Michelle Brändle
Kritik

«Fitness Boxing 3» von Nintendo ist wie ein sportliches Guitar Hero

Bei «Fitness Boxing 3» komme ich mit personalisierten Trainings ins Schwitzen. Mit den neuen Modi habe ich noch mehr Auswahl und durch die coole Musik vergesse ich fast, dass ich Sport mache.

«Fitness Boxing 3» setzt auf Altbewährtes

Nintendos rhythmusorientiertes Sportgame geht in die dritte Runde. Wie bei den beiden früheren Teilen suche ich mir einen Trainer aus und lasse mir von ihm tägliche Boxing-Workouts zusammenstellen. Diese dauern in der Regel etwa 30 Minuten. Ich wähle täglich zwischen den Schwierigkeitsgraden «leicht», «standard» und «schwer» – je nach aktueller Gefühlslage. Nach einer schlaflosen Nacht gönne ich mir zum Beispiel eine sanftere Einheit.

Neben dem täglichen Workout trainiere ich auch frei und passe einzelne Einheiten separat an. Zum Beispiel wenn ich eine bestimmte Muskelgruppe oder die neuesten Bewegungen trainieren will. Anpassen kann ich auch, wie die Trainingshalle aussehen soll, oder zu welchem Soundtrack ich mein Training absolviere.

Das Training selbst besteht jeweils aus einer kurzen Aufwärmphase mit Dehnübungen, dann kommt der Hauptteil mit mehreren Schlagkombos aus dem Boxkampf. Diese dauern jeweils zwischen zwei und zehn Minuten. Zuletzt gibt es ein kurzes Cooldown – ebenfalls mit Dehnübungen.

Am Anfang neuer Bewegungen zeigt mir der Trainer, wie ich meine Füsse positionieren muss und welche Schläge ich wie ausführe. Dabei halte ich in jeder Hand locker einen Joy-Con, damit das Spiel die Bewegungen registriert. Die vertonten Bemerkungen sind nur auf Englisch oder Japanisch, Untertitel gibt es auch auf Deutsch.

Anfangs bin ich skeptisch, beim Boxen dauernd die Controller in der Hand zu halten. Das kurze Feedback bei jedem Schlag ist aber ziemlich cool. Schade ist, dass der Joy-Con falsche Bewegungen nicht immer erkennt. Schlage ich geradeaus statt seitlich, wird es dennoch als richtig gewertet.

Der Fokus liegt deshalb vor allem auf dem Takt. Den muss ich nämlich beibehalten für die volle Punktzahl. Ich fühle mich wie bei Guitar Hero. Merkt der Trainer nach einer Einheit von etwa fünf Minuten, dass ich zu gut bin, schlägt er mir eine anspruchsvollere Session vor. Mit jedem Training kommen zudem neue Schläge hinzu und die Kombos werden schneller.

Frischer Anstrich: Die Grafik ist besser

Gefällt mir der Trainer optisch nicht, kann ich ihm eine andere Haar-, Augen- und Hautfarbe verpassen. Die Sprüche beim Training sind teils repetitiv und auch unter den verschiedenen Trainern ähnlich. Das nervt zwischendurch. Konzentriere ich mich stark auf die Einheiten, blende ich die Sprüche zum Glück mental aus.

Das Spiel möchte ein paar Daten zu meiner Persönlichkeit. Ich lege mir deshalb ein Nutzerprofil mit Name und nach Wunsch auch mit Grösse, Geschlecht und Gewicht an. So rechnet mir das Spiel während des Trainings jeweils den ungefähren Kalorienverbrauch aus und ich kann Gewichtsziele anstreben.

So hält das Spiel die Motivation hoch

Der gesundheitliche Aspekt reicht nicht immer, um mich regelmässig zu Sport zu motivieren. Das Spiel hat aber ein paar Asse im Ärmel, um mich am Bildschirm und in Bewegung zu halten.

Gesammelte Punkte aus dem Training einsetzen

Die zweite Möglichkeit, meine Punkte einzusetzen, ist neue Trainingsmusik. Da das Spiel hauptsächlich darauf basiert, dass ich alle Bewegungen im richtigen Takt der Musik ausführe, ist diese absolut relevant. Mit meinen Punkten kann ich nun zu Kiss, Fall Out Boy und Elton John boxen.

Im Rang aufsteigen und weitere Übungen freischalten

Je besser ich mich anstelle und je mehr Trainings ich absolviere, desto höher wird mein Rang. Bisher bin ich zum Bronze-Level aufgestiegen. Laut Übersicht gibt es aber noch einiges mehr zu holen. Auch bekomme ich bei Rangaufstieg zusätzliche Moves gezeigt, die mit ins Training einfliessen und es so komplexer und spannender machen.

Beim «Box-Bündnis» kann ich spezifisch zu meinem Trainer passende Sessions freischalten. Diese leitet der Trainer jeweils mit einer kurzen Geschichte zu seiner Persönlichkeit ein. Habe ich ein Bündnis absolviert, erhalte ich Skins für meinen Trainer als Belohnung.

RRRIING!!! Ein neues Training wartet!

Möchte ich auf keinen Fall ein Training verpassen, kann ich mir in den Einstellungen einen Alarm setzen. Dieser erinnert mich zu einer gewünschten Zeit daran, dass ich noch eine Session vor mir habe. Im Startmenü kann ich auch gleich auf den Button «Schnelles Workout» klicken, dann komme ich ohne Umwege direkt zur täglichen Session von rund 30 Minuten.

