Ratgeber

Die 20 besten «Cozy Games»

«Cozy Games» boomen: Ich habe 20 Titel rausgesucht, mit denen du beim Farmen, Wandern oder Fischen wunderbar entschleunigen kannst.

Videospiele fesseln mit spannenden Geschichten, regen mit Denkaufgaben zum Rätseln an oder fordern im Multiplayer den kompetitiven Nerv. Das ist unterhaltsam, aber nicht unbedingt entspannend. Zum Glück gibt es inzwischen ein eigenes Genre mit sogenannten «Cozy Games», die mit ihren gemütlichen Inhalten zum Abschalten anregen.

Da ich immer gerne eine Farming-Simulation anschmeisse oder bei virtuellem Kaffee und Kuchen über Gott und die Welt philosophiere, stelle ich dir meine 20 Favoriten vor. Die Auswahl soll besonders gut entspannen, leicht verfügbar sein und die Vielfalt des jungen Genres zeigen. Deshalb folgt die Liste mit den gemütlichen Spielen keiner bestimmten Reihenfolge.

«Stardew Valley»

Die 2D-Farming-Simulation des Solo-Entwicklers Eric Barone ist ein Paradebeispiel für die Qualität und Beliebtheit von «Cozy Games». Es hat massgeblich zum Erfolg von Farming-Spielen beigetragen. «Stardew Valley» hat sich seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2016 über 41 Millionen Mal plattformübergreifend verkauft. Zurecht: Das Spiel hat einen gemütlichen Einstieg, der reibungslos in zahlreiche Spielstunden übergehen kann.

Im Spiel vererbt mir mein verstorbener Grossvater seinen Bauernhof, auf dem ich ein neues Leben beginne. Ich gehe Farm-typischen Aufgaben wie dem Anbau von Pflanzen oder der Bewirtschaftung von Nutztieren nach, kann aber auch meine Abenteuerlust in Minen voller Monster ausleben. Unter den Dorfbewohnern finde ich vielleicht auch die grosse Liebe, mit der ich eine eigene Familie gründen kann. Die Kirsche auf der Sahnetorte namens «Stardew Valley» sind die zahlreichen kostenlosen Updates, die das Grundspiel seit seiner Veröffentlichung ordentlich mit Inhalten gefüllt haben. Seit Frühling 2024 kann ich zum Beispiel endlich Mayonnaise trinken, statt sie nur zu verkaufen oder zum Kochen zu verwenden.

Plattformen: PC, PS4, PS5, PS Vita, Xbox One, Xbox Series X/S, Nintendo Switch, iOS, Android

«My Time at Sandrock»

Die Ausgangslage von «My Time at Sandrock» klingt alles andere als «Cozy»: Ich finde mich in einer postapokalyptischen Welt 330 Jahre nach dem «Tag des Unheils» als Handwerkerin wieder. Es gilt, das heruntergekommene, titelgebende Städtchen aufzupolieren. Dafür baue ich über das Leben auf der Farm hinaus Maschinen, um gefährliche Monster aus Sandrock zu vertreiben. Das Fähigkeitensystem des Spiels verleiht den Kämpfen mehr Tiefe als beispielsweise «Stardew Valley». Ebenfalls anders sind die Nebenquests, die mir die Bewohnerinnen auftragen und durch die ich ihre interessanten Persönlichkeiten besser kennenlerne.

«My Time at Sandrock» geht in eine ähnliche Richtung wie «Stardew Valley», verlegt das Gameplay aber in die dritte Dimension – und das in gelungener Form. Das Indie-Studio Pathea Games hat das Spiel als Nachfolger für «My Time at Portia» veröffentlicht und das bereits funktionierende Grundprinzip poliert. Das ist auch der Grund, weshalb zahlreiche «Cozy»-Fans den nächsten Teil «My Time at Evershine», dessen Release die Entwickler auf Frühling 2026 angesetzt haben, sehnlichst erwarten.

Plattformen: PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, Nintendo Switch

Slime Rancher 2

«Slime Rancher 2» ist eine Farming-Simulation mit einem Twist. Anstelle von Pflanzen und Nutztieren erwarten mich niedliche Schleimwesen, die ich züchte. Dafür erkunde ich auf der Suche nach neuen Exemplaren unterschiedliche Areale, fange sie ein, sperre sie in ein Gehege und füttere sie, damit sie Schleimklumpen – sogenannte «Plorts» – produzieren. Die verkaufe ich wiederum, um mir bessere Ausrüstung zu leisten und die Schleim-Zucht zu optimieren.

