
«Dreams» ist viel mehr als ein Leveleditor, aber Game Engines ersetzt es nicht

«Dreams» ist mehr als ein Spiel. Es ist eine gamifizierte Game Engine. Ganz ohne Programmierkenntnisse kannst du darin eigene Spiele designen. Ob «Dreams» für mehr als kurzweilige Unterhaltung reicht, muss sich aber noch zeigen.
Game Design ist eine Kunst. Unzählige Komponenten müssen ein funktionierendes Ganzes ergeben: Sound, Grafiken, Animationen, künstliche Intelligenz. Für Aussenstehende wirkt es ohne Programmierkenntnisse wie ein unmögliches Unterfangen. «Dreams» von Entwickler Media Molecule will das ändern.
«Dreams» gibt dir auf der PS4 die Werkzeuge, um eigene Spiele zu designen. Von animierten Videos, zu Nachbauten der Stadt Pelican Town aus «Stardew Valley» über «Super Mario»-Levels bis zu komplett eigenen Spielen sind dir kaum Grenzen gesetzt. Gespielt, respektive gearbeitet, wird komplett in grafischer Umgebung und mit dem Dualshock-Controller. Es ist erstaunlich, was damit und auf einer Konsole alles möglich ist. Mit Bewegungssteuerung kontrollierst du einen kleinen knuffigen Imp, der stellvertretend für deinen Mauszeiger steht. Alternativ könntest du deine alten Move Controller auspacken.
Eine mehrstündige Einführung

Wenn du «Dreams» das erste Mal startest, stehen nacheinander verschiedene ausführliche Tutorials an. Darin werden dir Kameraführung, Texturendesign oder Musik-Komposition erklärt. Wenn du alles aufmerksam durchackerst, und das rate ich dir dringend, benötigst du mehrere Stunden dafür. Danach wirst du aber relativ schnell dein eigenes Spiel entwerfen können. Alternativ kannst du auch von Anfang an in den Modus «Dream Surfing» springen und die Kreationen anderer Spieler ausprobieren. Da «Dreams» seit über einem Jahr in der Beta ist, gibt es bereits unzählige Games. Auch Media Molecule hat einige spielenswerte beigesteuert.
Auch beim Träumen gibt es Grenzen

Trotz aller Genialität und Zugänglichkeit von «Dreams» hat das Spiel, respektive die Game Engine auch ihre Limitationen. Vieles davon dürfte auf die PS4 zurückzuführen sein. Denn schliesslich muss die Konsole dein Werk immer noch selber berechnen können. Und auch der Festplattenspeicher reicht nicht aus, um dein eigenes «Red Dead Redemption 2» zu erstellen. Auch bist du Zugunsten der Bedienbarkeit eingeschränkter in dem, was du machen kannst als wenn du ein Spiel in Unity oder einer anderen traditionellen Game Engine erstellst.

Trotzdem ist «Dreams» zweifellos eines der ambitioniertesten Spiele der letzten Jahre. Es ist weit mehr als ein simpler Level-Editor. Auch wenn es bestehende Game Engines nicht ersetzt, bin ich wirklich gespannt, was die Spieler in den nächsten Monaten und Jahren alles damit anstellen werden. Ich bin sicher, sie werden mich überraschen.
Einen Überblick, was die User bereits für fantastische Werke erstellt haben, siehst du im Let’s Play mit mir und Raphi.
«Dreams» wurde uns von Sony zur Verfügung gestellt. Das Spiel ist exklusiv für die PS4 erhältlich.

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken.