter durch die Teile acht und neun

Wenn dich die Animes von «Jojo» überzeugen, musst du nicht jahrelang auf die Fortsetzung der Geschichte warten. Zumindest noch nicht. Bei Bedarf kannst du das Medium wechseln und mit dem Manga weitermachen.

Nach «Steel Ball Run» gibt es mit den Teilen acht («Jojolion») und neun («The Jojolands») noch mehr Inhalte, bis du den aktuellen Stand (Pun not intended) erreicht hast. Während der achte Teil abgeschlossen ist, wird der neunte Teil aktuell noch veröffentlicht. Einmal im Monat erscheint ein neues Kapitel, das im Vergleich zu wöchentlichen Releases mehr Seiten hat.

«Jojolands» ist der neunte von «Jojo’s Bizarre Adventure» und wird aktuell kapitelweise veröffentlicht.
«Jojolands» ist der neunte von «Jojo’s Bizarre Adventure» und wird aktuell kapitelweise veröffentlicht.
Quelle: Hirohiko Araki

Seit 2021 werden die Mangas auf Deutsch veröffentlicht. Die deutschen Ausgaben befinden sich aktuell jedoch erst beim vierten Teil. Deswegen dürfte es noch eine Weile dauern, bis sie aufgeholt haben. Um die achten und neunten Teile zu lesen, musst du auf die englischen (oder japanischen) Bände zugreifen.

Ob es nach dem Ende von «Jojolands» weitergeht, ist noch unklar. Der Mangaka Hirohiko Araki möchte zwar so lange wie möglich mit «Jojo» weitermachen, ist aber mittlerweile 65 Jahre alt. Es ist also auch von seiner Gesundheit abhängig, wie lange es mit «Jojo» weitergeht.

4. «Jojo» hat Style

Wenn du bereits einmal mit «Jojo» oder der Animekultur im Allgemeinen in Kontakt gekommen bist, ist die Chance hoch, dass du die legendären «Jojo»-Posen gesehen hast. Sie sind oftmals stark stilisiert und übertrieben. In der «Jojo»-Community geniessen sie einen hohen Meme- und Stellenwert.

Der Mangaka Hirohiko Araki lässt sich für die Posen von Models aus der realen Welt inspirieren. Im inoffiziellen «Jojo»-Wiki haben Fans eine umfassende Sammlung der zahlreichen Referenzen zusammengetragen. In diesem Kurzvideo siehst du einige bekannte Beispiele:

«Jojo» hat es sogar in das bekannte Kunstmuseum Louvre geschafft. Im Rahmen der 2009er-Ausstellung «The Louvre Invites the Comics» wurde eine Illustration von Araki neben vier weiteren Künstlern ausgestellt. Das Bild zeigt den Charakter Rohan, der in mehreren «Jojo»-Teilen auftaucht und zufälligerweise wie Araki selbst ein begabter Mangaka ist.

Die folgenden drei Illustrationen hingen 2009 im Louvre.
Die folgenden drei Illustrationen hingen 2009 im Louvre.
Quelle: Hirohiko Araki

5. «Jojo» nimmt sich selbst nicht zu ernst – und das ist gut so

Einer der Gründe, weshalb ich bei vielen Shonen-Animes abhänge, ist ihre Ähnlichkeit. Wenn sie gut durchdacht und einzigartig wie «Hunter x Hunter» ausfallen, stört mich das nicht. Mündet aber wieder alles darin, dass das Schicksal der Welt vom auserwählten Helden abhängt, langweilt mich das. Been there, done that.

«Jojo» bringt frischen Wind in den actiongeladenen Bereich der Animewelt. Mit den Stands ab dem dritten Teil wird es richtig abgefahren. Anfangs sind die übernatürlichen Kräfte der Jojos und ihren Gefährten nachvollziehbar und cool. Der Stand von Jotaro ist beispielsweise unglaublich stark und verkloppt alles, was sich ihm in den Weg stellt. Seine Begleiter Avdol und Polnareff können hingegen Feuer kontrollieren oder geschickt mit dem Schwert umgehen.

Die Kämpfe und die Stands werden mit jedem Teil skurriler. Es ist purer Genuss, zu sehen, was Araki sich Neues einfallen lässt. Die Auseinandersetzungen sind sehr kreativ geschrieben, so dass sie stets unterhaltsam bleiben.

Darüber hinaus ist «Jojo» allgemein für seine vielen absurden Momente bekannt – es heisst nicht umsonst «Jojos bizarres Abenteuer».

6. «It’s a Jojo Reference!» aka die Memekultur

Wenn du (zu viel) im Internet unterwegs bist, ist die Chance hoch, dass du auf ein Meme gestossen bist, das von «Jojo» stammt. Als ich den Anime das erste Mal geschaut habe, hatte ich zahlreiche Aha-Momente.

Ein Beispiel ist das «To be Continued»-Meme:

Das stammt eins zu eins aus dem ersten «Jojo»-Teil:

Ich finde es immer wieder schön, wenn Personen, die «Jojo» nachholen, mir erzählen, wie sie eine neue Meme-Referenz entdeckt haben. Der Anime hat sich aufgrund seiner skurrilen Natur einen festen Platz in der Internetkultur gesichert.

PS: Als kleiner Bonus hier noch eine Zusammensetzung diverser Szenen aus den ersten fünf Teilen – jedoch ohne Kontext. Das Resultat ist köstlich:

7. Einmal Musikreferenzen zum Mitnehmen bitte!

Der Mangaka Hirohiko Araki kennt sich nicht nur mit Mode aus, sondern auch mit Musik. Deswegen baut er Song- oder Bandnamen als Referenzen in sein Werk ein. Irgendwann macht er das nicht mehr unauffällig, sondern benennt Stands und ihre Nutzerinnen einfach direkt danach.

Passen überraschend gut zusammen: «Jojo» und Musik.
Passen überraschend gut zusammen: «Jojo» und Musik.
Quelle: Hirohiko Araki / David Production

So treffen beispielsweise im fünften Teil allein die Bands King Crimson, Metallica, Sex Pistols, The Clash und The Beach Boys aufeinander. Und das ist nur ein Bruchteil der Musikreferenzen dieses Parts.

Der Anime hat die Tradition eingeführt, sich bei englischen Songs für seine Abspanne zu bedienen. Für Animes, die meist auf Werke von Künstlerinnen und Künstlern aus Japan setzen, ist das ungewöhnlich, aber willkommen.

Dadurch kommst du am Ende jeder Folge des vierten Teils in den Genuss von Savage Garden (das in Teil sechs wiederum ein Stand ist):

Ich geniesse es besonders beim Mangalesen, im Hintergrund die Alben der referenzierten Musikerinnen und Musiker zu hören. Dank Araki bin ich auf den einen oder anderen Hit gestossen. Kleiner Spoiler für «Steel Ball Run»: Da hat es mir unter anderem der Song aka Stand Dirty Deeds Done Dirt Cheap von AC/DC angetan.

Also, worauf wartest du noch? Gönn dir etwas Gutes und führe dir vor «Steel Ball Run» «Jojo’s Bizarre Adventure» zu Gemüte! Und wenn es dann endlich so weit ist und der siebte Manga-Teil animiert ist, erwartet dich eines der Highlights der Reihe.

Titelbilder: Hirohiko Araki / David Production

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Meinen ersten Text über Videospiele habe ich mit acht Jahren geschrieben. Seitdem konnte ich nicht mehr damit aufhören. Die Zeit dazwischen verbringe ich mit meiner Liebe für 2D-Husbandos, Monster, meinen Krawallkatzen und Sport.


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