Hinter den Kulissen

Hinter den Kulissen: New York City Fails

Martin Jud
8.10.2019

Redaktor zu sein, heisst nicht automatisch, auch als Videoproduzent zu funktionieren. Ich habe es am Surface Event von Microsoft dennoch versucht. Leider waren die meisten der gemachten 55 Takes nicht zu gebrauchen.

Die angeblichen Perlen meiner Malheurs hat euch Kevin in folgendem Video zusammengeschnitten:

Auf Arbeitszeit in New York – leider geil, oder doch nicht?

Dass an jenem Microsoft Event meinerseits nicht alles sauber lief, hast du vielleicht bereits am Ende des Hands-On-Videos zum «Surface Pro X» gesehen. Videoproduzentin Stephanie Tresch war beim Schneiden so lieb und hat eine kleine Frust-Aufnahme als Take Out eingefügt.

In den Kommentaren des Artikels hat SwissCoke dies dann prompt aufgegriffen:

Ganz am Schluss sagt der Redakteur, dass «Er so verdammt gefrustet» sei. Was ist denn da passiert? Ich wäre der Glücklichste Mensch, wenn ich ein Arbeitgeber hätte, der mich an so eine Präsentation schicken würde. :-)
SwissCoke

Und ja – SwissCoke hat absolut Recht. An einer Reise in die Staaten auf Arbeitszeit ist nichts auszusetzen. Genauso ist es auch absolut geil, vor Ort die neuesten Surface-Leckereien präsentiert zu bekommen. Dass ich vor einer Woche dennoch nicht nur glücklich war, hat diverse Gründe. Vorweg; Microsoft trifft keine Schuld. Was mich genau demoralisierte, erfährst du in meiner Frust-Chronologie (mimimi).

Frustration Nr. 1: Dreieinhalbstunden für die Passkontrolle

Die Verzögerung meiner Einreise hat dazu geführt, dass ich nicht nur mein von Microsoft organisiertes Gratis-Taxi verpasste, sondern auch einen ersten Business-Lunch. 17 Stunden hat damit alleine der Hinweg vom Betreten des Zürcher Flughafens bis ins Hotel gedauert. Ich sank an jenem Abend gleich nach Hotelbezug todmüde ins Bett.

Frustration Nr. 2: Langsames Messe-WLAN

Die Keynote live mitzuerleben, war sehr spannend. Fleissig habe ich mir Notizen zu allen Specs gemacht und parallel dazu Fotos geknipst, um damit Kollege Philipp Rüegg für seinen Übersichtsartikel einzudecken. Und dann schaukelte sich der Frust auch abseits des Flughafens langsam hoch.

Das WLAN am Event war durch die Masse an Medienschaffende so langsam, dass der Versand von drei Fotos an Philipp zehn Minuten dauerte. Wichtige zehn Minuten, welche die gesamte Hands-On-Zeit von 2.5 Stunden etwas minimierte. Obendrauf hat der werte Kollege kein einziges meiner professionellen Nadella-Fotos verwendet – obschon er zuvor ausdrücklich Pics des Microsoft CEOs verlangt hat.

Frustration Nr. 3: Kein eigener Hands-On-Raum

Nun blieben mir noch zwei Stunden, um meine Hands-On im lauten und pumpenvollen Showroom zu drehen. Genügend Zeit. Doch sehr schwierig, wenn keine Kamerafrau dabei ist und man selber ein blutiger Anfänger im Filmen ist.

Frustration Nr. 4: Kein Surface Duo, kein Surface Neo, keine Surface Earbuds

Frustration Nr. 5: Kein Kameramann

Ohne Kamerafrau oder -mann ist alles mühsam. Ich begann einige allgemeine Ansagen zu filmen und wiederholte diese zigmal, da mein Kopf entweder nicht zu sehen war, halb angeschnitten wurde oder der Autofokus nicht wollte, wie ich will. Geschätzte 30 Minuten filmte ich mich vor einem Blumenmeer und anderen Sujets. Mit Kameramann hätte das wohl keine fünf Minuten gedauert.

Frustration Nr. 6: Zu viele Medienschaffende

Frustration Nr. 7: Kamera ohne Audioausgang

Das Filmequipment habe ich vor der Reise gestellt bekommen. Ich filmte mit Stativ, Rode-Mikrofon und einer Sony Alpha a6400, die an sich ein gutes Stück Technik ist. Jedoch hat sie zwei grosse Nachteile:

  • Steckst du den Empfänger des Wireless-Mikrofon von Rode auf den Blitzaufsatz, verdeckt dieser das Display. Somit konnte ich nur einen kleinen Ausschnitt des Bildes während dem Aufnehmen erkennen.
  • Die Kamera hat keinen Audioausgang. Daher kann nicht direkt überprüft werden, ob der Sound korrekt aufgenommen wurde.

Während den restlichen 30 Minuten der Hands-On-Zeit konnte ich immerhin noch das Surface Pro X mit korrekten Einstellungen aufnehmen.

Dass ich danach für das Hochladen von zwei Gigabyte Surface-Pro-X-Aufnahmen im Hotel nochmal 50 Minuten warten musste, hat mich leider nicht aufgemuntert. Das schaffte erst Stephanie Tresch, die aus meinen endlosen Videoschnipsel und Fotografien schlussendlich doch noch ein zufriedenstellendes Hands-On zusammenschnitt. Und auch die Tatsache, dass mir danach noch immer zwei private Tage in NYC blieben.

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Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


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