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Photokina 18: Ein Rundgang im Schnelldurchlauf

David Lee
29.9.2018

Heute Samstag geht die Photokina zu Ende. Obwohl die Messe auch schon grösser war, konnten (und wollten) wir nicht alles anschauen. Zum Abschluss hier ein bunter Mix aus Kurzfutter und Kuriositäten.

Für die grossen Aussteller der Fotomesse steht Show und Imagepflege im Vordergrund. Man will den Besuchern ein Erlebnis bieten. Am deutlichsten war das bei Olympus der Fall. Olympus mietete eine ganze Halle (die sie allerdings nicht ausfüllten) für ihren Perspective Playground. Hier bekamen die Besucher am Eingang eine Kamera und eine Speicherkarte und durften dann nach Lust und Laune selbst ausprobieren. Dazu standen Schaukeln, Zerrspiegel, farbige Wände und ähnliches als Kulisse zur Verfügung.

Olympus Perspective Playground
Olympus Perspective Playground
Die Besucherinnen bekamen auf Wunsch auch eine Kamera zum Ausprobieren
Die Besucherinnen bekamen auf Wunsch auch eine Kamera zum Ausprobieren
Der Stand von Olympus bot Gelegenheit, witzige Fotos zu machen
Der Stand von Olympus bot Gelegenheit, witzige Fotos zu machen

Die China-Stände funktionieren anders

Den Kontrast dazu bilden die kleinen chinesischen Aussteller. Sie ticken ganz anders und haben andere Ziele. Hier geht es ums harte Business, die ausgestellten Produkte sind zum Teil sogar mit Preisschildern versehen. Manche gehen ganz offensiv zur Sache und quatschen Passanten mit Fragen im Stil von Strassenverkäufern an, zum Beispiel Fragen, die jeder normale Mensch mit «ja» beantworten muss. Wenn du ein bisschen Interesse zeigst, wirst du schnell mal eine halbe Stunde lang zugetextet. Hier ist Vorsicht geboten, denn die Zeit an einer Messe ist knapp.

Video Producer Manuel Wenk hat sich am Donnerstag zuerst auf ein längeres Gespräch über fahrbare Stative (Mini-Dollys) eingelassen und sich am nächsten Stand dummerweise für Videoleuchten interessiert. Der Typ dort liess ihn kaum wieder gehen. Für Manu mag das noch halbwegs interessant gewesen sein, ich fand es zum Davonlaufen und tat das dann irgendwann auch.

So kommen wir auf eine vermeintlich lustige Idee: Wenn die Aussteller schon so redselig sind, filmen wir doch das gleich. Doch ausgerechnet an dem Stand, wo ich ein solches Gespräch herbeiführen will, indem ich sehr neugierig tue, kommt keines zustande. Schade, denn die seltsamen, altertümlich aussehenden Kamerafächer am Stand hätten mich tatsächlich interessiert.

Removu: Gefangen im Selfie-Modus

An einem anderen Stand klappt es. Removu zeigt uns den K1, einen Gimbal mit integrierter 4K-Kamera und Mini-Bildschrim. Das Gerät scheint mit Zeitraffer, Zeitlupe, Anschlussmöglichkeit für externes Mikrofon und einer Smartphone-App ziemlich leistungsfähig. Doch leider schaffe ich es nicht, zwischen dem Selfie-Modus und dem normalen Modus zu wechseln. Wenn der Experte am Stand drei Mal die Taste drückt, klappt es. Wenn ich das tue, klappt es nicht.

Vuze XR: VR-Kamera mit 3D-Effekt

Der israelische Hersteller Vuze hat uns am Stand die VR-Kamea Vuze XR gezeigt. Sie hat zwei Objektive, die je einen Blickwinkel von 180 Grad einfangen. Zusammen sind sie in der Lage, 360-Grad-Videos mit 5,7K-Auflösung K zu erzeugen. Sie können aber auch auf die gleiche Seite gerichtet werden und dann ein 180-Grad-Video in 3D filmen. Um das anzuschauen, brauchst du entweder die VR-Brille oder dann so etwas wie Google Cardboard.

Falls du dich für die Details interessierst, findest du auf der Vuze-Website die Spezifikationen von Vuze XR, und in diesem Video kommt die Hai-Szene vor, die ich am Ende unseres Videobeitrags zu beschreiben versuche.

Das seltsamste Objektiv der Welt

Unbedingt ausprobieren mussten wir das höchst sonderbare Makro-Objektiv von Laowa. Es bietet einen Abbildungsmassstab von 2:1, eine grosse Tiefenschärfe trotz extremem Nahbereich und hat eine kleine LED-Leuchte bereits integriert. Es ist wasserdicht und kann zum Beispiel in ein Aquarium gehalten werden. Das seltsame Vollformat-Gedöns gibt es für die Objektivbajonette der bekanntesten Hersteller wie Canon, Nikon oder Sony. Am Stand haben wir es mit der Sony A7S II von Manu ausprobiert. Der Preis liegt in der Grössenordnung von knapp 2000 Franken.

Das Objektiv hat zwar LED-Lämpchen am Ende integriert, aber das reicht nicht immer.
Das Objektiv hat zwar LED-Lämpchen am Ende integriert, aber das reicht nicht immer.
Das Ergebnis: grosse Tiefenschärfe für ein so starkes Makro.
Das Ergebnis: grosse Tiefenschärfe für ein so starkes Makro.
Im Wasser erweist sich die Bauform des Objektivs sogar als praktisch.
Im Wasser erweist sich die Bauform des Objektivs sogar als praktisch.

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Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere. 


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