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Radeon VII vorgestellt und Ryzen 3000 angeteasert

Kevin Hofer
10.1.2019

Die neueste Grafikkarte aus dem Hause AMD kommt am 7. Februar und soll etwas leistungsfähiger als die RTX 2080 von Nvidia sein. Zudem hat AMD einen ersten offiziellen Blick auf die Ryzen 3000, auch Matisse genannt, gegeben.

Im Dezember 2018 machte ein Ryzen 3000 Leak die Runde. Gemäss diesem sollten die neuen Prozessoren bis zu 16 Kerne und 5.1 GHz Takt bieten. Die AMD-Keynote an der CES ist vorbei und von den Gerüchten wurde bisher keines bestätigt – ausser, dass Matisse tatsächlich kommt.

Die neuen Prozessoren sollen Mitte 2019 rauskommen. Die Ryzen-3000-Serie basiert auf der Zen-2-Architektur, welche im 7-nm-Verfahren von TSMC gefertigt wird. Die soll eine höhere Energieeffizienz und schnellere Taktfrequenzen gegenüber dem Vorgänger Zen+ ermöglichen. An der Präsentation hat AMD eine CPU gezeigt, die aus einem solchen, kleinen 7-nm-Chiplet mit acht Kernen und 16 Threads und einem grösseren 14-nm-I/O-Chiplet besteht.

Diese CPU liess der Hersteller aus Santa Clara gegen den Intel i9-9900K im Cinebench R15 (Multithreaded) antreten. Die beiden Prozessoren lagen dabei ähnlich auf: Der Ryzen-3000-Prozessor erreichte 2057 Punkte und der i9-9900K kam auf 2040. Das Ryzen-3000-System hatte aber bei der Gesamtleistungsaufnahme die Nase vorn: 130 Watt beim AMD-System standen 180 Watt beim Intel-System gegenüber. Allerdings sagt Cinebench R15 nichts zur Gaming-Leistung aus und Ergebnisse bei Präsentationen sind sowieso immer mit Vorsicht zu geniessen. Mitte Jahr wissen wir mehr.

Erwähnenswert zur Ryzen-3000-Serie ist noch, dass wohl tatsächlich bis zu 16 Kerne möglich sind. Beim vorgestellten Sample hätte es genügend Platz für ein zweites Chiplet. Matisse integriert zudem einen abwärtskompatiblen Root-Controller für PCIe 4.0. Die Ryzen-3000-CPUs dürften also auch auf AM4-Motherboards mit 300er- oder 400er-Chip laufen.

Radeon VII schneller als RTX 2080

Im Fokus der Präsentation von AMD stand die an Gamer gerichtete Grafikkarte Radeon VII. Die erste Consumer-Grafikkarte, die im 7-nm-Verfahren gefertigt wird. Die Karte ist mit 60 Compute Units, was 3840 Rechenkernen entspricht, bestückt. Diese werden mit 1.8 GHz betrieben. Beim VRAM geht AMD einen anderen Weg als Nvidia. Statt auf der gleichen Grösse zu verbleiben wie die Vorgänger, spendiert AMD der Karte 16 GB HBM2 VRAM mit 1TB/s Datentransferrate. Die Radeon VII soll in Content Creation über 25 Prozent schneller sein als eine Vega 64.

Beim Gaming ist der Leistungszuwachs je nach DirectX-Version oder Vulkan noch ausgeprägter. So soll beispielsweise «Battlefield 5» (DirectX 12) 35 Prozent schneller laufen. Mit welchen Einstellungen AMD zu diesem Ergebnis kommt ist nicht klar. Und wie immer sind die Daten der Hersteller mit Vorsicht zu geniessen. Im Vergleich zur RTX 2080 hat die Radeon VII in «Battlefield 5» (DirectX12) und «Far Cry 5» (DirectX 11) die Nase leicht vorne und in «Strange Brigade» (Vulkan) ist sie rund 20 Prozent schneller.

Die Karte soll ab dem 7. Februar für 700-US-Dollar, abzüglich Steuern, erhältlich sein. Wie’s bei uns aussieht, erfahrt ihr zu gegebenem Zeitpunkt von Kollege Jan Heidenreich. Beim Preis geht AMD verhältnismässig steil rein. Zwar kostete die Founders Edition von Nvidias RTX 2080 beim Launch 100 Dollar mehr. Dafür bietet die Karte auch Raytracing und DLSS. Da hat die Radeon VII nichts Vergleichbares zu bieten.

Alle Artikel zur CES 2019 findest du hier.

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