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Samsung Galaxy Z Flip 5 im Test: leistungsstarker Falter

Das Galaxy Z Flip 5 ist endlich bündig zuklappbar und hat neu ein grosses Aussendisplay. Seine starke Performance ist über jeden Zweifel erhaben, aber ich bin nicht restlos zufrieden.

Die sichtbarste Veränderung des Galaxy Z Flip 5 ist das grosse Aussendisplay mit 3,4 Zoll Grösse. Damit lässt sich einiges mehr anzeigen als beim Vorgängermodell mit 1,9 Zoll. Dass es sich nun auch bündig schliessen lässt, ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Über den Falz könnte Samsung allerdings nochmals drüber bügeln.

Design: Aussendisplay und Klappmechanismus verbessert

Zugeklappt ist das Samsung Galaxy Z Flip 5 recht handlich, aber für mich ein bisschen zu breit. Ein AMOLED-Display mit Touchfunktion ziert die Aussenseite über nahezu die ganze Fläche. Beim Vorgänger war es nur ein schmaler Streifen. Nun swipe ich durch Kalender, Wetter und Anrufliste auf 3,4 Zoll.

Praktisch ist das Aussendisplay noch für einiges mehr. Beispielsweise für Selfies mit der Hauptkamera. Bekomme ich eine Textnachricht, kann ich auf diese direkt antworten. Beim Öffnen der Nachricht erscheint dafür eine Tastatur. Mit meinen kleinen Fingern lässt sich diese gut bedienen. Cool ist auch das Widget, wenn ich Musik auf Spotify höre. Dann sieht das Phone dank Aussendisplay aus wie ein kleiner MP3-Player.

Hardware stärker als die Konkurrenz

Der aktuelle Flagship-SoC (System-on-a-Chip) kommt dem Z Flip 5 zugute: Es schlägt die Konkurrenz im Single- und Multi-Core-Test bei Geekbench 6. Das zeigt sich in der Alltags-Performance durch schnelles Laden von Apps und einer generell flüssigen Bedienung. Sogar wenn ich mehrere Apps gleichzeitig offen habe. Auch die GPU ist leistungsstark. Das Flip wird beim Zocken allerdings warm und drosselt dann etwas herunter. Einschränkungen habe ich dadurch aber nicht erlebt.

Kameras erbringen keine Meisterleistung

Das kompakte Galaxy Z Flip 5 besitzt eine Haupt- und eine Ultraweitwinkelkamera. Wie beim Vorgängermodell haben die Kameras je eine Auflösung von 12 Megapixel, unterscheiden sich aber bei der Blende: f/1.8 und f/2.2. Die Selfiekamera auf der Innenseite liefert Bilder mit 10 Megapixeln. Der Fokus liegt auf der Hauptkamera: Diese lässt sich dank Aussendisplay super für Selfies nutzen. Und mit dem Klappmechanismus stelle ich das Phone problemlos für Gruppenfotos auf.

Generell legt Samsungs Software knallige Farben über die Fotos und schärft sie ziemlich stark nach. Das kann gefallen, mir ist es etwas zu viel. Mit hellen Flächen hat das Flip 5 etwas Mühe und stellt die Motive dann sehr flach dar. Mach dir aber gerne selbst ein Bild.

Die Ultraweitwinkel-Kamera bietet die gleiche Qualität wie die Hauptkamera. Damit bekomme ich auch lange Graffiti-Wände auf einen Shot. Hier sind die knalligen Farben passend. Und der hohe Kontrast zwischen Sonne und Schatten ist für die Kamera ebenfalls kein Problem

Selfies fallen ebenfalls in die gleiche Schublade, weil ich dafür die Hauptkamera verwenden kann. Der Porträtmodus hat Mühe mit meinen Haaren und stellt die Blätter links von mir scharf dar, obwohl sie weiter weg wären. Das wirkt gesamthaft irritierend.

Einen optischen Zoom gibt es nicht. Digital ist eine zehnfache Vergrösserung möglich, aber sinnlos. Der zweifache Zoom geht noch, schon vierfach sind aber zu viel: das Bild wird flach und die Kanten sind unscharf.

Software: souverän und flüssig, aber nicht ausdauernd

Das Samsung Galaxy Flip 5 kommt mit dem aktuellen Android 13 und Samsungs One UI 5. Android-Updates will Samsung für vier und Sicherheitspatches für fünf Jahre liefern. Das finde ich einen akzeptablen Zeitraum.

Nach den Spielereien und Möglichkeiten auf dem Aussendisplay, soll auch Gamen und Filme schauen mit dem Hauptdisplay gut vonstattengehen. Das AMOLED-Display zeigt zwar eine gute Qualität, der Falz in der Mitte stört aber vor allem bei Serien und Filmen auch beim frontalen Blick. Zudem klingen die Smartphone-Lautsprecher unterdurchschnittlich. Hier weiche ich liebend gern auf Kopfhörer aus.

Für die üblichen Verdächtigen meiner Smartphone-Games ist das Foldable parat. «Asphalt 9» und «Souls» laden und laufen schnell und flüssig. Für längere Sessions liegt das Flip leicht in der Hand. Allerdings hat eine grosszügige Kühlung in dem kleinen Flip keinen Platz. Spiele ich länger damit, wird das Foldable schnell warm und ist nicht mehr ganz so zügig unterwegs.

Fazit: besser, aber noch nicht ganz das Wahre

Dennoch bin ich teilweise unzufrieden – hauptsächlich wegen des Falzes. Auch das Scharnier dürfte flüssiger laufen. Persönlich sind mir die Fotos etwas zu unnatürlich knallig und überschärft. Ausserdem wird das Flip 5 recht schnell heiss.

Titelfoto: Michelle Brändle

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Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los. 


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