Was «Slime Rancher 2» vom Indie-Entwickler Monomi Park auf dieselbe Stufe wie Farming-Star «Stardew Valley» hebt, ist das simplifizierte Gameplay, das sich gemächlicher als andere Genre-Vertreter anfühlt. Ich verspüre schnell Glückshormone, weil ich für belohnende Ergebnisse kein komplexes Sprinkler-System oder einen durchgeplanten Hof benötige. Stattdessen nimmt die direkte Arbeit mit den Schleimen meine Zeit in Anspruch. Ich verbringe weniger Stunden in «Slime Rancher 2» als in «Stardew Valley», dafür geniesse ich sie umso mehr. Ein grosser Bonus sind die niedlichen Schleime, die ich gerne ausbeute bewirtschafte. «Slime Rancher 2» befindet sich im Early Access und bekommt laufend neue Inhalte.

Plattformen: PC, PS5, Xbox Series X/S

«Fields of Mistria»

«Fields of Mistria» ist zu Beginn seines Early Access bereits so vielversprechend, dass ich aufgeregt auf die weitere Zukunft des Spiels von NPC Studio blicke. Als genretypische Farming-Simulation mit Monsterkämpfen in Minen besticht es durch Anime-Optik, buntes Dorfleben und befriedigende Level-Möglichkeiten. Ich spreche nicht nur einzeln mit den Dorfbewohnerinnen, um sie kennenzulernen, sondern gehe freitagabends in die Taverne und erlebe einzigartige Geschichten. Die Kinder versuchen zum Beispiel, mich in ihren Plan zu verwickeln, den hiesigen Lieferanten zu beschnüffeln, um zu sehen, mit was für Waren er handelt. Na klar, da bin ich doch dabei!

Der Umfang von «Fields of Mistria» ist aktuell mit 30 Stunden im Vergleich zu einem «Stardew Valley» überschaubar. Trotzdem hat dieses Spiel einfach «Klick» gemacht und in mir einen Fan gefunden.

Plattform: PC

«Animal Crossing: New Horizons»

Bei Diskussionen, welches Spiel das «Cozy»-Genre ins Leben gerufen hat, fällt häufig der Name «Animal Crossing: New Horizons». Beim Release zu Beginn der Covid-Pandemie war die Lebens-Simulation von Nintendo eine willkommene Abwechslung während einer Zeit von Ungewissheit und Quarantäne. Mein Abenteuer beginnt auf einer abgelegenen Insel. Anthropomorphe Tiere werden meine Nachbarn und mein einziges Ziel ist es, Geld zu verdienen, um mein sich stetig erweiterndes Haus abzubezahlen.

Wie ich mein Geld verdiene, entscheide ich selbst. Ich kann zu jeder Jahreszeit neue Insekten fangen oder Fische angeln und sie verkaufen oder dem Museum spenden. Oder ich investiere mein Erspartes in Rüben und warte wie bei Aktienkursen auf einen besonders guten Verkaufspreis im Dorfladen. In «New Horizons» gestalte ich meine Insel nach Belieben und richte etwa einen Park ein oder dekoriere den Dorfplatz nach meinen Wünschen. Meine tierischen Nachbarinnen sind nicht gerade tiefgründig, dafür super niedlich. «Animal Crossing: New Horizons» steckt voll mit dem typischen Nintendo-Charme und macht das Leben auf einer einsamen Insel gemütlich wie nie zuvor.

Plattform: Nintendo Switch

«Disney Dreamlight Valley»

«Disney Dreamlight Valley» ist ein wahr gewordener Kindheitstraum. In diesem offiziellen (!) Disney-Spiel finde ich mich in einem magischen Tal wieder, in dem Helden und Schurken aus Disney-Filmen leben. Anhand unterschiedlicher Quests mit eigenen, teilweise richtig interessant geschriebenen Geschichten locke ich mehr Bewohnerinnen in mein Dorf, damit sie etwa ein Café führen oder Werkzeuge verkaufen.

