
Ratgeber
Mein Google Pixel 10 rutscht, ich fluche – und ein Stück Tape rettet den Tag
von Luca Fontana
Spigen will den Albtraum aller Smartphone-Nutzenden beenden: schiefe Folien, Bläschen und Staubkörner. Mit der «EZ Fit»-Montagehilfe soll alles einfacher werden. Ich hab’s ausprobiert – und drei Anläufe gebraucht.
Es gibt Dinge, die einen im Leben demütig machen. Steuererklärungen ausfüllen. IKEA-Möbel zusammenbauen. Und Panzerglasfolien fürs Smartphone aufziehen. Wer schon mal versucht hat, so ein Ding millimetergenau aufs Display zu bringen, weiss: Es ist ein nervenaufreibender Kampf mit Staubkörner, Bläschen und blanker Verzweiflung.
Spigen will diesem Psychoterror mit seinem «EZ Fit»-System ein Ende setzen. Das ist eine Montagehilfe, die verspricht, dass man seine Schutzglasfolie stressfrei und perfekt ausgerichtet in Sekunden anbringen kann. Klingt traumhaft. Oder wie jedes schlechte Tele-Shopping-Versprechen ever.
Darum will ich wissen: Funktioniert das wirklich?
Hier gibt’s nichts zu meckern: Im Set stecken zwei Schutzfolien, zwei Montagerahmen, je ein Feuchttuch, Mikrofasertuch und mehrere Dust-Removal-Sticker – also jene kleinen Teufel, die man nur dann braucht, wenn man eh schon verloren hat. Dazu kommt ein Kunststoff-Schaber, um etwaige Luftblasen herausdrücken.
Die Folien selbst sind aus gehärtetem Glas (Tempered Glass) mit 9H-Härtegrad, laut Spigen also kratzfest genug, um Schlüssel, Münzen und den täglichen Hosentaschenkrieg zu überleben. Optisch wirkt das Glas hochwertig, klar und mit abgerundeten Kanten. Das ist bei Billigfolien selten der Fall.
So weit, so gut.
Mein erster Versuch: Ich putze das Display, poliere mit dem Mikrofasertuch die letzten Reste weg und lasse das Tuch gleich drauf (Tipp: So kommt kein Staub aufs Glas, während man die Montagehilfe vorbereitet). Dann setze ich die Montagehilfe auf, drücke auf die Markierung, damit sich die Schutzfolie aufs Glas legt, löse den Klebestreifen, der die Folie mit der Montagehilfe verbindet – und siehe da: Die Schutzfolie liegt perfekt ausgerichtet auf dem Display.
Dachte ich zumindest.
Ein paar ordentliche Luftblasen haben sich trotzdem darunter geschlichen. Komisch. Sollte ja eigentlich nicht passieren. Mit dem Schaber kriege ich sie zwar easy weg, aber das Ganze hat mich dann doch stutzig gemacht. War das ein Luca-Problem? «One way to find out», pflegte ein guter Freund von mir in solchen Situationen immer zu sagen. Also, zweiter Versuch.
Diesmal läuft alles wie am Schnürchen. Zumindest bis zu dem Moment, wo ich beim Entfernen des Klebestreifens den gesamten Montagerahmen kurz mitlupfe. Vermutlich war das schon beim ersten Versuch mein Fehler.
Tatsächlich: wieder Blasen. Und diesmal sogar ein Staubkorn. Ich versuche, es mit den Dust-Removal-Sticker zu entfernen, was zur Überraschung von niemandem gar nicht funktioniert. Das Staubkorn ist zwar weg, aber jetzt liegt die Folie schräg, und ich kann sie nicht mehr gerade ausrichten, ohne wieder Bläschen zu machen.
ARGH!!
Zum Glück habe ich noch eine angebrochene Ersatzpackung meiner Freundin. Also, dritter Versuch. Diesmal drücke ich beim Abziehen des Klebers die Montagehilfe fest aufs Smartphone. Diesmal ist das Ergebnis endlich rundum perfekt. Keine Blase, kein Staub, kein Drama. Das Ganze dauerte keine Minute.
Das Prinzip funktioniert also. Man muss einfach wissen, wie.
Spigens «EZ Fit»-Montagehilfe hält, was sie verspricht – aber nur, wenn man sie richtig benutzt. Der Rahmen macht die Ausrichtung idiotensicher, aber der Moment mit dem Kleber ist entscheidend. Wer da zu hastig ist, hat schnell ein paar Luftblasen zu viel. Das hätte Spigen in seiner Montageanleitung ruhig so schreiben dürfen.
Hat man den Dreh mal raus, will man gar nicht mehr zurück. Die Folien sind hochwertig, fühlen sich glatt an und beeinträchtigen das Display kein bisschen. Kurz: Nie mehr ohne Montagehilfe, die mir mehr als ein, zwei graue Haare erspart. Und das ist, in der Welt der gehärteten Glasfolien, schon fast ein Wunder.
Pro
Contra
Ich schreibe über Technik, als wäre sie Kino, und über Filme, als wären sie Realität. Zwischen Bits und Blockbustern suche ich die Geschichten, die Emotionen wecken, nicht nur Klicks. Und ja – manchmal höre ich Filmmusik lauter, als mir guttut.
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