Produkttest

HyperX Cloud MIX: Leichtes Hybrid-Headset im Review

Martin Jud
26.2.2019

Mit dem Cloud MIX verlässt HyperX preislich gesehen für einmal das Gefilde der Midrange-Headsets. Es ist das teuerste Audio-Produkt des Herstellers. Vermutlich, da du nebst dem kabelgebundenen Betrieb mit Hi-Res-Audio-Zertifizierung auch die Möglichkeit bekommst, mit Bluetooth mobil Musik zu geniessen.

Bluetooth und Gaming sind ein ungleiches Paar. Die Latenz der Funktechnologie ist zu gross. Selbst mit dem aptX-Low-Latency-Codec kommst du nicht unter 32 Millisekunden Verzögerung. Dennoch macht ein Headset mit Zusatzfunktion Bluetooth durchaus Sinn. Insbesondere wenn es, wie das vorliegende, relativ klein und leicht ist. Mit dem HyperX Cloud MIX erhältst du Bluetooth-Kopfhörer und Gaming-Headset in einem.

Technische Daten des Cloud Mix:

Verarbeitung, Look and Feel

Dieses Over-Ear-Headset wiegt nur 260 Gramm, was es zu einem Leichtgewicht seiner Gattung macht. Gut so, denn ansonsten hätte ich keine Lust darauf, das Headset auch als mobilen Bluetooth-Kopfhörer zu nutzen. Für ein Gamer-Produkt wirkt es schlicht. Trotz der (matt-) schwarzen Farbgebung und dem silbernen HyperX-Logo, welches auf beiden Muscheln prangt.

Das Headset ist gut verarbeitet und wirkt robust. Dies nicht zuletzt dank Metallbügel inklusive angenehmer Polsterung. Der Bügel lässt sich übrigens auf jede Kopfgrösse einstellen – im Gegensatz zu manchem Konkurrenzprodukt sitzt das Headset auch auf kleinen Köpfen perfekt. Die Ohrpolster aus Kunstleder und Memory Foam sind zwei Zentimeter dick. Die Kabel, welche die Ohrmuschel und Bügel verbinden, sind gesleeved.

Leider verfügt das Headset über keine drehbaren Ohrmuscheln. Doch auch ohne Drehgelenk ist genügend Spielraum vorhanden, damit sich die Muscheln beim Aufsetzen an deine Kopfform anpassen. Daher, und dank guten Polsterungen, trägt sich das Teil sehr angenehm. Es sitzt bequem und ich kann auch nach Stunden der Benutzung keine unangenehmen Druckstellen ausmachen.

Handling, Anschlüsse und Knöpfe

An der linken Ohrmuschel finden sich ein 3.5-mm-Kabelanschluss, ein Mikrofonanschluss, ein Bluetooth-Mikrofon und eine Bluetooth-Multifunktions-Taste. Mit dieser lassen sich Musiktitel starten, anhalten und spulen. Ausserdem nimmst du damit auch Telefonate entgegen.

Der Klang: Dezenter Bass und grosser hörbarer Frequenzbereich

Für die Aussenwelt ist der Sound auf deinen Ohren kaum zu hören. Will heissen, dass du im Zug oder Büro niemanden damit nerven kannst. Nur an ruhigen Orten fällt auf, dass die Dinger nicht wirklich gut abschirmen. So konnte ich zumindest einmal abends meiner besseren Hälfte auf den Kecks gehen, während sie ein Buch las. Aber wie klingen die Dinger?

Vorab will ich wissen, wie es um den Frequenzbereich steht. Versprochen werden 10 bis 40 000 Hz, allerdings hört kaum ein Mensch eine Frequenz über 20 KHz. Beim Probehören nehme ich beim Cloud MIX Frequenzen zwischen 25 und 17 100 Hz wahr. Das ist ein guter Wert, wie der Vergleich mit früher getesteten Produkten zeigt.

Das Klangbild des Sounds gefällt ansonsten sehr gut. Nur bei gewissen Genres/Tracks habe ich das Gefühl, dass die mittleren Frequenzen etwas zu dezent klingen. Dies ist mir vor allem bei Metal aufgefallen. Bestens gefallen mir dafür Klassik, Elektrosound und Rap.

Sprachqualität

Das interne Mikrofon für Bluetooth-Telefonie hat leider einen sehr beschnittenen Frequenzbereich von 50 bis 8000 Hz. Somit hört dich jeder Gesprächspartner wie aus der Dose. Verstanden wirst du aber dennoch.

Nach dem Regen folgt Sonnenschein: Das abnehmbare Mikrofon deckt mit 50 bis 18 000 Hz wesentlich mehr Frequenzen ab. Daher, und auch dank Rauschunterdrückung, wird deine Stimme in Discord, Teamspeak und Co. sehr klar wahrgenommen.

Fazit: Hybrid zum fairen Preis

Abgesehen vom genannten Kritikpunkt überzeugt das Headset. Zumindest, wenn man es auch wirklich als Hybriden einsetzt. Solltest du lediglich ein Headset fürs Gamen suchen, würde ich eher zu einem günstigeren Produkt greifen.

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Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


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