Der Loop von «Disney Dreamlight Valley» ist ähnlich wie bei anderen «Cozy Games». Während ich den Aufträgen von Micky, Donald und Co. nachgehe, dekoriere ich das Dorf oder baue Ressourcen wie Edelmetalle ab. Der Star von «Disney Dreamlight Valley» sind eindeutig die geliebten Charaktere aus der Kindheit sowie die Langlebigkeit des Spiels. Als Live-Service-Spiel bekommt es regelmässig neue Inhalte, wie zuletzt das «Alice im Wunderland»-Update im April 2025, das Alice, die Grinsekatze, ein brandneues Areal mit eigenen Events und Quests hinzufügte.

Falls dir die Idee eines Live-Service-«Cozy»-Spiels gefällt, du aber nichts mit der Marke Disney anfangen kannst, sind alternativ die beiden Spiele «Hello Kitty Island Adventure» und «Infinity Nikki» einen Blick wert.

Plattformen: PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, Nintendo Switch

«Spiritfarer»

«Spiritfarer» ist ein «Cozy» Spiel, das die eine oder andere Träne abverlangt. In der Rolle der Fährfrau Stella begleite ich Geister auf ihrem Weg ins Jenseits. Dafür motze ich mein Boot auf, um es zu einem schönen Ort des Übergangs zu machen.

Dafür gehe ich typischen «Cozy»-Aufgaben wie dem Anbauen von Pflanzen, Fischen, Kochen und Abenteuern in Form von Besuchen in Minen nach. All das in einer gemütlichen Atmosphäre, in der immer eine gewisse Melancholie mitschwingt. Die Geister, die ich ins Jenseits begleite, stellen mir Aufgaben, nach deren Erfüllung ich sie besser kennenlerne. Das macht den späteren, endgültigen Abschied umso schwerer. «Spiritfarer» leistet einen beeindruckenden Spagat zwischen Gemütlichkeit und der Trauer, die mit Verlust einhergeht, und eignet sich besonders für «Cozy»-Spieler, die emotional mitgenommen werden möchten.

Plattformen: PC, PS4, Xbox One, Nintendo Switch, iOS und Android jeweils über Netflix

«Coffee Talk»

Es gibt kaum etwas Gemütlicheres, als bei einer Tasse Kaffee oder Tee zu entspannen und über Gott und die Welt zu plaudern. Genau das ist meine Aufgabe in «Coffee Talk» – neben dem Bereitstellen des besagten Kaffees. Als Barista höre ich den Problemen meiner Kundinnen zu und löse sie im besten Fall mit dem richtigen Getränk.

«Coffee Talk» spielt trotz der übernatürlichen Besucher des Cafés wie Elfen und Ausserirdischen nahe am menschlichen Leben. Von dramatischen Liebesgeschichten zwischen unterschiedlichen Spezies bis zu einem Alien, das uns Menschen besser verstehen möchte, ist die Kundschaft bunt durchmischt.

Der einzige Kritikpunkt des Spiels könnte seine Aufmachung als Visual Novel sein, denn das Lesen der Geschichten nimmt den Grossteil der Spielzeit in Anspruch. Das Studio Toge Productions hat 2023 den Nachfolger «Coffee Talk Episode 2: Hibiscus & Butterfly» veröffentlicht und mit «Coffee Talk Tokyo» soll dieses Jahr ein weiterer Ableger der gemütlichen Café-Simulation erscheinen.

Plattformen: PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, Nintendo Switch

«Dorfromantik»

Bei «Dorfromatik» reihe ich hexagonale Plättchen aneinander und baue damit eine stetig wachsende Welt auf. Das Ziel: Die Felder mit Flüssen, Wäldern und Dörfern so platzieren, damit ich Punkte für das Erfüllen von Aufträgen erhalte und damit meinen Highscore knacke.

Das strategische Gameplay ist wunderbar entschleunigend. Zusätzlich weckt die Brettspiel-Optik nostalgische Erinnerungen an Kindheitstage und sorgt für gemütliche Stunden des Plättchen-Legens. Umso genialer ist es, dass «Dorfromantik» mittlerweile auch als reales Brettspiel erschienen ist.

