
Produkttest
Galaxy S25 Ultra im Test: Wo die KI hilft und wo nicht
von Jan Johannsen
Das Galaxy S25 Edge reiht sich problemlos bei Samsungs Top-Smartphones ein. Trotzdem ist der «Style» der einzige Grund, viel Geld für das extrem dünne Handy auszugeben.
Das Galaxy S25 Edge ist 2,4 Millimeter oder 30 Prozent dünner als das Galaxy S25 Ultra. Trotzdem hat Samsung es geschafft, viele Dinge vom Top-Smartphone in dem 5,8 Millimeter messenden Gehäuse unterzubringen. Es fehlt nur die Telekamera und der kleinere Akku sorgt für eine kürzere Laufzeit. Preislich sollte es eigentlich günstiger als das Ultra-Smartphone sein, dieses kostet derzeit aber weniger, weil es bereits mehrere Monate auf dem Markt ist.
Das Galaxy S25 Edge ist auffällig dünn. Was aber weder ein Vorteil noch ein Nachteil ist. Meine Sorge, das Edge sei zu dünn, verfliegt schnell. Ich kann es gut und sicher greifen. Außerdem wirkt es so stabil wie jedes andere Smartphone. Ich muss es also nicht mit Samthandschuhen anfassen, weil es so filigran wirkt. So bleibt vor allem das Erscheinungsbild, was das dünne S25 so besonders macht.
Mit seinen 5,8 Millimetern – ohne Kamera-Bump – ist das Galaxy S25 Edge das derzeit dünnste erhältliche Smartphone. Am nächsten dran kommt das Hot 50 Pro des chinesischen Herstellers Infinix, das 6,88 Millimeter misst. Das mit 5,75 Millimetern minimal dünnere Tecno Spark Slim existiert bisher nur als Konzept und Ausstellungsstück auf Messen. Das bisher dünnste kaufbare Smartphone bleibt das Motorola Moto Z von 2016 mit nur 5,2 Millimetern – und ansteckbaren Aufsätzen.
Den Kamera-Bump eingerechnet, misst das Galaxy S25 Edge übrigens 10,2 Millimeter. Was in einer kleinen Stichprobe mit mehreren anderen Smartphones immer noch die geringste Dicke ist.
Ist das Gehäuse dünner, bleibt weniger Platz für die Batterie. Ein kleinerer Akku bedeutet eine kürzere Laufzeit. Allerdings hat Samsung es in diesem Jahr geschafft, die Akkulaufzeit seiner Top-Smartphones deutlich zu steigern. Und so erreicht das S25 Edge mit einer über 20 Prozent kleineren Batterie die gleiche Laufzeit wie das S24 Ultra von 2024.
Der Akku des S25 Edge weist mit 3900 mAh eine deutlich geringer Kapazität als das S24 Ultra oder das S25 Ultra mit 5000 mAh auf. Der Batterietest von PCMark Work 3.0 misst eine Laufzeit von 10:59 Stunden. Die fällt damit zwar klar kürzer als die überagenden 16:10 Stunden beim S25 Ultra aus. Verstecken muss sich das Edge aber nicht. Zeitlich liegt es in dem Test mit dem S24 Ultra und weiteren Geräten mit größerem Akku gleichauf oder übertrifft sie sogar.
Ab Werk läuft Android 15 auf dem Galaxy S25 Edge. Samsung versieht das Betriebssystem mit seiner Benutzeroberfläche One UI 7.0 und der Galaxy AI. Das dünne Smartphone verfügt damit über dieselben KI-Funktionen wie die anderen S25-Modelle. Der Hersteller verspricht das Edge ebenfalls für sieben Jahre mit Updates und Sicherheitsaktualisierungen zu versorgen.
Gravierender ist der Wegfall der Telekameras. Davon hat das S25 Ultra zwei und die anderen beiden S25 jeweils eine.
Samsung verbaut im Galaxy S25 Edge zwar die gleiche 200-Megapixel-Hauptkamera wie im Ultra, die entsprechend hochwertige Fotos liefert. Ich habe allerdings zu schätzen gelernt, eine Telekamera mit optischem Zoom nutzen zu können. Das will ich nicht mehr gegen einen Digitalzoom tauschen – egal wie brauchbar dieser sein mag.
Weniger stark ins Gewicht fällt der Unterschied bei der Weitwinkelkamera. Hier arbeitet das S25 Edge zwar nur mit 12 Megapixeln, aber das S25 Ultra rechnet die Bilder seiner 50-Megapixel-Kamera in der Regel auch auf 12,5 Megapixel herunter. Trotzdem sorgen Sensor-, bzw. Pixelgröße und Blende für erkennbare Unterschiede, bei denen ich das Ultra leicht vorne sehe. Das Edge ist aber noch lange nicht schlecht.
Die 12-Megapixel-Frontkamera ist wiederum bei beiden Smartphones identisch.
Samsung verwendet beim Galaxy S25 Edge das gleiche hervorragende AMOLED-Display wie beim S25 Ultra und S25+. Wobei seine Größe von 6,7 Zoll nur mit dem S25+ übereinstimmt. Das S25 Ultra kommt mit der gleichen Display-Technologie auf 6,9 Zoll.
Außerdem kommt mit dem Snapdragon 8 Elite der gleiche Chipsatz wie in den anderen S25-Modellen zum Einsatz. Befürchtungen, er wäre in dem kleineren Gehäuse schlechter gekühlt und könnte deswegen weniger Leistung bringen, zerschlagen sich schnell. In verschiedenen Benchmark-Tests sind keine signifikanten Unterschiede zu erkennen. Die Abweichungen bewegen sich im Toleranzbereich nach oben und unten. Am Ende bleibt festzuhalten: Das S25 Edge hat jede Menge Rechenkraft.
Die unverbindliche Preisempfehlung des Galaxy S25 Edge setzt Samsung zwischen dem S25+ und S25 Ultra an. Allerdings ist das Ultra in den Monaten seit Verkaufsstart im Handel günstiger geworden. Dadurch kostet das S25 Edge derzeit mehr und nicht weniger als Samsungs Top-Smartphone. Das zerstört derzeit die Idee von, «du bekommst ein dünneres Smartphone mit etwas weniger Ausstattung für einen niedrigeren Preis». Wenn du nicht aus Style-Gründen das extrem dünne S25 Edge haben musst, sind das S25 Ultra oder das S25+ derzeit die besseren Deals. Das kann sich mit der Zeit aber ändern.
Dass das Galaxy S25 Edge so dünn ist, kann man schick finden oder nicht. Ich tendiere zu schick. Ein Nachteil entsteht durch die Bauform nur an einem Punkt: Es gibt keine Telekamera. Davon abgesehen liegt es mit dem S25 Ultra gleichauf – was angesichts von identischem Display, Software, Kameras und Prozessor wenig verwundert.
Der kleinere Akku des S25 Edge hat zwar eine kürzere Laufzeit als der des Ultras. Er erreicht aber trotzdem problemlos das Niveau anderer Top-Smartphones mit größeren Batterien. Wenn dir der Style den Aufpreis für das Edge wert ist und du auf eine Telekamera verzichten kannst, spricht nichts gegen das sehr dünne Smartphone.
Pro
Contra
Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus.