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Huawei P50: Endlich da, aber nur in China

Das Huawei P50 und das P50 Pro sind Realität. Ein gigantischer Kamerasensor, angetrieben von Specs, die wir schon kennen und Software, auf die wir warten, ergeben eines der spannendsten Geräte des Jahres.

Das Datum war klar: 29. Juli. Die Zeit? Unbekannt. Das Format? Unbekannt. Doch ein Live Stream um 13:00 Uhr hat der Welt das Huawei P50 gebracht. Vorerst ist es nur in China erhältlich und läuft auf Harmony OS 2.0.

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    Huawei P50: Kommt das Snapdragon-Huawei am 29. Juli?

    von Dominik Bärlocher

Der international etwas rucklige Livestream wurde von Richard Yu, CEO der Huawei Mobile Division, moderiert und hat sich mit dem Line-Up der kommenden Smartphones und einer Funktionsvorstellung des Harmony OS auseinandergesetzt. Aber: Der ganze Stream war auf chinesisch mit chinesischen Untertiteln.

Über einen Verkaufsstart in der Schweiz ist noch nichts bekannt. Leider.

Kirin, Snapdragon und Leica

Das Huawei P50 ist wie gewohnt nicht ein Smartphone. Es ist eine Serie. Daher die Specs der einzelnen Geräte, wie sie auf Huaweis offizieller, chinesischer Seite gelistet sind. Denn diese decken sich zwar grösstenteils mit den Leaks der vergangenen Tage, aber halt eben nur grösstenteils.

Apropos gross: Das P50 Pro hat als erstes Phone den Sony IMX800 Kamerasensor verbaut. Sprich: Ein Inch Sensor. Das ist gross. Sehr gross. Damit fängt er mehr Daten ein als jeder andere Kamerasensor und gibt so dem Phone-System mehr, um zu arbeiten.

Huawei P50 Pro Specs

Das Huawei P50 Pro ist die mittlere Version der P50-Serie. Es wird zwei Versionen des Geräts geben, eines mit Qualcomm Snapdragon, die andere mit dem Huawei Kirin 9000. Die Kirin-Edition ist auf dem Papier leistungsfähiger als die Version mit dem Snapdragon. Der Charger ist nicht inklusive.

  • Länge: 158,8 mm
  • Breite: 72,8 mm
  • Tiefe: 8,5 mm
  • Gewicht: 195 g ohne SIM-Karte
  • 4360 mAh Akku
  • 66 Watt Charging
  • IP68 Rating
  • 6,6 Zoll 120Hz OLED Bildschirm
  • 10 bit Farbtiefe
  • Auflösung: 2700×1228 Pixel
  • Pixeldichte: 450 ppi
  • Kirin 9000 System-on-a-Chip (SoC) oder Qualcomm Snapdragon 888
  • Kirin: Dual Neural Processing Unit (NPU)
  • Snapdragon: 6th Generation Qualcomm AI Engine
  • Harmony OS 2
  • 8 oder 12 GB RAM
  • 8-GB-RAM-Version: 128, 256 oder 512 GB interner Speicher
  • 12-GB-RAM-Version: 512 GB Speicher
  • Erweiterbar mit bis zu 256 GB Nano-SD-Karte

Das Huawei P50 Pro wird in folgenden Farben erhältlich sein. Welche Farben es bis nach Europa schaffen, ist unbekannt.

  • Schwarz mit goldenen Akzenten.
  • Ein helles gelb oder gold mit dem Namen «Cocoa Tea Gold».
  • Schneeweiss.
  • «Dawn Powder», auch bekannt als Rosa, nicht zu verwechseln mit Rosé Gold.
  • «Rippling Clouds», eine Art Farbverlauf, der Wolken am Himmel darstellen soll.
Der Vergleich mit der Konkurrenz scheint massiv verbesserte Zoom-Fähigkeiten zu zeigen
Der Vergleich mit der Konkurrenz scheint massiv verbesserte Zoom-Fähigkeiten zu zeigen

Die Kamera des Huawei P50 Pro kann sich dann sehen lassen.

  • 50 Megapixel Hauptkamera (f/1,8, OIS)
  • 40 Megapixel Schwarzweisskamera (f/1,6)
  • 13 Megapixel Ultraweitwinkelkamera (f/2,2)
  • 64 Megapixel Telephotokamera (f/3,5, OIS)
  • 13 Megapixel Selfie-Cam (f/2,4)
  • 3,5x optischer Zoom
  • 100x digitaler Zoom
  • Photo-Bildauflösung bis zu 8192×6144 Pixel
  • Video-Bildauflösung bis zu 4K, also 3840×2160 Pixel
  • Slow Motion mit 960 fps und 1920×1080 Pixel Auflösung
  • Audio Zoom
  • Selfies mit bis zu 4160×3120 Pixel
  • Videos aus der Selfie Cam bis zu 4K, also 3840×2160 Pixel

Huawei P50 Specs

Die Low-End-Variante der P50-Serie, schlicht Huawei P50 genannt, hat auch Leica-Linsen verbaut, was dir sicher beeindruckend gutes Bildmaterial liefern wird. Sonst handelt es sich um eine abgespeckte Version des P50 Pro.