Damit haben die Entwickler des Berliner Studios Toukana Interactive zu Beginn des Early Access nicht gerechnet. Wie die Erfolgsgeschichte des «Cozy» Spiels aus dem Nachbarland seitdem verlaufen ist, hat Kollege Philipp im Interview erfahren.

Plattformen: PC, Nintendo Switch, physisches Brettspiel

«Wanderstop»

Dass mit Davey Wreden als Director und Writer der Kopf hinter den Spielen «The Standley Parable» und «The Beginner’s Guide» steckt, ist bei «Wanderstop» spürbar – wenn auch in einer anderen Form. Das «Cozy Game» hinterfragt Genrekonventionen: «Ist es wirklich so entspannend, die Optimierung einer Farm bis ins kleinste Detail vorauszuplanen und mit stundenlangem Grind umzusetzen?» Oder es entfernt kurzerhand meine schicken Dekorationen. Schliesslich ist alles Schöne vergänglich, oder?

Der Gameplay-Loop von «Wanderstop» besteht trotz Kritik an bekannten Konventionen aus den üblichen «Cozy» Elementen. Ich unterstütze den Ladenbesitzer Boro, indem ich Gästen Tee serviere. Dafür schlüpfe ich in die Rolle von Alta, die nach jahrelangem Erfolg als Kämpferin einen Burnout erleidet. Boro unterstützt sie dabei, indem er ihr eine Arbeit gibt, für die sie Teeblätter anpflanzt und verarbeitet. Wenn sie der Kundschaft Tee serviert, hört sie ihren Geschichten zu und nimmt Aufgaben an. Dabei lernt sie sich selbst kennen und dass sie nicht immer alles so ernst nehmen soll. Hierfür hat Davey Wreden seine eigenen Erfahrungen mit Burnout einfliessen lassen, was die Geschichte umso nahbarer macht.

Plattformen: PC, PS5, Xbox Series X/S

«Die Sims 4»

«Die Sims 4» ist mit Release 2014 das älteste Spiel dieser Liste und lange vor dem Aufstieg der «Cozy Games» erschienen. Dennoch ist die Lebens-Simulation trotz Konkurrenz wie «Inzoi» aktuell. Seit 2022 gibt es das Basisspiel kostenlos als Download. Und nach wie vor erscheinen regelmässig Erweiterungspacks, Sets, Bundles und Co.

In «Die Sims 4» spiele ich das echte Leben nach. Ich erstelle menschliche Sims-Figuren und dekoriere ihre Häuser bis ins kleinste Detail. Das ist noch lange nicht alles, denn ich führe auch ihre kompletten Leben. Ich erschaffe Sims, die sich für eine Karriere als Astronaut entscheiden und zum Mond fliegen. Oder ich erlebe es, ein eigenes Restaurant zu führen. Das kann ich mir auf Wunsch selbst bauen.

Die Simulation steckt voll mit scherzhaften Elementen wie dem Weihnachtsmann oder dem Sensenmann. Das macht den Charme der wohl beliebtesten Lebens-Simulation mit über 85 Millionen Verkäufen aus.

Plattformen: PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S

«PowerWash Simulator»

«PowerWash Simulator» steht stellvertretend für die vielen Simulatoren-Spiele, in denen ich realen Berufen und Tätigkeiten nachgehe und die eine nahezu meditative Wirkung haben. In diesem Spiel nehme ich Aufträge an, in denen ich die unterschiedlichsten Ortschaften mit einem Hochdruckreiniger von Schmutz befreie. Das verdiente Geld investiere ich in eine bessere Ausrüstung, mit der ich die Hochdruckwäsche noch effizienter ausübe.

Das ist schon alles. Das systematische Wegspritzen des Drecks, das Freilegen der Häuser, Innenräume, Spielplätze, etc. ist ungemein befriedigend. Umso toller wird es, wenn ich anhand der DLCs bekannte Schauplätze von Werken wie «Shrek», «Spongebob Schwammkopf» oder «Zurück in die Zukunft» sauber mache.

