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Festplatten-Fälscherwerkstatt ausgehoben

Kevin Hofer
18.8.2025

Gebrauchte HDD statt Neuware: Dieses Szenario war für einige, die sich Anfang des Jahres eine vermeintlich neue Festplatte gekauft hatten, Realität. Nun kann der betroffene Hersteller Seagate einen Erfolg gegen die Fälscher ausweisen.

Die Nachforschungen des Festplatten-Herstellers Seagate tragen erste Früchte: Der Hersteller hat gemeinsam mit Beamten des malaysischen Ministeriums für Binnenhandel eine Fälscherwerkstatt nahe Kuala Lumpur ausgehoben. Diese soll nach Unternehmensangaben monatlich mehrere tausende US-Dollar eingenommen haben, wie Heise berichtet.

Das Magazin hat bereits Anfang des Jahres publik gemacht, dass Hunderte von Festplatten-Käufern Opfer von Fälschungen wurden. Statt einer neuen Festplatte bekamen sie gebrauchte Laufwerke. Die Fälle stammten zu einem grossen Teil aus dem deutschsprachigen Raum. Auch Kundinnen und Kunden von Digitec Galaxus waren betroffen.

Bei der Razzia wurden fast 700 interne Festplatten von Seagate verschiedener Varianten und Kapazitäten beschlagnahmt. Auch Laufwerke von Toshiba und Western Digital tauchten auf. In der Fälscherwerkstatt wurden nicht nur Fälschungen erledigt, sondern auch der Verkauf, die Logistik und die Auftragsabwicklung durchgeführt.

Anstrengungen gegen Fälschungen

Auf die Schliche kamen Seagate und die Ermittlungsbehörden den Fälschern durch einen malaysischen Vertriebsleiter. Dieser fand auf den E-Commerce-Plattformen Shopee und Lazada Laufwerke zu ungewöhnlich niedrigen Preisen. Er alarmierte den Hersteller, der die Laufwerke überprüfte und die Fälschung feststellte.

Seagate verstärkt als Antwort auf die Fälschungen ihr Partnerprogramm. Offizielle Seagate-Partner sollen sich demnach vertraglich verpflichten, ausschliesslich Festplatten von autorisierten Distributoren zu beziehen und weiterzuverkaufen.

Dass es künftig keine Fälschungen mehr geben wird, ist zu bezweifeln – auch wenn es in den letzten Monaten weniger Fälle von gefälschten HDDs gegeben hat. Das Business scheint immer noch zu attraktiv. Zumal nun auch Fälle von Toshiba und Western Digital Festplatten bestätigt sind. Deren Fälschung lässt sich gemäss Heise noch schwieriger belegen als jene von Seagate.

Titelbild: Shutterstock / Silver Wings

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