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Das ist bereits bekannt von Googles neuer Pixel-10-Serie
von Michelle Brändle
Der Ingenieur Ben Holmen hat mit seinem Projekt Kilopixel einen Bildschirm gebaut, der Geduld verlangt. Jeder Pixel ist ein Holzwürfel, der sich einzeln dreht: ein CNC-Schlitten übernimmt die Arbeit, du das Motiv.
Moderne Monitore aktualisieren Millionen Pixel Dutzende Male pro Sekunde. Kilopixel dagegen geht in Zeitlupe vor: Eine Maschine dreht nur rund zehn Holzblöcke pro Minute, bis nach und nach ein Bild aus insgesamt 1000 Würfeln entsteht. Der US-Ingenieur Ben Holmen hat sechs Jahre lang an dieser Mischung aus Kunstobjekt und Display gebaut. Über die Webseite kilopx.com kannst du eigene Entwürfe hochladen und darüber abstimmen. Und sogar live mitverfolgen, wie sich das Motiv Klötzchen für Klötzchen verändert und neu formt.
Kilopixel ist kein Bildschirm im klassischen Sinn. Statt Millionen Bildpunkte nahezu verzögerungsfrei zu steuern, dreht eine mechanische Vorrichtung physische Würfel um. Holmen beschreibt das Projekt als «großes, ineffizientes Display» mit einem offenen Web-Interface für alle. Die 40×25-Matrix lieferte den Namen und die kurze Domain. Sie ergibt genau 1000 Pixel.
Ein CNC-Schlitten (Gantry) fährt Zeile für Zeile über das Raster und dreht jeden Würfel einzeln. Die Steuerung erzeugt G-Code und adressiert präzise die jeweilige Zielposition. Holmen entwickelte dafür Hardware, Firmware und eine Web-App. Laut FAQ werden die Pixel tatsächlich einzeln von der CNC angesteuert.
Die aktuelle Ausbaustufe nutzt eine umgebaute CNC mit Raspberry-Pi-Steuerung. Lichtsensoren prüfen, ob ein Würfel korrekt ausgerichtet ist. Jeder Würfel wurde von Hand gefertigt, lackiert und mit Kerben versehen, die alle 90 Grad eine präzise Positionierung erleichtern. Drähte halten das Raster zusammen, ein flexibler «Poker» dreht die Würfel.
Weil der Schlitten immer nur einen Pixel dreht, ist Kilopixel bewusst langsam. Holmen spricht von 30 bis 60 Minuten pro Motiv, abhängig von Motiv und Workflow. Andere Berichte nennen rund zehn Pixelwechsel pro Minute – also etwa 100 Minuten für 1000 Pixel. Das erfordert Geduld und macht den Bildaufbau sichtbar.
Auf kilopx.com kannst du eigene Pixelgrafiken hochladen, über Vorschläge abstimmen und den aktuellen «Zeichnungslauf» live verfolgen. Die Bereiche «Draw», «Submissions» und die Galerie fertiger Werke («Completed») zeigen, was gerade in Arbeit ist und was Kilopixel bereits umgesetzt hat. Einen vergangenen Livestream findest du hier:
Holmen testete zahlreiche Materialien für die Pixel, darunter Tischtennis-, Golf- und Nerf-Bälle. Sie erwiesen sich als zu fragil, zu ungleichmäßig oder mechanisch unpraktisch. Am Ende entschied er sich für Holz. Es ist robust, optisch passend und leicht zu bearbeiten. Die Materialsuche und vieles Weitere hat er in seinem Blog dokumentiert.
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