Plattformen: PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, Nintendo Switch, Meta Quest (VR)

«Tiny Glade»

«Tiny Glade» macht den Bau von Gebäuden und Ortschaften gemütlich und ästhetisch ansprechend zugleich. Im Debüt-Titel des 2-Personen-Studios Pounce Light gibt es kein Ziel. Im freien Spiel erstelle ich Burgen und weitere Gebäude aus dem Mittelalter. Dabei passt sich die Landschaft meinen Wünschen an: Wenn ich den Boden unter meiner Burg erhöhe, entsteht darunter automatisch ein Abhang mit einer Treppe. Ziehe ich eine Strasse durch einen Zaun, erscheint automatisch ein Bogen darüber. «Tiny Glade» passt sich meinen Vorstellungen an und meine Kreationen sehen so schick aus wie nie zuvor.

Mit «Tiny Glade» erwartet dich ein reines Bau-Spiel und keine Simulation à la «Die Sims 4», keine Geschichte und keine Missionen. Einfach Abschalten und eine schöne Burg zaubern. Willst du etwas anderes machen, wirst du enttäuscht. Der begrenzte Umfang ist der einzige Kritikpunkt.

Plattform: PC

«Sticky Business»

Entspannung muss nicht immer auf dem Bauernhof oder weit entfernten Inseln stattfinden. Manchmal ist es auch erholsam, gestalterischen Tätigkeiten nachzugehen. Das ist das Prinzip von «Sticky Business», in dem ich ein Sticker-Geschäft führe. Ich erfülle die Aufträge meiner Kundinnen, indem ich ihre Bestellungen vorbereite und eigene Sticker designe. Dabei werden mir sämtliche gestalterischen Freiheiten überlassen — anders als im echten Leben.

Wenn du während deiner Schulzeit ebenfalls viel zu viele Hefte vollgekritzelt hast, könnte «Sticky Business» die ideale kreative Möglichkeit zur Entspannung sein. Die gestalterische Freiheit wird mit rudimentären Management-Elementen ergänzt. Lediglich interessante Charaktere und vielfältige Gameplay-Mechaniken vermisse ich etwas.

Plattformen: PC, Nintendo Switch

«Dredge»

In «Dredge» spiele ich einen Fischer, der über das Angeln von Meerestieren und Schätzen sein alltägliches Brot verdient. Mein Geld investiere ich in bessere Ausrüstung für mein Boot, mit dem ich dadurch weitere Strecken zurücklege und neue Inseln entdecke. Wie es sich für ein Fischer-Spiel gehört, macht das Angel-Minispiel Spass und bietet zusammen mit der Erkundung und dem Management von Inventar und Ausrüstung Abwechslung.

Was mir als Horror-Fan besonders gut an «Dredge» gefällt, ist der leicht bedrohliche Unterton der Fischer-Simulation. Wenn ich nämlich nicht rechtzeitig vor Sonnenuntergang an einem Hafen anlege, spielt mir mein Verstand Streiche und zeigt mir Meeresungeheuer, die mir ans Leder wollen. Ohne Schockmomente oder eine brutale Inszenierung bleibt «Dredge» aber immer auf eine gemütliche Art und Weise unheimlich.

Plattformen: PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, Nintendo Switch, iPad

«Untitled Goose Game»

Als «Untitled Goose Game» im Jahr 2019 erscheint, verbreitet sich die humorvolle Gans-Simulation wie ein Lauffeuer durch die Gaming-Landschaft. Das skurrile Sandbox-Konzept von einer Gans, die ihr Umfeld terrorisiert, trifft den Nerv der Spieler und Fachpresse gleichermassen.

Bereits die Beschreibung der Entwicklerinnen des Studios House House ist köstlich: Ich spiele eine «schreckliche Gans», die in einer «Stadt voller Menschen, die sie hasst» lebt. Im Spiel erfülle ich Aufträge und klaue etwa das ferngesteuerte Flugzeug eines Kindes oder ich lasse das gesamte Regenwasser aus der Tonne eines Gärtners laufen. Weil «Untitled Goose Game» eine Sandbox ist, kann ich sehr viel ausprobieren. Das Beste am Spiel: Es gibt eine dedizierte Taste, mit der ich meine Gans zum Schnattern bringe, um die Menschen zu belästigen oder erschrecken. Das nenne ich mal gemütlichen Schabernack.

Plattformen: PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, Nintendo Switch

«Lil Gator Game»

Für mich gehören 3D-Plattformer zu den gemütlichsten Games überhaupt. Das spielerische Erkunden neuer Gebiete anhand cooler Sprung-Einlagen, gepaart mit versteckten Gegenständen, ist einfach und befriedigt die Sammlerin in mir. «Lil Gator Game» ist ein extra «Cozy» 3D-Plattformer.

