«Megalopolis» / American Zoetrope
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«Megalopolis»: erster Teaser zu Francis Ford Coppolas neuem Mega-Epos

Luca Fontana
14.5.2024

Noch dieses Jahr soll Francis Ford Coppolas «bester Film» in die Kinos kommen: «Megalopolis». Heute hat die Regie-Legende höchstpersönlich einen ersten Teaser veröffentlicht. Ein Vertriebspartner fehlt ihm aber noch.

Wenn Regie-Legende Francis Ford Coppola einen neuen Film als sein «bisher bestes Werk» ankündigt, horcht die Welt auf. Aber der «Apocalypse Now»- und «The Godfather»-Regisseur muss die Werbetrommel kräftig rühren: «Megalopolis» soll zwar an den heute in Cannes gestarteten Filmfestspielen Premiere feiern. Dem Altmeister fehlt aber noch ein Vertriebspartner, der den Film spätestens im Herbst ins Kino bringt.

Tatsächlich ist Coppola Autor, Regisseur und Produzent seines eigenen Films. 40 Jahre lang soll er am Herzensprojekt gefeilt haben. Ein Studio, das seine bildgewaltige Vision umzusetzen wagte, fand er allerdings nie. Schliesslich verkaufte Coppola einen Teil seines Wein-Imperiums, um die Produktionskosten von 120 Millionen Dollar alleine stemmen zu können – mit stolzen 80 Jahren.

Heute, drei Jahre später, scheint vor allem Apple an den Vertriebsrechten interessiert zu sein. Die Amerikaner würden den Film zuerst ins Kino bringen und anschliessend in ihren Streaming-Katalog aufnehmen – so, wie es zuletzt mit Ridley Scotts «Napoleon» oder Martin Scorseses «Killers of the Flower Moon» passiert ist. Spruchreif ist allerdings noch nichts.

Was wir bisher über «Megalopolis» wissen

Tage vor der Premiere ist nur so viel über die Handlung bekannt: «Megalopolis» spielt zwar in einem fiktiven New York, soll aber Ähnlichkeiten mit dem Zerfall des römischen Imperiums haben. Denn während der Architekt Caesar Catalina (Adam Driver) nach einer verheerenden Naturkatastrophe vom Wiederaufbau eines progressiven Utopias träumt, versucht Bürgermeister Franklyn Cicero (Giancarlo Esposito) am regressiven Status quo festzuhalten. Dieser ist nicht nur von Gier, Sonderinteressen und Parteikriege geprägt, sondern garantiert Cicero auch den Erhalt seiner Machtposition.

Damit hält der ikonische Regisseur an seiner gesellschaftskritischen Haltung fest: «Megalopolis» soll nicht nur «eine Fabel» sein, wie es der Trailer andeutet, sondern ein Wink mit dem Zaunpfahl. Denn dieselben Probleme, die zum Untergang des römischen Imperiums geführt haben, könnten auch unsere moderne Gesellschaft bald zerstören. Das sagt zumindest Coppola, der dafür bekannt ist, sich immer wieder mit Hollywoods Establishment anzulegen, weil es Kommerz über Kreativität stellt.

Freunde unter Studiobossen hat der Regisseur jedenfalls nicht viele. Auch das dürfte ein Grund sein, wieso es ihm schwer fällt, Partner für seinen Film zu finden. Soll «Megalopolis» letztlich doch noch in die Kinos kommen, bleibt Coppola nichts anderes übrig, als Zweckbündnisse einzugehen. Immerhin kann er die kommerzgetriebenen Studios mit einer namhaften Schauspielriege ködern: Nebst Driver und Esposito spielen auch Shia LaBeouf, Laurence Fishburne, Jon Voight, Nathalie Emmanuel, Jason Schwartzman und Dustin Hoffman mit.

Titelbild: «Megalopolis» / American Zoetrope

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Ich schreibe über Technik, als wäre sie Kino, und über Filme, als wären sie Realität. Zwischen Bits und Blockbustern suche ich die Geschichten, die Emotionen wecken, nicht nur Klicks. Und ja – manchmal höre ich Filmmusik lauter, als mir guttut.


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