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Für mehr Modularität: Intel will Motherboards aufteilen

Jan Johannsen
29.1.2025

Intel will Notebooks und PCs modularer machen. Dafür schlägt der Chip-Hersteller einen neuen Standard für Motherboards vor, von dem am Ende PC-Hersteller, Kunden und die Natur profitieren sollen.

Intel will Notebooks und PCs modularer machen. Dafür schlägt der Chip-Hersteller einen neuen Standard für Motherboards vor, von dem am Ende PC-Hersteller, Kunden und die Natur profitieren sollen.

Zwei I/O-Boards sollen das Motherboard entlasten

Vorbild für Intels Vorschlag ist die Autoindustrie, in der bereits einige Komponenten für verschiedene Modelle genutzt werden. So wird zum Beispiel ein Basisgestell mit verschiedenen Chassis und Motoren für unterschiedliche Modelle genutzt.

Die I/O-Boards von Intel für Premium-PCs sollen zum Beispiel in Notebooks mit zwei, einem oder gar keinen Lüfter passen. Nutzer sollen durch standardisierte Module wie M.2-SSDs und Core-Boards ihren Speicher erweitern oder mühelos ein System-on-a-Chip (SoC) der nächsten Generation aufrüsten können. Bei Beschädigungen muss zudem nicht das komplette Motherboard ausgetauscht werden, was die Reparatur einfacher und günstiger macht.

Für Einsteiger- und Mainstream-Notebooks mit einem oder zwei Lüftern sieht Intel etwas andere I/O-Boards vor. Aber auch diese sollen in verschiedene Displaygrößen passen und erlauben den einfachen Austausch von Kern, Speicher und Wi-Fi. Bei Desktop-PCs mit einem Volumen von fünf Litern spricht Intel vom Austausch der GPU sowie Hot-Swap-fähigem – also im laufenden Betrieb austauschbarem – Speicher.

Modularität als Vorteil für Hersteller, Nutzer und Umwelt

Mit seinem modularen PC-Design verfolgt Intel sechs Ziele:

Neben Vorteilen für Hersteller und Nutzer hat Intel Elektroschrott als großes Problem ausgemacht. 70 Prozent davon stammen von Computern. Mit den modularen I/O-Boards will der Chip-Hersteller weniger Elektroschrott entstehen lassen und die derzeit miserable Recyclingquote von zwölf Prozent erhöhen. Schätzungen zufolge, liegen derzeit weltweit Materialien und Mineralien im Wert von über 65 Milliarden US-Dollar auf Mülldeponien.

Damit die I/O-Boards Realität werden, müssen die PC-Hersteller Intels Vorschlag annehmen oder zumindest über ihn diskutieren und gegebenenfalls verbessern. Einen Zeitplan gibt es nicht. Wie lange es genau dauert, bis die neuen I/O-Boards in kaufbaren Notebooks stecken, lässt sich derzeit nicht sicher sagen.

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Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus. 


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