  • Länge: 156,5 mm
  • Breite: 73,8 mm
  • Tiefe: 7,92 mm
  • Gewicht: 181 Gramm
  • 4100 mAh Akku
  • 66 Watt Charging
  • IP68 Rating
  • Bildschirmdiagonale: 6,5 Zoll
  • 10 bit Farbtiefe
  • 90 Hz OLED Bildschirm
  • Bildschirmauflösung: 2700×1224 Pixel
  • Pixeldichte: 458 dpi
  • Qualcomm Snapdragon 888 4G
  • Harmony OS 2
  • 8 GB RAM
  • 128 oder 256 GB interner Speicher
  • Bis zu 256 GB erweiterbar mit Nano-SD-Karte
Portraits sollen dank Schwarzweisskamera des P50 Pro besser wirken
Portraits sollen dank Schwarzweisskamera des P50 Pro besser wirken

Die Kameras leisten hardwareseitig nicht ganz so viel wie die der grossen Schwester:

  • 50 Megapixel Hauptkamera (f/1,8)
  • 13 Megapixel Ultraweitwinkelkamera (f/2,2)
  • 12 Megapixel Telephotokamera (f/3,4, OIS)
  • 13 Megapixel Ultraweitwinkel Selfie Cam
  • 5x optischer Zoom
  • 50x digitaler Zoom
  • Photo-Bildauflösung bis zu 8192×6144 Pixel
  • Selfie-Bildauflösung bis zu 4160×3120 Pixel
  • Video-Bildauflösung bis zu 3840×2160 Pixel
  • Slow Motion mit 960 fps bis zu 1920×1080 Pixel
  • Selfie-Video mit bis zu 3840×2160 Pixel

Stellt sich die Frage: Was ist mit dem Huawei P50 Pro+? Da waren Leaks. Da waren Gerüchte. Aber am Event hat Richard Yu das Pro+ mit keinem Wort erwähnt. Irgendetwas von wegen 200x-Zoom hat Richard Yu mal gesagt, keine der veröffentlichten Specs listen diese. Dasselbe gilt für 5G.

Ich bleibe da mal dran. Nur weil ich hier nichts erwähnt habe, heisst das nicht, dass da nichts sein wird. Mein Chinesisch ist nicht ganz so gut.

Harmony OS 2: Vor allem unter der Haube neu

Softwareseitig kommt Harmony OS 2 zum Zug, sowohl auf dem Qualcomm-P50 wie auch auf dem Kirin. Optisch gleicht das Betriebssystem der Huawei'schen Android-Benutzeroberfläche Emui. Pastellfarben, Rundungen, Icons und Widgets.

Der Homescreen unter Harmony OS macht nichts neu. Warum auch?
Der Homescreen unter Harmony OS macht nichts neu. Warum auch?

Der Fokus von Harmony OS 2, in China als «Hongmeng» bekannt, liegt nicht auf der Verbesserung der Benutzeroberfläche und deren Benutzung, sondern in der Integration mit anderen Geräten. Huawei setzt auf ein Ökosystem und so soll Harmony, man möge mir das schlechte Wortspiel verzeihen, harmonieren. Wie genau Harmony mit anderen Huawei-Geräten interagiert, wurde nur als Funktionsdemonstration gezeigt, nicht aber an einem Live-Beispiel.

So scheint da eine App zu sein, die alle Geräte im Ökosystem aufzeigt, mit deinem Smartphone in der Mitte. Angenommen, du hast einen Huawei Sound X Speaker. Dann ziehst du das Icon des Sound X in die Mitte des Kreises und die Verbindung steht.

Die Pairing-App soll via Drag and Drop Geräte paaren.
Die Pairing-App soll via Drag and Drop Geräte paaren.

Ein erster Eindruck

Und das war's auch schon von Richard Yu, der vor einem schwarzen Hintergrund und Applaus vom Band erzählt hat. Am Ende haben wir zwei separate Produkte mehr oder weniger gesehen.

Die P50-Serie klingt spannend, vor allem da in den Phones gigantische Kamerasensoren aus dem Hause Sony und Leica-Linsen verbaut sind. Der Kameratest wird sicher spannend und die Bilder sicher gut. Ich blicke nach wie vor gerne auf die Bilder aus dem P40 Pro und dem Mate 40 Pro. Da sind aber noch offene Fragen. Was ist mit dem P50 Pro+? Gibt es das überhaupt? Wo sind die 5G-Chips? Ist die Rückseite des P50 Pro mit Rippling Clouds leicht rauh?

Aber so richtig heftig spannend wird es bei Harmony OS. Denn die grosse Grenze jeder Software auf dem Markt – bei manchen Herstellern mehr, bei anderen weniger – ist die Integration in ein Ökosystem. Huawei behauptet, dass Harmony OS schon in den Grundfesten mit Ökosystemen und Gerätegrenzen geplant wurde und diese einfacher denn je überbrückt. Das will ich sehen.

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Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.


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