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Die USA verklagen Adobe wegen versteckter Gebühren

Wer bei Adobe ein Jahresabo mit monatlicher Zahlung abschliesst, erhält bei vorzeitiger Kündigung eine saftige Rechnung. Die US-Justiz findet, diese Gebühr werde nicht transparent kommuniziert. Dies schade der Kundschaft.

Die US-amerikanische Federal Trade Commission (FTC) verklagt Adobe. Die Handelsbehörde wirft dem Softwaregiganten vor, seine Kundschaft mit undurchsichtigen Gebührenstrukturen zu täuschen. Ausserdem baue Adobe unnötig viele Hürden in den Kündigungsprozess ein. Mit diesen Praktiken verstösst das Unternehmen laut der Klage gegen mehrere Verbraucherschutzgesetze in den USA.

Adobe bestreitet die Vorwürfe in einer kurzen Stellungnahme: «Wir sind transparent in Bezug auf die Bedingungen unserer Abonnementverträge und haben ein einfaches Kündigungsverfahren. Wir werden die Behauptungen der FTC vor Gericht widerlegen.»

Gebühr gilt auch in der Schweiz

Grösster Stein des Anstosses ist Adobes Gebühr bei vorzeitiger Kündigung eines monatlich abgerechneten Jahresabonnements der Creative Cloud. Sie gilt auch in der Schweiz: Nach einem 14-tägigen Testzeitraum werden bei einer vorzeitigen Kündigung 50 Prozent der verbleibenden Jahreskosten fällig.

Ein Rechenbeispiel:

Insgesamt würdest du in diesem Beispiel also 593.55 Franken für sechs Monate Creative Cloud bezahlen. Das ist mehr, als wenn du den gleichen Zeitraum im unverbindlichen Monatsmodell ohne Kündigungsfrist abonnierst (590.10 Franken). In folgender Grafik siehst du die Gesamtkosten nach bestimmten Zeiträumen, wenn du mit verschiedenen Abomodellen vorzeitig kündigst:

Die Klage gegen Adobe könnte Auswirkungen auf andere Anbieter haben. Viele Unternehmen bieten ihre Dienste als Abo an. Die Art und Weise, wie Gebühren und Vertragsbedingungen kommuniziert werden, steht zunehmend im Fokus der Regulierungsbehörden. Sollte die Klage Erfolg haben, könnte das zu höheren Anforderungen an die Transparenz führen – womöglich nicht nur in den USA.

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Mein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann an meinen Fingerspitzen in einer Felswand.


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