Hinter den Kulissen

Öko- und Nachhaltigkeitslabels spalten die Geschlechter

Alex Hämmerli
23.11.2020

Jeder dritte Kunde von digitec und Galaxus achtet beim Einkauf stark auf Öko- oder Nachhaltigkeitslabels. Am häufigsten ist dies bei Lebensmitteln und Kleidern der Fall. Bei Uhren, Schmuck und Sextoys dagegen interessieren die Gütesiegel kaum. Der Nachhaltigkeit besonders verpflichtet fühlen sich Frauen und Westschweizer.

Max Havelaar, der blaue Engel, MSC, FSC oder Energy Star: Labels, die nachhaltige oder umweltfreundliche Produkte auszeichnen, gibt es wie Blätter im Dschungel. Doch achten die Konsumentinnen und Konsumenten beim Shoppen darauf? Falls ja: bei welchen Produkten? Wie häufig kaufen sie Produkte, die sich mit Öko- oder Nachhaltigkeitslabels schmücken? Und wie gewillt sind sie, dafür tiefer ins Portemonnaie zu langen?

Zwei von zehn pfeifen auf Labels

Knapp ein Drittel der Befragten achtet stark oder sehr stark auf die Gütesiegel. Ähnlich viele gaben an, dass sie «ziemlich» oder «sehr gewillt» seien, für solche Produkte mehr zu bezahlen. 18% lassen sich davon hingegen gar nicht beeinflussen und 14% sind nicht bereit, für nachhaltige Produkte mehr zu bezahlen.

Grosse Unterschiede gibt es zwischen den Geschlechtern: Fast vier von zehn Frauen machen ihren Kaufentscheid stark oder sehr stark davon abhängig, ob ein Produkt ein Öko- oder Nachhaltigkeitslabel vorweisen kann. Bei den Männern sind es weniger als drei von zehn. Die Bildung hat auf den Entscheid hingegen wenig Einfluss.

Bei den Öko- und Nachhaltigkeitslabels klafft zudem ein Graben zwischen der deutschsprachigen und der französischsprachigen Schweiz: Vier von zehn Romands achten stark oder sehr stark auf Labels, in der Deutschschweiz sind es wiederum weniger als drei von zehn. Fürs Tessin sind keine repräsentativen Aussagen möglich.

Labels fallen beim Essen auf, bei Sextoys eher nicht

Das wichtigste Kriterium für Öko- bzw. Nachhaltigkeitslabels sehen die Kundinnen und Kunden von digitec und Galaxus im Umweltschutz, gefolgt von den Sozialstandards und dem Tierwohl.

Zwei von zehn Männern kaufen nie Label-Produkte

Ein Viertel der Befragten gaben an, dass sie häufig oder sehr häufig Produkte mit Öko- oder Nachhaltigkeitslabel kaufen. Gut ein Drittel tut dies ab und zu. Und wiederum ein Drittel kauft selten oder sehr selten Label-Produkte. Besonders Männer zeigen nachhaltigen Produkten häufig die kalte Schulter.

Der Kaufentscheid korreliert stark mit dem Vertrauen, das die Befragten in die Labels setzen: Frauen vertrauen eher in Öko- und Nachhaltigkeitslabels als Männer – und Romands tun dies eher als Deutschschweizer. Dasselbe trifft auf die Bildung zu: Menschen mit höherer Ausbildung vertrauen den Labels eher als Menschen ohne höhere Ausbildung.

Grafiken: Made with Flourish.

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Alex Hämmerli
Senior Public Relations Manager
Alex.Haemmerli@digitecgalaxus.ch

Ich bin bei Galaxus und Digitec zuständig für den Austausch mit Journalistinnen und Bloggern. Gute Geschichten sind meine Leidenschaft, deshalb bin ich immer auf dem neusten Stand.


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