Zwei neue Modi für mehr Abwechslung

Neben dem Tages-Workouts und dem freien Training gibt es bei «Fitness Boxing 3» zwei neue Varianten. Beim «Schlagpolster-Training» trainiere ich mit meinem Trainer, der mit zwei Schlagpolstern ausgerüstet ist.

Die Bewegungen decken sich in etwa mit dem regulären Training und ich finde mich schnell zurecht. Allerdings muss ich die Kombos über Kreuz gegen die Schlagpolster des Trainers ausführen.

Dabei wird mir die anstehende Kombo links am Bildschirm jeweils vollständig angezeigt. Die Links-Rechts-Koordination beansprucht neben meiner Ausdauer zusätzlich mein Gehirn. Deshalb muss ich anfangs einige Fehlschläge einstecken. Wortwörtlich.

Der zweite Modus ist das «Sitzboxen». Der ist gewöhnungsbedürftig. Der Vorteil: So kann ich meine Arme trainieren und gönne den Beinen im Sitzen eine wohlverdiente Pause. Bist du an einem Bein verletzt oder kannst aus sonstigen Gründen nicht (lange) stehen, hast du mit dem Sitzboxen eine super Alternative.

Mehrspielermodus für doppelten Spass?

Im Mehrspielermodus trete ich virtuell gegen Freunde an. Praktisch ist, dass ich dafür nicht zwingend noch zwei Joy-Cons brauche – es funktioniert auch mit nur je einem.

Ansonsten verläuft das Training wie beim freien Workout. Ich kann die einzelnen Workouts nach Wunsch zusammenstellen. Dabei muss ich beachten, dass keine Einführung mehr stattfindet und mein Partner die Schläge bereits kennen muss. Zu zweit benötigst du zudem genügend Platz nebeneinander, Spass macht es auf jeden Fall.

Nintendo hat mir das Spiel zu Testzwecken zur Verfügung gestellt. Erhältlich ist es ab dem 5. Dezember 2024 exklusiv für die Nintendo Switch.

Möchtest du das Spiel selbst ausprobieren und fit durch den Winter? Dann nimm an unserer Verlosung teil und gewinne mit etwas Glück ein «Fitness Boxing 3» für die Nintendo Switch. Natürlich per Post zu dir nachhause geliefert – ganz ohne Anstrengung.

Verlosung

Gewinne das Spiel «Fitness Boxing 3» für die Nintendo Switch

Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.

Fazit

Das wird hoffentlich nicht nervig

«Fitness Boxing 3» hat es geschafft, mich in der Mittagspause im Homeoffice zu einer kleinen Sporteinheit zu motivieren. Während ich mich für meine Youtube-Workouts eher aufraffen muss, fühle ich mich hier spielerisch unterhalten und animiert. Schliesslich schalte ich fortlaufend neue Schläge, Workouts und Skins frei.

Auch ohne Vorkenntnisse kannst du gut in das Spiel einsteigen. Alle Bewegungen werden verständlich und verteilt eingeführt. Und auch die personalisierten Workouts passen sich dem eigenen Fortschritt an. Durch die bekannten Tracks bin ich beim Training bei bester Laune. Mit «Fitness Boxing 3» möbelt Nintendo ein bewährtes Konzept mit ein paar visuellen und inhaltlichen Neuerungen auf.

Schade ist, dass falsche Bewegungen nicht als solche registriert werden. Nach ein paar Trainingseinheiten werden die Aussagen des Trainers zudem repetitiv. Vertont sind sie nur auf Englisch oder Japanisch. Nach den knapp zwei Wochen meiner Testphase ist es schwierig zu sagen, ob mich die Einheiten und Sprüche irgendwann langweilen. Immerhin hat Nintendo zwei neue Spielmodi eingebaut, die Abwechslung bringen – und vielleicht bringen die Entwickler wie bei «Fitness Boxing 2» später zusätzliche Inhalte heraus.. Die reichten von weiteren Musikstücken über neue Hintergründe bis zu einem «Höllisch»-Modus.

Insgesamt kann ich dir das Spiel ans Herz legen, wenn du eine Motivation zur Bewegung – gerade in den kommenden Wintermonaten – brauchst. «Fitness Boxing 3» bietet die perfekte Einstiegsmöglichkeit. Das Spiel benötigt auch nicht besonders viel Platz, da du das Training an Ort und Stelle ausführst. Und auch zu zweit kannst du hier auf den Putz hauen. Ich muss jedenfalls mindestens noch alle Bewegungen freischalten.

Pro

  • guter Einstieg für Neulinge
  • motiviert spielerisch zum Sport
  • personalisierte Workouts
  • braucht wenig Platz
  • coole Musiktitel

Contra

  • Sprüche der Trainer repetitiv
  • nur in Englisch und Japanisch vertont
  • falsche Bewegungen werden richtig gewertet
Titelbild: Michelle Brändle

24 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los. 


Gaming
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Sport
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Kritik

Welche Filme, Serien, Bücher, Games oder Brettspiele taugen wirklich etwas? Empfehlungen aus persönlichen Erfahrungen.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Kritik

    «Pokémon-Legenden: Z-A» im Test: Nur Mittelmass, aber ich hab trotzdem Spass

    von Cassie Mammone

  • Kritik

    «Princess Peach: Showtime!»: Bekämpfe das Böse als Ninja, Cowgirl oder Superheldin

    von Michelle Brändle

  • Kritik

    «Super Mario Party Jamboree»: so umfangreich und hübsch wie noch nie

    von Michelle Brändle