Michelle Brändle
Produkttest

Samsungs Foldable ist endlich dünn geworden

Das neue Galaxy Z Fold 7 ist endlich so dünn wie ein reguläres Smartphone. Trotzdem ist das Display grösser und die Kamera besser geworden. Aus Platzgründen fällt dafür mein Lieblings-Feature raus.

Das Foldable von Samsung hatte in den letzten Jahren durch den Formfaktor einen entscheidenden Nachteil gegenüber regulären Smartphones und der Konkurrenz: Das aufklappbare Gerät war bisher fast doppelt so dick und schwer. Das neue Galaxy Z Fold 7 ist nun weitaus attraktiver – aber nicht in allen Details.

Design und Display: schlank sein ist nicht alles

Immer noch im typischen Design der letzten Jahre, nur kantiger und dünner, präsentiert Samsung das Galaxy Z Fold 7. Offen misst es 15,8 × 14,3 × 0,4 cm, geschlossen sind es 15,8 × 7,3 × 0,9 cm. Mit 215 Gramm auf der Waage kommt es einem regulären aktuellen Smartphone gleich. Der rückseitige Kamerabuckel hat einen mühsamen Nachteil: Lege ich das Gerät aufgeklappt auf den Tisch, wackelt es und ist schief.

Ansonsten bekomme ich bei beiden Displays eine gewohnt hohe Qualität von Samsung: Das OLED stellt knallige Farben und dunkles Schwarz dar. Die adaptive Bildwiederholrate reicht von 1 bis 120 Hertz und die Helligkeit misst bis zu 2600 Nits. Damit habe ich ein flüssiges Erlebnis und auch bei strahlender Sonne eine gute Lesbarkeit.

Hardware: starker Elite-Chip, weniger Akkulaufzeit

Die wesentliche Neuerung des Galaxy Z Fold 7 sind der starke Snapdragon-Elite-Chip und zwei bessere Kameras. Darauf gehe ich in meinem Review deshalb genauer ein. Hier findest du die Spezifikationen im Vergleich mit den beiden Vorgängern:

Beim Benchmark mit Geekbench 6 schlägt sich das Foldable bei weitem am besten. Im Alltag lässt sich das Gerät also prima fürs Multitasking und Zocken nutzen – ohne Abstriche.

Kamera: mehr Megapixel

Die Kameras sind bei Samsung durchgehend auf hohem Niveau bei ihren High-End-Geräten. Das soll auch beim Foldable nicht fehlen. Deshalb hat der Hersteller der Haupt- und Innenkamera ein Upgrade verpasst. Die Hauptkamera ist nun inklusive grösserem Sensor die gleiche wie beim Galaxy S25 Ultra und damit von 50 Megapixeln (MP) auf 200 MP gestiegen. Die Innenkamera schafft es von 4 MP auf 10 MP, mit dafür etwas kleinerem Sensor.

Hier die genauen Daten der insgesamt fünf Kameras:

  • Hauptkamera: 200 MP, f/1.7
  • Telefoto: 10 MP, f/2.4, zweifacher optischer Zoom
  • Ultraweitwinkel: 12 MP, f/2.2
  • Frontkamera aussen: 10 MP, f/2.2
  • Frontkamera innen: 10 MP, f/2.2

Auf dem Smartphone und auch am Computer scheinen die Fotos mit 12 und 200 MP identisch. Beim Zoomen fallen die Unterschiede stark auf. Falls du also nur Bildausschnitte verwenden möchtest, lohnt sich die hohe Auflösung.

Sehr angetan bin ich vom neuen nahtlosen Zoom bei Videos. Damit kann ich während der Aufnahme ohne Ruckler nahe an ein Motiv heranzoomen. Bei meinem Testvideo vom Broderbrunnen in St. Gallen fällt mir zudem auf, wie schön sich der Klang des Wassers anhört – trotz Verkehr rundherum.

Software: AI und Flexmode

Samsung liefert das Galaxy Z Fold 7 mit Android 16 aus inklusive sieben Jahre Support mit Software- und Sicherheitsupdates. Die Android-Basis wertet der Hersteller mit einer angepassten Version auf, die die Fold-Funktionen unterstützt. Samsung nennt das «Flexmode». Beispielsweise bekomme ich damit in der Kamera-App auf der linken Seite eine Übersicht der bereits gemachten Fotos, und rechts bleibt die Kamera geöffnet.

Die meisten Apps von Samsung haben bereits solche angepassten Darstellungen, aber auch Drittanbieter sind immer mehr vertreten. Hier eine grobe Auflistung der unterstützten Apps:

  • Taschenrechner
  • Kalender
  • Kamera
  • Uhr
  • Galerie
  • Youtube
  • Videoanrufe
  • Webbrowser
  • Instagram
  • Spotify

Auch beim neuesten Gerät setzt Samsung stark auf KI. Die Funktionen sind schon länger im Einsatz. Samsung liefert nur kleine Verbesserungen der bestehenden Features. Beispielsweise Gemini Live von Google, diverse Übersetzungsfunktionen, eine KI-Fotobearbeitung und das relativ neue «Now Brief». Hier bekomme ich eine tägliche Übersicht angezeigt zu meinen anstehenden Terminen, dem Wetter und sonstigen Informationen, die ich mir anzeigen lassen will.

Fazit

Die grösste Neuerung ist nicht nur positiv

Mit dem neuen Galaxy Z Fold 7 hat Samsung endlich den grössten Negativpunkt des Foldables ausgemerzt: Es ist zusammengeklappt so gross und schwer wie ein reguläres Smartphone. Dennoch liefert der Hersteller ein hochwertiges AMOLED sowohl aussen als auch innen. Die Kameras liefern enorm gute Ergebnisse und Fotos lassen sich mit bis zu 200 Megapixeln aufnehmen.

Zwei Abstriche hat das Gerät dennoch: Die Akkulaufzeit fällt geringer aus als beim Vorgänger und die Unterstützung für den S Pen fällt leider ganz weg. Persönlich finde ich das extrem schade. Der Stift mit Fernbedienungs-Funktion war bisher ein Alleinstellungsmerkmal.

Insgesamt hat der Hersteller aber einen grossen Schritt nach vorne geschafft und schliesst bezüglich Form zur Konkurrenz, wie beispielsweise dem Honor Magic V3, auf. Jenes von Honor ziehe ich durch den weitaus tieferen Preis und die besseren Schutzhüllen aktuell vor. Wenn du es nicht eilig hast, könntest du noch auf eine Preissenkung warten. Beim Z Fold 6 waren es rund 400 Franken/ Euro innerhalb des ersten Monats.

Pro

  • so dünn und schwer wie ein reguläres Smartphone
  • praktisches 8-Zoll-Innendisplay
  • gute Kameras

Contra

  • Akkulaufzeit reicht nur knapp über den Tag
  • keine Unterstützung für den S-Pen
Titelbild: Michelle Brändle

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Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los. 


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