
Oppo Find X2 Hands-on: Auf Siegeszug mit orangem veganen Leder und schwarzen Rillen?

Oppo zeigt ein neues Smartphone, das mal so eben die Konkurrenz einstampfen könnte. Und es kommt in orangem veganen Leder.
Oppo traut sich was. Das neue Oppo Find X2 kommt zwar auch in Schwarz, aber im Wesentlichen ist es das orange vegane Leder, das die Blicke auf sich zieht.
Es fühlt sich dann auch ledrig an, wenn auch etwas zu sehr behandelt. Gut, ein Handy muss auch eine andere Benutzung aushalten als ein gutes Paar Lederstiefel oder eine schöne Lederjacke und es muss auch gestrafft sein. Dazu ist echtes Leder in einer Massenproduktion für etwas, das nach zwei Jahren spätestens zum alten Eisen gehört, definitiv vermessen. Und das Material ist orange. Immer noch.
Die Rillen siehst du dank der recht scharf eingestellten JPG-Komprimierung unseres Systems im Bild nicht. Aber wenn du das Bild als Rohdatei ansiehst, dann geht's. Sorry für die Umstände.
Jetzt aber: Die Specs
Oppo bringt historisch gesehen alle zwei Jahre ein neues Find auf den Markt. Die Find-Serie ist das, was bei Samsung die Galaxy-S-Serie ist oder bei Huawei die P-Serie. Das Flaggschiff. Das Find X hat im Jahr 2018 den Markt mit Flaggschiff-Specs aufgemischt, zu einem recht attraktiven Preis. Einfach nicht in der Schweiz, sondern vor allem in Asien und in überseeischen Enthusiastenkreisen.
Das Oppo Find X2 hat zwar keinen 3.5mm Kopfhöreranschluss mehr, aber dafür Bluetooth 5.1 mit aptX. Das bedeutet beste Voraussetzungen für überragende Soundqualität und je nach Equalizer-Einstellung kann das einen riesigen Unterschied machen. Hängt aber natürlich zum Teil auch von den Kopfhörern ab. Mit Bluetooth 5.1 ist zumindest mal das Problem der Zeitverzögerung des Tons bei der Videowiedergabe handyseitig behoben. Dazu WiFi6-Kompatibilität. Schön.
48, 13, 8, 32: Die Kameras im Detail, aber ohne 4K60fps
Trotz all der schönen Dinge hinter dem Display, es sind die Kameras, die interessieren. Ohne gute Kamera ist ein Smartphone so gut wie wertlos. Die Frage nach der Kameraqualität ist aber nicht nur eine Frage von Sensorgrösse, Megapixeln und Lichtstärke, sondern auch von Software. Daher: Lass dich nicht von den Zahlen in der folgenden Liste beeindrucken, sondern schau dir Bildmaterial aus der Kamera an. Sowas wie das Bild hier.
Das Bild ist mit dem Triple Camera Setup des Find X2 Pro geschossen. Das besteht aus folgenden Objektiven.
- 48 MP Weitwinkellinse, f/1.7, optischer Bildstabilisator, Sensor: Sony IMX689
- 13 MP Telephotolinse, f/3.0, 2x optischer Zoom, Sensor: Samsung S5K3M5 Isocell
- 48 MP Ultraweitwinkellinse, f/2.2, Sensor: Sony IMX586
Dann ist da noch die Selfie Cam, die im Hole Punch Verfahren oben links in den Screen eingelassen ist:
- 32 MP Ultraweitwinkellinse, f/2.4
Yup. Kann es. Schön. Noch schöner ist die Tatsache, dass das Stabilisationssystem, eine Mischung aus Software und Hardware, extrem gute Arbeit leistet. Nur wenn du das Handy im Landscape Mode hältst und kippst, dann kommt die Stabilisation nicht wirklich gut mit. Aber wie oft machst du die Bewegung schon?
Oppo, der Eroberer
Noch viel spannender als das Find X2 ist die Situation, in der Oppo sich findet. Nicht nur ist das Unternehmen neu auf dem Schweizer Markt, sondern kommt mit viel Macht aus dem Ausland daher. Oppo ist der grösste Mobilfunkhersteller in China, beherrscht dort den Markt. Wir Schweizer kennen die Marke einfach nicht. Noch nicht. Das soll sich ändern, denn Oppo ist aggressiv auf dem Vormarsch, liefert beeindruckende Specs.
Dazu kommt der Handelskrieg, der Huawei viel Attraktivität nimmt. In eigener Sache: Mein Mail-Eingang füllt sich jetzt bereits, im Vorfeld des Launch des Huawei P40 Pro, mit Anfragen, wie denn die Google Services auf neuen Huawei-Geräten nachgerüstet werden können.
Oppo hat Siegeschancen. Verdammt gute Siegeschancen.


Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.
Vom neuen iPhone bis zur Auferstehung der Mode aus den 80er-Jahren. Die Redaktion ordnet ein.
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