
Samsung Galaxy Z Fold7
512 GB, Blue Shadow, 8", SIM + eSIM, 5G
Das neue Galaxy Z Fold 7 ist endlich so dünn wie ein reguläres Smartphone. Trotzdem ist das Display grösser und die Kamera besser geworden. Aus Platzgründen fällt dafür mein Lieblings-Feature raus.
Das Foldable von Samsung hatte in den letzten Jahren durch den Formfaktor einen entscheidenden Nachteil gegenüber regulären Smartphones und der Konkurrenz: Das aufklappbare Gerät war bisher fast doppelt so dick und schwer. Das neue Galaxy Z Fold 7 ist nun weitaus attraktiver – aber nicht in allen Details.
Immer noch im typischen Design der letzten Jahre, nur kantiger und dünner, präsentiert Samsung das Galaxy Z Fold 7. Offen misst es 15,8 × 14,3 × 0,4 cm, geschlossen sind es 15,8 × 7,3 × 0,9 cm. Mit 215 Gramm auf der Waage kommt es einem regulären aktuellen Smartphone gleich. Der rückseitige Kamerabuckel hat einen mühsamen Nachteil: Lege ich das Gerät aufgeklappt auf den Tisch, wackelt es und ist schief.
Das Display ist vom Z Fold 6 zum Z Fold 7 dank dünnerem Rahmen leicht gewachsen. Geschlossen sind es 6,5 Zoll statt 6,3 und offen 8 Zoll statt 7,6. Samsung schützt das Gerät auf der Rückseite mit Corning Gorilla Glass Ceramic 2. Die Mischung aus Glas und Keramik sorge laut Hersteller für mehr Stabilität als ohne den Keramik-Anteil. Die Frontseite ist mit Gorilla Glass Victus 2 bestückt, was kratzresistenter sei als beim Vorgänger. Darauf komme ich im Hardware-Kapitel noch genauer zu sprechen.
Die spannendste Neuerung des Faltphones ist das Scharnier: Damit hat Samsung eine wesentlich dünnere Bauweise zustande gebracht. Es sei laut Hersteller stabiler als noch beim Galaxy Z Fold 6. Für mich dürfte es noch etwas weniger streng öffnen, wirkt aber gut verarbeitet. Laut Samsungs Labor soll das Auf- und Zuklappen bis zu 500 000 Mal möglich sein. In echt komme ich bei 10 Mal täglich aufklappen und wieder zuklappen über fünf Jahre auf gerade einmal 36 500 Faltbewegungen. Die Zahl dürfte also mehr als ausreichen.
Ansonsten bekomme ich bei beiden Displays eine gewohnt hohe Qualität von Samsung: Das OLED stellt knallige Farben und dunkles Schwarz dar. Die adaptive Bildwiederholrate reicht von 1 bis 120 Hertz und die Helligkeit misst bis zu 2600 Nits. Damit habe ich ein flüssiges Erlebnis und auch bei strahlender Sonne eine gute Lesbarkeit.
Die wesentliche Neuerung des Galaxy Z Fold 7 sind der starke Snapdragon-Elite-Chip und zwei bessere Kameras. Darauf gehe ich in meinem Review deshalb genauer ein. Hier findest du die Spezifikationen im Vergleich mit den beiden Vorgängern:
Beim Benchmark mit Geekbench 6 schlägt sich das Foldable bei weitem am besten. Im Alltag lässt sich das Gerät also prima fürs Multitasking und Zocken nutzen – ohne Abstriche.
Mithilfe des Programms «3D Mark» messe ich, wie gut sich das Smartphone bei einer 20-minütigen Gaming-Session schlägt. Das Ergebnis zeigt mir der Benchmark in Form einer Kurve mit Akkuverbrauch, Temperatur und Bildwiederholrate während dieser Zeit. Insgesamt ist das Ergebnis fast 1:1 wie beim Galaxy Z Fold 6, was ausreicht. Die Bildwiederholrate erreicht einen Höchstwert von 170 FPS. In der Realität nützt der Wert wenig. Zum einen, weil nicht durchgehend 170 FPS möglich sind und zum anderen, weil aktuelle Smartphone-Games gar keine 170 FPS benötigen. Ich finde den Wert dennoch bemerkenswert.
Die Akkugrösse hat sich seit dem Vorgänger nicht verändert: 4400 mAh. Beim Galaxy Z Fold 6 reichte dieser 11:30 Stunden bei geöffnetem Bildschirm mit «PCMark». Dieser Benchmark simuliert einen Alltag mit Surfen, Videos gucken und Dokumente bearbeiten. Mit dem leistungsstärkeren Chip hätte ich eine etwas längere Laufzeit erwartet. Allerdings komme ich beim Galaxy Z Fold 7 lediglich auf etwas mehr als 10 Stunden. Immerhin: Auch mit 10 Stunden komme ich knapp über den Tag. Aufladen kann ich das Foldable mit bis zu 25 Watt. Dann benötigt es knapp 1,5 Stunden – also ziemlich lange.
Extrem schade finde ich, dass Samsung zugunsten der dünnen Bauweise auf die Unterstützung des S Pen verzichtet. Mit einem Drittanbieter-Stift wie von Adonit schreibe ich zwar trotzdem, aber ohne Druckstufen- und Handballenerkennung. Und natürlich ohne die Fernbedienungs-Funktion via Bluetooth. Auf die gleiche Weise nutzbar ist der S Pen Pro von Samsung selbst, der ist aber extrem teuer und laut unserer Community auch ziemlich schnell abgenutzt.
