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BenQ Helo 2: Die beste Screenbar bis jetzt

Die BenQ Helo 2 nimmt mir im Homeoffice zwei Handgriffe ab: Die Screenbar reguliert die Helligkeit automatisch. Zudem schaltet sie sich per Bewegungssensor selbst ein. Das ist praktisch, doch etwas fehlt zur Perfektion.

Mit der neuen Screenbar von BenQ ist meine Morgenroutine im Homeoffice um einen Knopfdruck ärmer geworden. Aufstehen, mich bereit machen, die Katzen füttern und kurz nach sechs Uhr ins Büro schleichen. Hinsetzen, kurz auf die Tastatur hämmern, damit das MacBook aus dem Tiefschlaf erwacht. Und dann Mails checken, Community-Kommentare beantworten, Testberichte schreiben, im Chat über den Chef lästern.

Was seit mehreren Monaten fehlt: das Licht im Büro einschalten. Denn das erledigt die Screenbar Halo 2 dank Bewegungssensor ganz von alleine. Was ich anfangs noch belächelt habe, will ich nun nicht mehr missen.

Die Screenbar erleuchtet vollautomatisch meinen Schreibtisch.
Die Screenbar erleuchtet vollautomatisch meinen Schreibtisch.

Falls du dich jetzt fragst: Screenbar – gibt’s bei dir schon Cocktails zum Frühstück? Dann erkläre ich dir in der Box kurz, worum es geht.

Und hier kannst du im Detail nachlesen, warum ich ein Fan dieser Beleuchtungsart bin.

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Teures Modell mit zwei Sensoren

Die BenQ Helo 2 gehört zu den teuersten Modellen im Sortiment. Von der Community gut bewertete Alternativen gibt es bereits für ein Drittel des Preises. In meinem Vergleich von günstigen Screenbars hat sich ebenfalls gezeigt, dass preiswerte Modelle überzeugen können.

  • Ratgeber

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Warum also mehr Geld ausgeben? Ein Argument für das Topmodell von BenQ sind die zwei Sensoren. Sie erledigen automatisch, was bei den meisten Konkurrenten Handarbeit ist.

Lichtsteuerung: Auf Knopfdruck reguliert die Screenbar automatisch die Helligkeit – angepasst an die Umgebungsbeleuchtung. So bleibt die Helligkeit auf dem Schreibtisch immer ähnlich. Im Test habe ich das mit einem verstellbaren Videolicht verglichen. Die Helo 2 hat dabei praktisch in Echtzeit auf Veränderungen reagiert. Das Helligkeitslevel und die Farbtemperatur sind voreingestellt – ich kann sie nicht ändern. Für mich haben im Test das für Büros empfohlene Neutralweiss mit 4000 Kelvin und die Intensität sehr gut gepasst.

Lichtkontrolle: Ein Bewegungssensor erkennt, sobald ich mich dem Schreibtisch nähere. Bin ich am Bürostuhl, schaltet sich das Licht automatisch ein. Entferne ich mich, geht die Beleuchtung wieder aus. Ich kann zwischen einer Verzögerung von drei, fünf, zehn oder fünfzehn Minuten wählen.

Während viele Modelle einen Lichtsensor eingebaut haben, habe ich den Bewegungssensor bisher in keiner anderen Screenbar in unserem Sortiment gesehen.

Ich habe im Test meistens beide Automatikfunktionen eingeschaltet. Die Fernbedienung stand meist nur nutzlos herum. Ich hätte sie in eine Schublade räumen können – die Sensoren sind alle an der Lampe verbaut.

Die Fernbedienung brauche ich im Alltag fast gar nie.
Die Fernbedienung brauche ich im Alltag fast gar nie.

Für mich funktioniert die Doppelautomatik im Alltag perfekt. Wenn ich am frühen Morgen Getränk und Smartphone in der Hand halte, muss ich nicht noch ertasten, wo der Einschaltknopf ist. Und tagsüber passiert es mir nicht mehr, dass ich weggehe und gar nicht merke, dass noch Licht brennt.

Qualität in allen Details

Die Screenbar von BenQ wirkt hochwertig – beispielsweise durch den Fernbedienungs-Drehschalter mit Touchfläche und kleinem Display. Der Ring, den ich für Einstellungen drehe, ist aus schwerem Metall. Die Bedienung fühlt sich dadurch doppelt so gut an.

Das Scharnier lässt sich für Monitore mit einer Dicke von 0,43 bis 6 Zentimetern einstellen. Es ist nicht so massiv wie bei einigen Konkurrenzmodellen, hält aber trotzdem sehr stabil. Praktisch ist auch, dass sich der Neigungswinkel der LEDs ganz einfach verstellen lässt.

Mit dem Scharnier wird die Lampe auf den Monitor geklemmt.
Mit dem Scharnier wird die Lampe auf den Monitor geklemmt.

Die Fernbedienung hat einen Akku, der via USB-C aufgeladen wird. Andere Modelle brauchen meist Batterien. Die Lampe selbst wird ebenfalls über USB-C mit Strom versorgt. Der Stecker an einem PC oder Laptop hat dafür genug Power. BenQ liefert aber auch einen Netzadapter mit. Ich habe die Lampe einfach an das schon auf dem Bürotisch vorhandene Ladedock gehängt.

Als zweite Lichtquelle hat die Screenbar auf der Rückseite einen Strahler. Der leuchtet idealerweise eine Wand an, sodass im Raum ein dezentes, indirektes Umgebungslicht strahlt. Ich kann einstellen, ob vorne und hinten Licht brennt, oder nur eine der beiden Quellen. Die zwei Automatiken funktionieren ebenfalls mit allen Varianten.

Die LEDs auf der Rückseite strahlen die Wand an.
Die LEDs auf der Rückseite strahlen die Wand an.

