Produkttest

PNY RTX 2060 Super im Test: Einsteiger-Raytracing

Kevin Hofer
4.3.2020

Die RTX 2060 Super ist das Einsteiger-Raytracing-Modell. Im Test erfährst du, wie sich das Modell von PNY schlägt.

Am 9. Juli 2019 wurde die RTX 2060 Super released – nur etwas mehr als ein halbes Jahr nach der normalen RTX 2060, die sie ersetzt. Damit ist die Karte zwar auch nicht mehr taufrisch, gehört aber zur aktuellen Grafikkartengeneration von Nvidia. Zurzeit baue ich eine Datenbank aller aktuellen Grafikkarten auf, damit du direkt hier bei digitec erfährst, welche die richtige für dich ist.

Getestet wird die Karte auf unserem DimasTech Easy V3.0 Benchtable mit folgenden Komponenten:

Facts und Features

Bei der 2060 Super hat sich im Vergleich zur regulären 2060 einiges getan: 13 Prozent mehr CUDA-Kerne und zwei GB mehr GDDR6-Speicher. Auch Raytracing-Kerne gibt’s vier mehr:

Die Grafikkarte verfügt über zwei 86-Millimeter-Lüfter und ist 23.5 Zentimeter lang. Am Netzteil angeschlossen wird sie mit einem 8-Pin-PCIe-Anschluss. Die Leistungsaufnahme beträgt 175 Watt. PNY empfiehlt mindestens ein 550-Watt-Netzteil. Schnittstelle ist PCI-Express 3.0 x16. Als Ausgänge stehen je einmal HDMI, DisplayPort und DVI-D zur Verfügung.

Die Karte ist komplett schwarz gehalten und verfügt über eine weisse LED-Leiste an der Front.

Synthetische Gaming-Benchmarks,Lautstärke und Temperaturen

Hier die Resultate der Time Spy und Fire Strike Benchmarks:

Die 2060 Super reiht sich wie zu erwarten vor der GTX 1660 Super und hinter der Radeon 5700 XT sowie RTX 2080 ein. Hier die Resultate noch in tabellarischer Form:

In der offenen Testbench wird die 2060 Super maximal 73° Celsius warm. Die Temperatur liegt zwischen 66° und 73° Celsius. Mit den Lüftern auf automatischer Geschwindigkeit messe ich mit dem Testo Schallpegel-Messgerät 815 31.5 51 dB aus 30 Zentimeter Entfernung.

Anwendung: Puget-Systems-Photoshop-Benchmark

Beim Photoshop-Benchmark dient folgende Referenz-Workstation als Grundlage zur Berechnung der Scores:

  • Intel Core i9 9900K 8 Core
  • NVIDIA GeForce RTX 2080 8GB
  • 64GB of RAM
  • Samsung 960 Pro 1TB

An den Resultaten der Referenz-Workstation lässt sich abschätzen, wie gut andere Systeme abschneiden. Unsere Testbench mit der PNY RTX 2660 Super erreicht folgende Resultate:

Hier noch die Resultate im Detail:

Anwendung: Puget-Systems-Premiere-Benchmark

Im Gegensatz zum Photoshop Benchmark tritt unsere Testbench nicht gegen eine Referenz-Workstation an. Beim Premiere Benchmark von Puget Systems wird der Score relativ zur vorliegenden Framerate der Test-Videos berechnet. Wenn das Testvideo eine FPS von 29.97 aufweist und das System dieses mit 29.97 FPS rendert, bedeutet das 100 Punkte. Sind’s nur 14.98 FPS gibt’s auch nur 50 Punkte.

Der Benchmark lässt Medien in den Formaten 4K H.264 mit 150 Mbps in 8 bit (59.94 FPS), 4K ProRes 422 16 bit (59.94 FPS) und 4K RED (59.94 FPS) laufen. Dabei testet er Live Playback in Adobe Premiere Pro und den Export. Beim Live Playback ist ein Wert von 100 maximal, da Premiere die Medien nicht schneller wiedergeben kann, als vorgegeben. Beim Export hingegen sind über 100 Punkte machbar, da das Rendern nicht auf die FPS des Mediums beschränkt ist.

Hinzu werden zehn ProRes 422 Clips mit Effekten versehen, die die Grafikkarte stark beanspruchen. Puget Systems nennt das 4K Heavy GPU Effects. Diese Clips werden dann in Premiere wiedergegeben und exportiert. Dasselbe existiert für Heavy CPU Effects, mit Effekten, welche die CPU stark belasten. Für die Grafikkarten-Reviews ist vor allem der GPU-Wert relevant. Die CPU-Werte sind der Vollständigkeit halber trotzdem aufgelistet.

Hier noch die Resultate im Detail:

Bisher war es so, dass Nvidia-Grafikkarten in Premiere schneller waren. Das scheint auch bei den Navi-Karten der Fall zu sein. Die RTX 2060 Super lässt die 5700 XT hinter sich.