Irritiert bin ich vom Zubehör von Samsung. Die neue Hülle wird lediglich hinten montiert. Das sieht nicht nur etwas wirr und unschick aus, es macht auch weniger Sinn bezüglich Schutz. Samsung hat immerhin eine Schutzfolie bei den Hüllen beigelegt inklusive Montage-Kit, damit die Folie auch sauber draufklebt. Laut Samsung ist das Zubehör aber kaum notwendig. Der Hersteller wirbt mit robusten Materialien und dem bereits erwähnten Scharnier. Das beweist auch Youtuber JerryRigEverything in seinem neuesten Video. Hier bekommt er das Gerät nicht klein:
Die Kameras sind bei Samsung durchgehend auf hohem Niveau bei ihren High-End-Geräten. Das soll auch beim Foldable nicht fehlen. Deshalb hat der Hersteller der Haupt- und Innenkamera ein Upgrade verpasst. Die Hauptkamera ist nun inklusive grösserem Sensor die gleiche wie beim Galaxy S25 Ultra und damit von 50 Megapixeln (MP) auf 200 MP gestiegen. Die Innenkamera schafft es von 4 MP auf 10 MP, mit dafür etwas kleinerem Sensor.
Hier die genauen Daten der insgesamt fünf Kameras:
Die 200 MP der Hauptkamera müssen jeweils explizit aktiviert werden und die Zoomfunktion entfällt dann gänzlich. Das gilt auch bei der Einstellung von 50 MP. Ohne Einstellungen bekomme ich automatisch 12 MP, dafür mit Zoom. Das reicht für die meisten Situationen aber gut aus. Die Bilder benötigen durch die höhere Auflösung sowieso mehr Speicher. Bei 12 MP sind es 2 Megabyte (MB) Speicher, bei 200 MP bereits 32 MB. Das lohnt sich lediglich, wenn du die Bilder am Computer bearbeiten möchtest:
Auf dem Smartphone und auch am Computer scheinen die Fotos mit 12 und 200 MP identisch. Beim Zoomen fallen die Unterschiede stark auf. Falls du also nur Bildausschnitte verwenden möchtest, lohnt sich die hohe Auflösung.
Sehr angetan bin ich vom neuen nahtlosen Zoom bei Videos. Damit kann ich während der Aufnahme ohne Ruckler nahe an ein Motiv heranzoomen. Bei meinem Testvideo vom Broderbrunnen in St. Gallen fällt mir zudem auf, wie schön sich der Klang des Wassers anhört – trotz Verkehr rundherum.
Samsung liefert das Galaxy Z Fold 7 mit Android 16 aus inklusive sieben Jahre Support mit Software- und Sicherheitsupdates. Die Android-Basis wertet der Hersteller mit einer angepassten Version auf, die die Fold-Funktionen unterstützt. Samsung nennt das «Flexmode». Beispielsweise bekomme ich damit in der Kamera-App auf der linken Seite eine Übersicht der bereits gemachten Fotos, und rechts bleibt die Kamera geöffnet.
Die meisten Apps von Samsung haben bereits solche angepassten Darstellungen, aber auch Drittanbieter sind immer mehr vertreten. Hier eine grobe Auflistung der unterstützten Apps:
Besonders praktisch ist der Bildschirm für Videos, weil ich das Smartphone dank der Form gut aufstellen kann. Dank grossem Innendisplay bereiten mir Zocken und Lesen ebenfalls viel Spass. Möchte ich lieber effizient arbeiten, bietet Samsung mir «Dex» an. Mit dieser Funktion kann ich das Smartphone per USB an einen Monitor anschliessen und als Mini-PC nutzen. Die Darstellung sieht dann ähnlich aus wie mit einem Desktop-PC oder Tablet. Das klappt rasch und zuverlässig. Zum Arbeiten mit dem Desktop-Modus lassen sich Maus und Tastatur per Bluetooth mit dem Smartphone verbinden
Auch beim neuesten Gerät setzt Samsung stark auf KI. Die Funktionen sind schon länger im Einsatz. Samsung liefert nur kleine Verbesserungen der bestehenden Features. Beispielsweise Gemini Live von Google, diverse Übersetzungsfunktionen, eine KI-Fotobearbeitung und das relativ neue «Now Brief». Hier bekomme ich eine tägliche Übersicht angezeigt zu meinen anstehenden Terminen, dem Wetter und sonstigen Informationen, die ich mir anzeigen lassen will.
Mit dem neuen Galaxy Z Fold 7 hat Samsung endlich den grössten Negativpunkt des Foldables ausgemerzt: Es ist zusammengeklappt so gross und schwer wie ein reguläres Smartphone. Dennoch liefert der Hersteller ein hochwertiges AMOLED sowohl aussen als auch innen. Die Kameras liefern enorm gute Ergebnisse und Fotos lassen sich mit bis zu 200 Megapixeln aufnehmen.
Zwei Abstriche hat das Gerät dennoch: Die Akkulaufzeit fällt geringer aus als beim Vorgänger und die Unterstützung für den S Pen fällt leider ganz weg. Persönlich finde ich das extrem schade. Der Stift mit Fernbedienungs-Funktion war bisher ein Alleinstellungsmerkmal.
Insgesamt hat der Hersteller aber einen grossen Schritt nach vorne geschafft und schliesst bezüglich Form zur Konkurrenz, wie beispielsweise dem Honor Magic V3, auf. Jenes von Honor ziehe ich durch den weitaus tieferen Preis und die besseren Schutzhüllen aktuell vor. Wenn du es nicht eilig hast, könntest du noch auf eine Preissenkung warten. Beim Z Fold 6 waren es rund 400 Franken/ Euro innerhalb des ersten Monats.
Pro
Contra
Samsung Galaxy Z Fold7
512 GB, Blue Shadow, 8", SIM + eSIM, 5G
Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los.