Benq Screenbar: Eine extra Lampe für den Monitor? Sinnvoll oder gugus?
Produkttest

Benq Screenbar: Eine extra Lampe für den Monitor? Sinnvoll oder gugus?

Philipp Rüegg
18.11.2019

Benq will dir eine spezielle Lampe für deinen Arbeitsplatz verkaufen. Keine nervigen Spiegelungen, ohne Standfuss und angenehmer für die Augen. Sind das leere Versprechungen oder gibt es einen tatsächlichen Nutzen?

«Was für ein Gugus», war das erste, was mir durch den Kopf ging, als mich Kollege Jan Heidenreich fragte, ob ich eine Monitor-Lampe testen wolle. Halb aus Jux, halb aus Neugier habe ich dennoch eingewilligt, die Benq Screenbar respektive Screenbar Plus zu testen. Die zwei Tischlampen sollen deine Augen schonen. Klingt ja nicht verkehrt. Das lange Arbeiten am Monitor ist definitiv ermüdend. Aber sowohl im Büro als auch zuhause habe ich bereits Lampen. Wieso also eine neue kaufen? Egal, Probieren geht bekanntlich über Studieren.

Hau den Buzzer

Die Plus-Version besitzt eine Fernbedienung.
Die Plus-Version besitzt eine Fernbedienung.

Die Screenbar wird über ein USB-A-Kabel mit Strom versorgt. Du sparst dir also den Platz in der Steckerleiste. Die Montage ist ebenfalls kinderleicht. Du legst die Screenbar einfach auf die Oberkante deines Monitors. Ein Gegengewicht sorgt dafür, dass sie an Ort und Stelle bleibt. Das ganze Ganze funktioniert sogar an meinem gekrümmten Ultra Wide Monitor wunderbar und es wackelt auch nichts. Die Lampe ist nach vorne abgeschottet, so dass dich das Licht nicht blendet.

Die Variante ohne Fernbedienung.
Die Variante ohne Fernbedienung.

Die Screenbar Plus hat im Gegensatz zur normalen Screenbar eine kabelgebundene Fernbedienung. Dass ich damit die Lampe wie mit einem Buzzer einschalten kann, finde ich grossartig. Ausserdem kannst du dort die Helligkeit, die Farbtemperatur und das automatische Dimmen einstellen. Bei der günstigere Screenbar sind die Tasten an der Lampe selbst, was etwas umständlicher zu bedienen ist.

Mit einem simplen Gegengewicht lässt sich die Screenbar an jedem Monitor befestigen.
Mit einem simplen Gegengewicht lässt sich die Screenbar an jedem Monitor befestigen.

Die Tasten mit dem Monitor-Symbol misst mit dem integrierten Sensor das Umgebungslicht und stellt automatisch die passende Helligkeit und Farbtemperatur ein. Sollte dir das nicht passen, kannst du manuell nachjustieren. Ich fand das Auto Dimming aber meist sehr treffend. Mit einer Lichtstärke von bis zu 1000 Lux ist die Screenbar ausserdem hell genug. Mit der Auto-Funktion dimmt sie auf 500 Lux, der empfohlene Standard für Büroarbeiten.

Gar nicht mal so übel

Links mit eingeschalteter Screenbar, rechts ohne Licht.
Links mit eingeschalteter Screenbar, rechts ohne Licht.

Nach anfänglicher Skepsis muss ich eingestehen, dass eine Lampe direkt am Monitor definitiv ein angenehmes Licht erzeugt. Meine bisherige Bürolampe hat mich oder den Monitor zwar nie geblendet, dafür hat sie den Arbeitsplatz nicht sauber ausgeleuchtet. Die Screenbar ist am Monitor perfekt in der Mitte platziert, ohne durch einen Sockel Platz auf dem Tisch wegzunehmen. Sogar tagsüber hilft das zusätzliche Licht, die Augen zu entspannen. Trotzdem habe ich sie nach wenigen Tagen doch nur noch abends benutzt. Zumindest an schönen Tagen. Tagsüber ist mir der Nutzen zu gering und die Stromverschwendung stört mich ein bisschen.

Abends hingegen benutze ich die Screenbar regelmässig. Besonders wenn meine Frau und ich im gemeinsamen Büro Games spielen, die im Dunkeln besser zur Geltung kommen. Die Screenbar erzeugt dann ein sehr angenehmes Licht, ohne zu blenden. Ausser ich will so richtig ins Spiel abtauchen, dann brauch ich gar kein Licht.

Einmal mit voller Blaufärbung und einmal mit maximalem Gelbstich.
Einmal mit voller Blaufärbung und einmal mit maximalem Gelbstich.

Ausserdem sorgt die Screenbar durch die direkte Beleuchtung am Monitor dafür, dass das Bild etwas heller aussieht. Das ist nicht unbedingt positiv. Mir schien es nämlich einen Tick ausgebleichter, als wenn ich mit der normalen Deckenleuchte spielte.

Was noch mehr stört, ist dass die Screenbar jedes Stäubchen und jeden Fleck auf deinem Monitor sichtbar macht. Und zwar so richtig deutlich. Du kannst das auch positiv sehen, denn so bist du gezwungen, endlich mal einen Lappen zu holen und die Flecken, die doch schon länger stören, wegzuwischen.

Ein schmutziger Monitor wird dich in den Wahnsinn treiben mit der Screenbar.
Ein schmutziger Monitor wird dich in den Wahnsinn treiben mit der Screenbar.

Regelrecht begeistert von der Screenbar ist Kollege Kevin. Das liegt aber wohl auch daran, dass sein Arbeitsplatz am weitesten weg vom Fenster und den Bürolampen ist. Da ist jegliche Beleuchtung eine Erlösung.

Fazit: Praktisch, elegant, aber kein Must-have

Könnte ich die Screenbar behalten, würde ich meine alte Bürolampe definitiv in Rente schicken. Die Screenbar braucht wenig Platz, sorgt für ein mehrheitlich angenehmes Licht und die Bedienung mit der Fernbedienung ist äusserst willkommen. Derart gross ist der Vorteil gegenüber meiner bisherigen Beleuchtungssituation allerdings nicht, dass ich dafür 120 Franken oder mehr ausgeben würde. Wenn du allerdings schon länger eine bessere Büroleuchte gesucht hast, oder mit müden Augen zu kämpfen hast, dann könnte die Screenbar genau das Richtige für dich sein.

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Als Game- und Gadget-Verrückter fühl ich mich bei digitec und Galaxus wie im Schlaraffenland – leider ist nichts umsonst. Wenn ich nicht gerade à la Tim Taylor an meinem PC rumschraube, oder in meinem privaten Podcast über Games quatsche, schwinge ich mich gerne auf meinen vollgefederten Drahtesel und such mir ein paar schöne Trails. Mein kulturelles Bedürfnis stille ich mit Gerstensaft und tiefsinnigen Unterhaltungen beim Besuch der meist frustrierenden Spiele des FC Winterthur. 


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