
iPhone X: Wir haben das neue iPhone angetestet

Kein Home Button, kein Fingerprint Scanner. Das iPhone X macht vieles neu. Seit heute haben wir das Gerät und natürlich haben wir das X für dich kurz angetestet.
Doch gleich nach dem ersten Einschalten wird das Gefühl verdrängt von einem Grinsen. Der Bildschirm. Ich weiss wie Amoled-Bildschirme aussehen. Ich hatte schon Test-Phones mit Amoled Screens. Aber Apples iOS in diesen Farben, mit dieser Intensität. Das macht extrem was her. Alleine schon dafür lohnt sich die Existenz des X.
Apropos X, Apple hat nichts aus der Versionierung ihrer Produkte mit Apple OSX gelernt. Denn schon bevor macOS macOS hiess, und noch OSX war, war das X kein X sondern die römische Zahl 10. Darum heisst auch das iPhone X eigentlich «iPhone zehn», oder «iPhone ten». Dürfte vielen total egal sein, und «iPhone X» mit dem Buchstaben klingt einfach cool.
Der Home Button ist Geschichte und das ist gut so
Apple hat seit Anbeginn der Ära iPhone auf den Home Button gesetzt. Der kleine Knopf unten am Gerät zieht sich quer durch das mobile Line-Up des Herstellers. iPods, iPads, iPhones… alle haben sie den Home Button. Ein Druck darauf und der Home Screen erscheint. Simpel. Funktioniert. Apple halt.
Der Home Button ist wegDas iPhone X hat keinen Home Button mehr.
Das war einer der Punkte, die mir bei der Vorstellung des Geräts am meisten Sorgen gemacht haben. Nicht das Display, von dem böse und meist unqualifizierte Zungen im Internet behaupten, dass es beim Schief-Anschauen in tausend Scherben zersplittert. Sondern der Knopf. Im Umgang mit Apples iOS, der mobilen Software des Herstellers, ist der Home Button zentral. Aus ein App rausgehen? Home Button. Phone entsperren? Home Button.
Die Zukunft heisst Amoled
Waren Amoled-Bildschirme bisher nur Randerscheinungen und einigen wenigen Phones vorbehalten, weil teuer und rar, macht das iPhone X die Technologie endgültig salonfähig. Klar, die Achterserie Samsungs hat vorgelegt, aber auch das sieht die Technologie wirklich spitze aus. Beim iPhone X ist das nicht anders und ich gönne jedem Apple-Fan den Bildschirm von Herzen. Sieht schlicht einfach besser aus, oder?
Schwarz ist schwärzer, rot ist roter und weiss strahlt weisser. Im Vergleich mit den alten iPhone Displays sind das Welten.
Nicht ganz alle Apps haben begriffen, dass sich das Bildschirmverhältnis des iPhones geändert hat. Aber genau wie bei anderen Phones, deren Bildschirmverhältnis nicht mehr den Traditionsformaten 16:9 oder 4:3 folgt, kannst du per Pinch and Zoom das Youtube-Video deiner Wahl auf den gesamten Bildschirm ausdehnen.
Denn der ist ganz klar das Hauptaugenmerk des Geräts. Der Rest des Geräts sieht wie gewohnt aus. Rechteck mit abgerundeten Ecken, Apple-Design und die Knöpfe dort, wo du sie erwartest. Einzig der Camera Bump, die Ausbuchtung der Kamera hinten, zieht Blicke auf sich. Der Bump wird gar nicht versteckt. Er steht eckig und hart aus der Rückseite des Phones heraus und macht ein Statement von wegen «Schau mich an».
Die Kamera selbst werde ich noch detaillierter testen. Erste Schnappschüsse aber versprechen tatsächlich die «Best Ever Camera», wie Apple-CEO Tim Cook das an der Vorstellung des Geräts genannt hat.
Videoproducer Stephanie Tresch am Dreh des UnboxingsEinzig bei den Effekten der Kamera, vor allem dem Effekt «Stage Light», hinkt das Phone noch etwas. Stephanies Haare werden in der Regel einfach aus dem Bild rausgelöscht und so entsteht eine unnatürliche Haarlinie.
Stephanie Tresch im Stage Light. Ihre Frisur wird künstlich etwas gestutzt. Der Hintergrund ist der selbe wie vorhinWir dachten, dass das bei Männern vielleicht besser funktioniert, da kürzere Haare. Deshalb ein Test mit Product Manager Ludo Penning de Vries mit Bürohintergrund und der Selfie-Cam.
Ludo Penning de Vries hat keine so ausgefranste WangeAndere Effekte, wie hier eine Aufnahme mit Kaltlicht-Effekt sind aber über jeden Zweifel erhaben.
Stephanie Tresch und Videomaskottchen HornyDer einzige Wermutstropfen: Der Preis
Apple hat noch nie wirklich günstige Geräte gemacht. Beim iPhone X sind sie nach wie vor in der oberen Preisklasse dabei, werden nur von wenigen Smartphones übertroffen. Aktuell kommt mir da nur gerade das Red Hydrogen One in den Sinn, das im kommenden Frühjahr auf den Markt kommen soll. Oder Huaweis Mate-Serie im Porsche-Design wo auch das Design noch einige hundert Franken kostet.
Ja, Apple ist teuer. Aber wenn du den Stutz hast und dir den Kauf überlegst, dann greif zu. Klar, du zahlst für das Design und für die Marke wie auch das wohlige Gefühl, Mitglied der Apple-Familie zu sein – oder sowas in der Art –, aber technologisch kann ich dem Gerät in den wenigen Stunden dieses First Looks wenig vorwerfen. Es tut das, was es tut, sehr gut und sieht super dabei aus.
Das klingt jetzt alles nach Lobhudelei? Ja. Geb ich zu. Warum? Weil Apple mal wirklich eine grosse Portion Lob verdient hat. Das iPhone X macht einen sehr guten Eindruck. Lob, wem Lob gebührt. Daher: Good job, Apple.
Aber: Das alles ist nur ein erster Eindruck, basierend auf ein paar Stunden rumhantieren. Ein wirkliches Review mit abschliessendem Urteil ist aber nur dann möglich, wenn die Freude von wegen «Yay! Neues Gerät!» vollständig verflogen ist, also erst nach ein paar Wochen. Du kannst also drauf wetten, dass da noch ein detaillierteres Review kommt.
Wie wir ein iPhone aus echtem Gold gefunden haben
Wir wollten natürlich auch wissen, wer sich das neue iPhone kauft und vor allem: Warum? Daher haben Stephanie Tresch und ich uns aufgemacht und nachgefragt. Dabei haben wir eine seltene Gelegenheit am Schopf gepackt: Wir konnten ein iPhone aus echtem Gold sehen, filmen und halten. Wiegt ganz schön schwer.


Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.
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