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EU-Staaten wollen den Reisepass auf dem Smartphone

Florian Bodoky
20.11.2025

Die EU-Travel-App soll den Reisepass digitalisieren: Die EU-Staaten haben sich auf ein entsprechendes Gesetz geeinigt. Die Nutzung soll freiwillig bleiben. Ein Startdatum steht aber noch nicht fest.

Die EU-Staaten haben sich auf ein neues Gesetz geeinigt, das es den EU-Bürgerinnen und -Bürgern ermöglichen soll, den Reisepass zu digitalisieren. Mit diesem Schritt wollen sie das Reisen im Schengenraum ermöglichen.

Im Mittelpunkt steht die EU-Travel-App, über die sie ihre Reisedokumente und Ausweisdaten digital übermitteln können. Laut den Unterlagen soll die App «die Grenzkontrollen beschleunigen und den Schutz der Aussengrenzen verbessern».

Wie funktioniert dies technisch?

Der Nutzer oder die Nutzerin lädt die EU-Travel-App herunter. Darin wird ein digitaler Ausweis-Datensatz hinterlegt, der dieselben Informationen enthält wie ein Chip-Reisepass oder eine Ausweiskarte (z. B. Name, Geburtsdatum, biometrisches Passfoto, nicht jedoch Fingerabdrücke). Beim Einrichten der App wird der Ausweis der Person elektronisch verifiziert und die gespeicherten Daten werden verschlüsselt. Dadurch soll eine Manipulation verhindert werden.

Bereits jetzt gibt es eine App zur Voranmeldung in der EU.
Bereits jetzt gibt es eine App zur Voranmeldung in der EU.
Quelle: EU

Beim Grenzübertritt oder beim Boarding am Flughafen kann der Nutzer den QR-Code oder NFC-Datensatz der App vorzeigen. Dieser wird dann von der Grenzkontrolle ausgelesen, mit dem Gesicht des Reisenden abgeglichen und mit den hinterlegten Daten geprüft. Durch die Verknüpfung mit dem europäischen digitalen Identitäts-Wallet (EU Digital Identity Wallet) wird sichergestellt, dass die App länderübergreifend anerkannt und die Daten einheitlich verwaltet werden.

Wie geht es weiter?

Der Ministerrat hat dieser Idee zugestimmt und verhandelt nun weiter mit dem Europäischen Parlament. Allerdings sind viele technische und rechtliche Fragen noch offen, zum Beispiel, wie biometrische Daten verarbeitet werden und wie sie sicherstellen können, dass die Nutzung freiwillig bleibt.

Bis jetzt gibt es aber keinen festen Zeitpunkt, ab dem die App tatsächlich einsatzbereit ist. Die Mitgliedstaaten müssen erst technische Standards festlegen und bestimmen, wie die Systeme einzelner Behörden miteinander kommunizieren. Auch die Details der Nutzungsrechte stehen noch in den Sternen. Dementsprechend ist auch noch nicht klar, ob die Schweizer E-ID mit dem System kompatibel sein wird und du sie zum Reisen im Schengenraum nutzen können wirst. Die Wahrscheinlichkeit liegt aber insofern nahe, als das zum Beispiel die vom Bund ausgestellten Ausländerausweise bereits jetzt den EU-Vorgaben entsprechen müssen.

Titelbild: Shutterstock

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Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.


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