Michelle Brändle
Produkttest

Google Pixel 9a: langweilig gut

Das schlichte Design des Google Pixel 9a passt zum restlichen Smartphone: Es ist guter Durchschnitt und hat keine besonderen Stärken oder Schwächen. Mehr braucht ein gutes Smartphone aber auch nicht.

Das Google Pixel 9a hebt sich auf den ersten Blick nicht gross ab. Doch in den wichtigsten Bereichen schlägt sich das Pixel 9a jeweils gut: Beispielsweise punktet es mit einer langen Akkulaufzeit, einer guten Kamera und langen Updatezeiträumen.

Design und Display: Erkennungsmerkmal fällt weg

Das Google Pixel 9a weicht stark von Googles bisheriger Designsprache ab: Der Kamerastreifen auf der Rückseite fehlt komplett. Es ist ohne Streifen zwar schick, aber auch generisch, geradezu langweilig. Das fällt mir beim schwarzen Modell besonders auf. Etwas Positives hat es dennoch: Das 9a hat hinten gar keinen Kamerabuckel, nur einen dünnen Rahmen um die beiden Kameras, wodurch diese weniger verkratzen.

Das Display genügt ebenfalls hohen Ansprüchen. Dank OLED mit 1080 × 2424 Pixeln bekomme ich ein scharfes Bild angezeigt, mit dunklem Schwarz und knalligen Farben. Die Bildwiederholrate von 60 bis120 Hertz macht das Scrollen flüssig. Die Helligkeit beträgt bis zu 1800 Nits mit einem Spitzenwert von 2700 Nits. Damit ist das Pixel 9a bestens ausgerüstet für helle Tage und direkte Sonneneinstrahlung.

Google hat sich wie beim Vorgänger einen vergleichsweise breiten schwarzen Rahmen ums Display erlaubt. Mich stört das kein bisschen.

Hardware: starke 17 Stunden Akkulaufzeit

Bei der Hardware hat sich im Vergleich zum Pixel 8a äusserst wenig getan. Interessant ist, dass Google einen optischen Fingerabdrucksensor verbaut hat. Das Pixel 9 (Pro) entsperrt bereits mit einem Ultraschallsensor. Dieser ist noch zuverlässiger und schneller, aber auch der optische erfüllt seinen Zweck.

Das 9a hält neu nach IP68 einen 1,5-Meter-Tauchgang für 30 Minuten in Süsswasser aus. Ein Downgrade scheint auf dem Papier die neue Kamera mit 48 Megapixeln statt den 64 des Vorgängers. Dafür ist die Blende etwas grösser und lässt dadurch mehr Licht herein. Was das für die Ergebnisse heisst, zeige ich dir im Abschnitt über die im Kapitel der Kameras.

Hier die Spezifikationen im Vergleich:

Ansonsten bekommst du mit dem Google Tensor G4 einen starken Chip, den du auch im aktuellen Flaggschiff findest. Im Benchmark mit Geekbench 6 reiht er sich nahezu auf dem Niveau Vorgänger ein. Gegenüber anderen Chips aus vergleichbaren Smartphones kommt er schlechter weg. Hier zum Beispiel der Vergleich zum Xiaomi 14T Pro mit einem Mediatek Dimensity 9300+.

Da Google seine Geräte auf die eigenen Chips optimiert, kommst du mit dem Tensor G4 dennoch wunderbar durch den Alltag, das Smartphone läuft flott. Auch Zocken geht problemlos. «Genshin Impact» spiele ich beispielsweise flüssig und in guter Grafikqualität.

Laden kannst du das Pixel 9a mit bis zu 23 Watt per Netzteil oder kabellos mit bis zu 7,5 Watt. Immerhin die 23 Watt sind ein Upgrade zum Pixel 8a mit noch 18 Watt. Der Akku ist in etwa 1,5 Stunden voll oder nach Wunsch auf 80 Prozent geladen – letzteres soll den Akku langlebiger machen.