Anwendung: Puget-Systems-After-Effects-Benchmark

Beim Puget Systems Benchmark von After Effects sind die Benchmark-Scores ähnlich aufgebaut wie bei Photoshop. Folgende Referenz-Workstation dient als Grundlage zur Berechnung der Scores:

  • Intel Core i9 9900K
  • 128 GB RAM
  • NVIDIA GeForce RTX 2080 8GB

An den Resultaten der Referenz-Workstation lässt sich abschätzen, wie gut andere Systeme abschneiden. Unsere Testbench mit der 2060 Super erreicht folgende Resultate:

Hier noch die Resultate im Detail:

In After Effects zeigt sich ein ähnliches Bild wie in Photoshop und Premiere: Die 2060 Super lässt die Konkurrenz von AMD hinter sich und distanziert auch die 1660 Super. Das Ergebnis ist sehr nahe der 2080 Super.

Anwendung: Puget-Systems-Benchmark-Resolve

Die Scores des Resolve Benchmarks von Puget Systems orientieren sich ebenfalls an einer Referenz-Workstation. Um die Scores zu ermitteln, werden Videos mittels h.264 Codec in 4K gerendert. Die Referenz-Workstation basiert auf folgenden Komponenten:

  • Intel Core i9 9900K
  • mindestens 32 GB RAM (erwähnt Puget Systems nicht)
  • NVIDIA Titan RTX 24GB

Im 4K-Benchmark erreiche ich mit unserer Testbench und der RTX 2060 Super folgende Resultate:

Die 2060 Super reiht sich hier zwischen die GTX 1660 Super und die RTX 2080 Super. Der Abstand zur 2080 Super ist aber grösser, als bei den Adobe-Suite-Benchmarks.

Die Resultate im Detail:

Blender

Der Blender-Benchmark hat zurzeit ein Problem mit Nvidia-Grafikkarten auf unserer Testbench. Leider stürzt er immer ab. Deshalb kann ich hier keine Resultate liefern.

Virtual Reality

Bei VR bin ich noch immer auf der Suche nach einem Programm, um Games selbst zu testen. Leider läuft bei uns Nvidias FCAT VR nicht. Deshalb folgen die Resultate von VRMark und Superposition von Unigine. Schreib mir bitte in die Kommentarspalte, falls du ein anderes, gutes Tool zum Benchen von VR-Games kennst.

Die Games

Aufgrund von Leser-Feedbacks habe ich die Games-Rubrik überarbeitet. Statt vier Spielen sind neun Spiele im Testpool. «Crysis 3» und «Control» habe ich komplett rausgeworfen. Nachtests mit der RTX 2080 Super habe ich bereits gemacht. Resultate für die 5700X Nitro+ von Sapphire liefere ich bei einem späteren Grafikkartenreview nach.

Die Grafiken der Frametime-Messung findest du unter diesem Link auf dem ftp-Server.

Hier die Ergebnisse noch im Detail:

Fazit: Für die Adobe Suite reicht auch eine 2060 Super

In den synthetischen Benchmarks reiht sich die PNY 2060 Super dort ein, wo es der Preis vermuten lässt: im Mittelfeld. Die Karte kann mit bis zu 60 dB sehr laut werden. Beim Gamen und in den synthetischen Benchmarks sind’s 51 dB. Das geht zwar, ist aber auch nicht flüsterleise. Die Karte wird mit bis zu 73° Celsius relativ warm. Die 2080 Super von KFA2, die eigentlich heisser läuft, wurde dank der Kühlung nur maximal 67° Celsius warm.

In den Benchmarks der Adobe Suite schlägt sich die 2060 Super super. In Premiere ist die Karte vier Prozent langsamer als die 2080 Super und in After Effects nur rund 3 Prozent. In Photoshop sind die Karten gleichauf. Der Unterschied ist – wenn du bedenkst, dass eine 2080 Super über 50 Prozent mehr kostet als eine 2060 Super – vernachlässigbar. In Da Vinci Resolve rentiert eine 2080 Super gegenüber der 2060 Super hingegen.

Beim Gamen mit 1080p zeigt die Karte ihre vollen Qualitäten. In 1440p musst du in gewissen Games die Qualität etwas runterdrehen. Dank DLSS ist auch «Shadow of the Tomb Raider» mit hohen Raytracing-Einstellungen spielbar. Für eine höhere Framerate musst du aber mit 1080p vorlieb nehmen.

Mit 405 Franken (Stand: 4.3.20) ist die PNY 2060 Super im unteren Preissegment der 2060 Super Karten angesiedelt. Sie bietet somit einen «günstigen» Einstieg in Raytracing. Vergleiche ich die Karte mit der bereits getesteten 1660 Super von PNY ist der Preis für die Leistungsdifferenz und Raytracing gerechtfertigt.

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