
Hintergrund
Digital Markets Act (DMA): Was ist das eigentlich?
von Florian Bodoky
Der Digital Markets Act soll verhindern, dass Gatekeeper-Firmen grosse Marktmacht erlangen. Apple muss jetzt nachlegen. Nicht nur das iPhone, sondern auch das iPad werde zu mächtig, meint die EU.
Seit dem 7. März gilt der Digital Markets Act (DMA) vollumfänglich. Die Gatekeeper-Firmen Apple, Alphabet, Amazon, Microsoft, Meta und ByteDance müssen einige Dienste umbauen. Damit soll verhindert werden, dass die Unternehmen zu mächtig und die Kunden von ihnen abhängig werden – und so eine Innovationsbremse entsteht.
Bei Apple kommt nun noch ein Dienst dazu: iPadOS, das Betriebssystem ihrer Tablets. Die EU-Komission hat beschlossen, iPadOS zum Kerndienst zu ernennen. Dies bedeutet, dass Apple für das iPad die gleichen Vorkehrungen treffen muss wie für das iPhone.
Zunächst galt das Betriebssystem nicht als Kerndienst, da es weniger als 45 Millionen aktive User in der Europäischen Union gibt. Diese Zahl wurde als gesetzlicher Grenzwert festgelegt, damit eine Plattform oder eine Software als Kerndienst eines Unternehmens eingestuft wird.
Die Vizepräsidentin der EU-Kommission lässt nun verlauten, dass dies im vorliegenden Fall nicht entscheidend sei. iPadOS stelle einen wichtigen Zugang für Unternehmen dar, um mit ihren Kunden und Kundinnen in Kontakt zu treten. Da Apple aber für die Bereitstellung einer App in ihrem App Store strenge Vorschriften mache und hohe Gebühren erhebe, sei dies im Status Quo nicht gewährleistet. Dadurch entstünden den betroffenen Unternehmen Nachteile.
Der Entscheid werde «sicherstellen, dass Fairness und Anfechtbarkeit auch auf dieser Plattform gewahrt bleiben». EU-Kommissar Thierry Breton fügt an, dass man den Markt weiter beobachte. Man werde sich vorbehalten, weitere Firmen zu Gatekeeper oder Services zu Kerndiensten zu ernennen, sollte dies notwendig werden.
Konkret wird Apple nun auch auf dem iPad alternative App Stores zulassen müssen. Das war schon der Hauptkritikpunkt am iPhone – insbesondere wegen der hohen Gebühren und den strengen Richtlinien bezüglich der Bewerbung von Produkten.
Dafür hat Apple sechs Monate Zeit. Die Firma aus Kalifornien ist aktuell in der Kritik bezüglich ihrer DMA-Umsetzungen. Ihnen wird vorgeworfen, dass sie von der Arbeit anderer profitieren und weiterhin ihr Monopol missbrauchen.
Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.