Kameras: einfach gut

Auf der Rückseite gibt es zwei Kameras. Eine Weitwinkelkamera mit 48 Megapixeln und achtfachem digitalem Zoom, sowie eine Ultraweitwinkelkamera mit 13 Megapixeln. Für Selfies bekommst du vorne nochmals 13 Megapixel. Das klingt insgesamt ernüchternd, die Fotos sind dennoch zufriedenstellend. Ich vergleiche die Ergebnisse zudem mit dem Pixel 8a, da sich die Weitwinkelkamera geändert hat.

Die Fotos mit der Weitwinkelkamera gefallen mir insgesamt gut. Allerdings hat das Foto des Pixel 8a mehr Gelb beigemischt, im Vergleich gefällt mir die natürliche Farbwiedergabe des 9a besser.

Beim Zoom schlägt sich das Pixel 9a ganz gut für einen digitalen. Den zweifachen Zoom finde ich qualitativ in Ordnung, achtfach nimmt die Detailgenauigkeit drastisch ab.

Was mir beim Vergleich des Zooms von 9a und 8a auffällt: Die Qualität schwindet zwar bei beiden beim achtfachen Heranholen. Beim 9a bleiben aber mehr Details erhalten.

Die Kameras meiner bisher getesteten Google Pixel-Geräte machen wunderschöne Gegenlicht-Fotos. Das sollte man zwar normalerweise meiden, aber ich mag den Effekt mit Lichtpunkten. Auch bei der a-Serie werde ich nicht enttäuscht: Beide Smartphones liefern gute Ergebnisse. Beim 9a sind die Reflexionen ausgeprägter.

Software: simpel und langlebig

Das Google Pixel 9a bekommst du mit Android 15. Googles Version kommt bekanntermassen sehr aufgeräumt daher. Zudem erhältst du die neuesten Updates immer sehr zeitnah. System- und Sicherheitsupdates gibt es für sieben Jahre. Das ist für ein Mittelklassegerät ausgesprochen gut.

Fazit

Mehr braucht es kaum

Beim Google Pixel 9a fehlt es mir im Alltag an nichts: Das Gerät reagiert rasch, hat praktische KI-Funktionen und der Akku hält auch lange Tage durch. Beim Zocken muss ich nicht auf eine gute Grafik verzichten. Die Fotos gefallen mir ebenfalls sehr gut. Einzig der Arbeitsspeicher könnte mit Blick auf die aktuelle KI-Entwicklung knapp werden. Ein optischer Zoom könnte ebenfalls fehlen, aber auch der digitale macht einen guten Job.

Ansonsten bekommst du mit dem Pixel 9a ein langlebiges, solides Smartphone – Google versorgt es zudem sieben Jahre lang mit Updates (Software und System). 500 Franken oder 550 Euro finde ich dafür in Ordnung. Aktuell kostet dich das letztjährige Flaggschiff Pixel 8 allerdings gleich viel. Der Tensor G3 aus dem letzten Jahr hält mit dem aktuellen Chip gut mit und du bekommst beim Pixel 8 einen optischen Zoom fürs Fotografieren. Das Xiaomi 14T Pro liegt ebenfalls in diesem Preissegment und bietet sogar mehr Leistung.

Falls du sofort ein neues Gerät brauchst und noch etwas sparen willst, kannst du gut auf das letztjährige Modell zurückgreifen. Das Pixel 8a kostet aktuell bei uns 350 Franken oder 400 Euro und hat kaum Nachteile. Sein Design finde ich sogar ikonischer und handlicher. Und auch hier bekommst du noch sechs Jahre lang Updates.

Pro

  • solides Gesamtpaket
  • 7 Jahre Software- und Sicherheitsupdates
  • lange Akkulaufzeit
  • gute Fotos

Contra

  • kein optischer Zoom
  • Arbeitsspeicher knapp bemessen
Titelbild: Michelle Brändle

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Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los. 


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