In der Rolle eines niedlichen, anthropomorphen Alligators möchte ich die Aufmerksamkeit meiner grossen Schwester erlangen und erkunde dafür Inseln, deren Bewohner mir Aufträge erteilen. Das sorgt zwischen den Plattform-Sequenzen für Abwechslung, weil ich das eine oder andere Mini-Spiel zocke.

Übrigens punktet «Lil Gator Game» auch bei den Kleinsten. Zumindest hatte Kollege Philipp mit seinen Kindern eine gute Zeit damit:

Plattformen: PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, Nintendo Switch

«Hidden Folks»

«Hidden Folks» ist «Wo ist Walter?» in Videospielform.

In «Hidden Folks» suche ich nicht Walter, sondern unterschiedliche Personen, Tiere oder Gegenstände innerhalb von 32 handgezeichneten Gebieten. Besonders charmant sind die mehr als 2000 selbstgemachten Soundeffekte, die ich mit meinen Klicks auslöse. Die beiden Entwickler Adriaan de Jongh und Sylvain Tegroeg haben sie selbst eingesprochen.

Mit einigen Ablegern wie von der «100 Hidden Cats»-Reihe gibt es auch Spiele dieser Art, die kostenlos sind.

Plattformen: PC, Nintendo Switch, iOS und Android

«Shin chan: Meine Sommerferien mit dem Professor»

Wenn «Animal Crossing» mit einem klassischen Anime und Sommerferien-Stimmung vermischt wird, ist das Ergebnis «Shin chan: Meine Sommerferien mit dem Professor». Der junge Shin-chan ist ein richtiger Bengel und treibt seine Eltern regelmässig in den Wahnsinn. Bei uns zeigte er ab 2002 im TV seinen Allerwertesten beim sogenannten «Po-Boogie-Woogie». Im japanischen Original ist «Shin-chan» ein wenig harmloser und erlebt eine Menge gemütliche und leicht übernatürliche Abenteuer.

Das ist auch in «Meine Sommerferien mit dem Professor» der Fall. Shin-chan und seine Familie besuchen eine alte Freundin in einer ländlichen Region der japanischen Präfektur Kumamoto. Plötzlich tauchen Dinosaurier auf und es ist an Shin-chan, herauszufinden, wie das möglich ist. Zwischendurch gilt es, die Sommerferien zu geniessen und alltäglichen «Cozy»-Aufgaben wie dem Sammeln von Insekten und Fischen, aber auch Morgengymnastik mit der Familie nachzugehen. «Meine Sommerferien mit dem Professor» ist wie Sommerferien als Kind in Japan.

Plattformen: PC, PS4, PS5, Nintendo Switch

«Firewatch»

Beim ersten Spiel des zwölfköpfigen Entwicklerteams Campo Santo haben sich die kreativen Köpfe des ersten «The Walking Dead»-Spiels von Telltale Games zusammengetan. Das Ergebnis ist ein Walking Simulator mit rudimentärem Gameplay und tiefgründiger, mitreissender Geschichte.

Ich steuere Henry, der im Sommer 1989 einen Job als Feuerwächter in einem Nationalpark annimmt. Ich bin allein in der Wildnis, bis auf den Kontakt mit einer weiteren Feuerwächterin namens Delilah. Zumindest, bis ein Unbekannter eines Abends meinen Wachturm verwüstet und ich ihm mit Delilahs Hilfe via Walkie-Talkie nachgehe. Dabei erfahre ich mehr über Henry und die Gründe, weshalb er sich freiwillig für eine Beschäftigung fernab jeglicher Zivilisation entschieden hat. Die Handlung mag nicht immer «Cozy» sein, dafür sind es die Spaziergänge im Wald am Abend bei Sonnenuntergang umso mehr.

Plattformen: PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, Nintendo Switch

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Meinen ersten Text über Videospiele habe ich mit acht Jahren geschrieben. Seitdem konnte ich nicht mehr damit aufhören. Die Zeit dazwischen verbringe ich mit meiner Liebe für 2D-Husbandos, Monster, meinen Krawallkatzen und Sport.


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