Die LED-Leiste ist übrigens deutlich breiter als viele günstige Modelle. Die sind grösstenteils rund 45 Zentimeter lang, das Modell von BenQ ist über 56 Zentimeter breit. Für grössere Monitore ist das perfekt. Hast du noch einen klassischen 24-Zöller im Büro, dann wird die Screenbar seitlich etwas herausstehen.

Mehr Breite bedeutet aber auch weniger Platz, um eine Webcam seitlich zu platzieren. Dieses Problem löst BenQ mit einem Aufsatz, auf dem du eine handelsübliche Kamera befestigen kannst. Als Ausleuchtung beim Videocall ist die Lampe aber nur bedingt geeignet, weil sie nach unten strahlt und nicht direkt ins Gesicht.

Ist die Automatik zu wenig hell?

Mit dem Opple Light Master habe ich die Lichtparameter auf meinem Bürotisch ausgemessen.

Ohne zusätzliche Lichtquelle im Raum ausser dem Bildschirm, messe ich im Automatikmodus in der Mitte der Arbeitsfläche eine Helligkeit von 350 Lux. Das reicht gemäss internationalen Richtlinien nur knapp für die Bildschirmarbeit. In Schweizer Büros sind gemäss SUVA 500 Lux erforderlich.

Schalte ich das Deckenlicht dazu, komme ich auf den Wert von 520 Lux. Das reicht aus, um längere Texte zu lesen oder Notizen zu machen.

Die Helligkeit kann ich manuell noch viel höher drehen. Maximal messe ich etwas über 1200 Lux auf der Arbeitsfläche. Das reicht laut SUVA auch für sehr feine mechanische Arbeiten. Die drei günstigen Screenbars, die ich getestet habe, kommen nur auf Werte von 345 bis 525 Lux.

Mit dem Messgerät von Opple stelle ich die Lichtstärke fest.
Mit dem Messgerät von Opple stelle ich die Lichtstärke fest.

Laut SUVA-Normen ist die BenQ-Lampe im Automatikmodus nicht hell genug, wenn ich kein zusätzliches Licht einschalte – zumindest auf den ersten Blick. Im Test habe ich aber trotzdem meist ohne Deckenlicht gearbeitet. Ich fand das angenehm. Zudem arbeite ich primär am Bildschirm, und auf dieser Höhe messe ich 500 Lux oder mehr.

Schade ist, dass sich die Automatik nicht kalibrieren lässt. Ich kann den Helligkeitswert nur manuell erhöhen oder verringern.

Kein Flimmern, gute Farbechtheit

Im Automatikmodus ist eine Farbtemperatur von 4000 Kelvin voreingestellt – das sogenannte Neutralweiss. Die Messungen zeigen, dass dieser Wert trotz «Lichtverschmutzung» durch den Screen mehr oder weniger erreicht wird. Ich messe Werte zwischen 3900 und 3950 Kelvin bei Dunkelheit. Mit Tageslicht beträgt die Abweichung noch 5 bis 10 Kelvin.

Laut Hersteller kann die Lampe die Farbtemperatur von 2700 Kelvin (Warmweiss) bis 6500 Kelvin (Kaltweiss) wechseln. In den Messungen kann ich diese Werte ziemlich genau nachvollziehen.

Die Farbtemperatur des Lichtes kann ich genau regulieren.
Die Farbtemperatur des Lichtes kann ich genau regulieren.

Das Messgerät kann auch den Colour Rendering Index (CRI) bestimmen. Dieser Wert gibt einen Hinweis auf die Qualität der Farbwiedergabe. Die BenQ-Lampe erreicht im Automatikmodus einen Wert von 97 bis 98 – das Maximum wäre 100. Die Lampe verändert die Farben auf dem Bildschirm oder auf dem Desktop also kaum; die Farben sind natürlich und nahezu wie bei Tageslicht.

Angst vor Flimmern musst du übrigens nicht haben: Die Messung mit dem Opple Light Master gemäss dem IEEE-1789-Standard ergibt «Kein Risiko».

Alles im grünen Bereich: Das Licht flackert nicht.
Alles im grünen Bereich: Das Licht flackert nicht.

Lohnt sich die Investition?

Die BenQ Helo 2 kann sich mit dem Bewegungssensor und dem Gesamtpaket von der Konkurrenz abheben. Keine bisher getestete Screenbar bietet so viele Einstellmöglichkeiten und lässt sich so stark auf die eigenen Bedürfnisse abstimmen.

Ob eine günstigere Variante auch ausreicht, hängt also stark davon ab, was du dir wünschst. Mein Wunsch wäre gewesen, dass der Automatikmodus bei diesem Preis individuell konfigurierbar ist.

Fazit

Luxus-Licht für den Schreibtisch

Die BenQ Helo 2 liefert alles, was du dir von einer Screenbar wünschst. Sie leuchtet den Schreibtisch perfekt aus – und das mit grosser Helligkeit und einstellbarer Farbtemperatur. Der Hersteller hat an fast alles gedacht: hochwertige Fernbedienung, Halterung für Webcams und eine Vollautomatik. Das Licht schaltet auf Wunsch selbst ein und aus, das System regelt die Helligkeit angepasst ans Umgebungslicht.

Allerdings hat die Luxus-Ausstattung auch ihren Preis. Kaum ein Konkurrenzmodell ist so teuer. Und für die Bestnote fehlen dann doch ein paar zusätzliche Programmiermöglichkeiten – gerade bei diesem Preis.

Pro

  • schaltet automatisch ein und aus
  • präzise Steuerung
  • hochwertige Verarbeitung
  • bei Bedarf sehr hell

Contra

  • Automatikmodus fix eingestellt
  • hoher Preis

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Gadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.


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