

«Divinity: Original Sin 2»-Review: Das fast perfekte Rollenspiel

«Divinity: Original Sin 2» hat systematisch auf den Erfahrungen des ersten Teils aufgebaut und intensiv auf das Feedback der Fans gehört. Herausgekommen ist eines der besten Rollenspiele, das ich je gespielt habe.
Quantität mit Qualität
Wo wir schon bei der Stimme sind. Das komplette Spiel ist vertont. Wirklich alles. Jede Nebenfigur, jeder Held und jeder Bösewicht hat eine eigene Stimme. Gerade in solch epischen Rollenspielen wie «Divinity» ist das eine monumentale Aufgabe. Und die Sprecher leisten erstklassige Arbeit. Leider nur auf englisch.
Nicht nur deinen Ohren wird geschmeichelt, auch deinen Augen wird ein echter Leckerbissen serviert. Schon Teil 1 sah verdammt ansehnlich aus und Teil 2 legt noch mal ordentlich drauf. Detailverliebte Welten, Monster in allen Formen und Grössen, feurige Explosionen. Fähigkeiten und Zauber sind aufwendig und beeindruckend animiert. Verhext du beispielsweise deine Feinde mit einem Blut-Fluch, so taucht ein riesiges feuriges Skelett aus dem Boden aus.
Ach ja, du kannst das ganze Spiel mit bis zu drei Freunden zocken – Online oder via LAN. Daraus ergeben sich noch einmal unzählige spassige Möglichkeiten.
Quests, die fesseln
Die Quests sind zudem extrem abwechslungsreich. Das reicht von brennenden Schweinen, die du nur verstehst, wenn du mit Tieren reden kannst (einer der besten Skills), über versklavte, lebendige Schiffe bis zu Dämonen-besessenen Zauberinnen. Auch hier ist «Divinity» nicht linear und bietet meist Optionen, ans Ziel zu gelangen.
Der Kampf ist ein Kampf
Je nach dem wie du geskillt bist oder wie deine Taktik ist, beisst du dir an Gegnern die Zähne aus. Manchmal fand ich es ziemlich frustrierend, wenn ich mich ständig zu schwach fühlte. Du merkst schnell, dass es Skillungen gibt, die effizienter sind als andere. Die Aufstellung vor einem Kampf kann auch einen grossen Unterschied machen. Gegner wegteleportieren ist eine gute Möglichkeit, Angriffe zu entschärfen.
So viel zu tun und zu entdecken
Obendrauf gibt es ein Crafting-System mit dem du Tränke, Waffen und Rüstungen bauen kannst. Ein weiteres riesiges Feld, in das du Stunden investieren kannst.
Fazit: Zugreifen
Auch wirst du regelrecht überwältigt von Quests und Beschäftigungsmöglichkeiten. Aber nicht nur du, sondern auch dein Questlog. So ist es schwierig den Überblick zu behalten und zu wissen, was in Quests genau verlangt wird. Questindikatoren auf der Karte helfen meist auch nicht weiter, weil sie nur den Questgeber markieren.
Aber diese kleinen Mängel können meinen Gesamteindruck von «Divinity: Original Sins 2» nicht trüben. Es gibt so viel spannende Orte zu erkunden, amüsante Gespräche zu führen, Ausrüstung zu finden und epische Kämpfe auszufechten, dass du schnell mal 60 Stunden für einen Durchlauf brauchst. Mehr Rollenspiel kriegst du kaum irgendwo für dein Geld.
«Divinity: Original Sins 2» wurde auf dem PC getestet und wird später auch für PS4 und Xbox One erscheinen.


Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken.
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