Produkttest

Beisst zu: Die Razer Basilisk V3 im Test

Kevin Hofer
29.11.2021

Mit der dritten Version der Basilisk verbessert Razer die Gaming-Maus an entscheidenden Stellen. Die Basilisk V3 überzeugt mit vielen Tasten und Funktionalität, ist preislich aber an der oberen Grenze.

Ich habe gedacht, dass ich den Basilisken nur in der Kammer des Schreckens zu fürchten habe. Und jetzt habe ich einen auf dem Pult. Razer bringt bereits die dritte Version der Basilisk heraus. Die Rechtshänder-Maus liegt verdammt gut in der Hand und nur der leicht zu hohe Preis sollte dich vom Kauf abhalten.

Das Äussere

Optisch hat sich im Gegensatz zur Vorgängerin [Basilisk V2]/de/s1/product/razer-basilisk-v2-kabelgebunden-maus-12561329) nicht viel geändert. Der vorne seitlich platzierte Sniper Button sieht anders aus und lässt sich nicht mehr entfernen. Zudem verfügt die V3 über RGB-Unterbodenlicht. Grösstenteils besteht die Maus aus mattschwarzem ABS-Kunststoff mit glänzenden Akzenten. All die aufgebrochenen Zonen verleihen der Maus ihre Gamer-Ästhetik.

Mit 101 Gramm Gewicht ohne Kabel, ist die Basilisk im Vergleich zu ultraleichten Gaming-Mäusen eher schwer. Da sie aber ergonomisch geformt ist, fühlt sie sich besser in der Hand an als ihre ultraleichten Verwandten. Sie bietet mit ihren 10 + 1 Tasten auch einiges mehr an Funktionalität.

Von der Form her ähnelt die Basilisk V3 ihrer Vorgängerin und der Logitech G502. Die Maus eignet sich für alle Grifftypen. Razer empfiehlt jedoch den Palm und den Claw Grip. Beim Palm Grip liegt die ganze Hand flach auf der Maus auf und beim Claw Grip greifst du die Maus wie ein Adler seine Beute. Aufgrund der ergonomischen Form empfinde ich den Palm Grip als besonders angenehm. So ist die Maus auch perfekt für Büroarbeiten geeignet.

Du kannst die Maus auch im Fingertip Grip bedienen, aber wenn du kleine Hände hast, kommst du nicht mehr gut an den Sniper Button heran. Aufgrund des Gewichts werden deine Hände schneller ermüden als mit leichteren Mäusen.

Die Verarbeitung

Wie immer teste ich die Verarbeitung, indem ich die Basilisk ordentlich durchschüttle. Dabei höre ich etwas scheppern. Das Mausrad bewegt sich leicht von links nach rechts. Das liegt daran, dass die Basilisk V3 seitliches Scrollen ermöglicht und das Rad deshalb in diese Richtung etwas wackelt.

Beim Drucktest übe ich mit Fingern und Daumen Druck auf das Gehäuse aus. So überprüfe ich, ob die Maus durch Druck aufs Gehäuse versehentlich auslöst. Das ist weder bei den Seitentasten noch den Haupttasten der Fall.

Die Oberfläche der Maus ist aufgeraut und bietet guten Grip. Dank der rauen Oberfläche und der matten Farben sind Fingerabdrücke kaum zu sehen.

Die Switches und Tasten

Die Maustastenkappen der Basilisk V3 sind sehr lang. Bei Mäusen mit solch langen Tasten, kann es vorkommen, dass sie nicht gleichmässig auslösen – hier nicht. Egal, ob ich ganz vorne, hinten oder in der Mitte drücke, die Tasten lösen gleichmässig aus. Ich muss auch überall gleich viel Druck ausüben. Zudem bemerke ich keinen Tastenhub – der Weg, bis ein Schalter auslöst – bevor die Switches auslösen. Das ist bei Maustasten erwünscht und gut so.

Die Seitentasten sind gut positioniert und ich erreiche sie mit meinem Daumen problemlos. In der Kerbe unterhalb ist genug Platz für meinen Daumen. Dort kann er ruhen, sollte ich die Tasten nicht benötigen. Das ist vor allem bei Büroarbeiten sehr angenehm. Auch die Seitentasten reagieren zuverlässig und haben kaum Tastenhub.

Das Scroll-Rad ist gummiert und bietet ordentlich Grip – auch wenn ich es seitlich bediene. Ich kann das Rad entweder im taktilen oder frei drehenden Modus verwenden. Der taktile Modus fühlt sich etwas schwammig an, wenn das Rad einrastet. Im frei drehenden Modus rastet das Rad nicht ein und dreht kontinuierlich. Die Modi wechsle ich mit der Taste direkt hinter dem Mausrad.

Das Kabel

Die Gleitfüsse

Wie die Konkurrenz verwendet Razer Gleitfüsse aus PTFE – besser bekannt als Teflon. Insgesamt sind fünf Gleiter angebracht: zwei vorne, einer hinten, einer links und einer um den Sensor herum. Ich wünschte mir noch einen rechts. Denn je nachdem, wie ich die Maus ziehe, rutscht sie nach rechts weniger gut, weil dort der Gleiter fehlt. Sonst gleitet die Basilisk V3 sehr gut, aber aufgrund ihres Gewichts weniger gut als ultraleichte Nager.

Wie spielt es sich damit?

Beisst der Sensor des Basilisken zu?

In der Basilisk V3 ist der Focus+ 26K Sensor verbaut. Der verfügt über 26 000 CPI. CPI steht für Counts per Inch, also wie viele Pixel sich der Cursor bei einer Mausbewegung von einem Inch bewegt. Salopp ausgedrückt entscheiden die CPI darüber, wie schnell du den Cursor oder deine Spielfigur über den Bildschirm huschen lassen kannst. Dieser Unterschied ist jedoch unerheblich und reines Marketing. Die wenigsten spielen mit mehr als 3200 CPI.

Um Genaueres zum Sensor sagen zu können, vermesse ich ihn mit MouseTester v1.5. Das Programm hilft dabei, kleinste Unterschiede bei der Präzision zu bestimmen. Der Übersichtlichkeit halber liefere ich dir jeweils nur die Grafiken der Messungen mit 800 CPI.

CPI-Präzision

Um die Präzision zu messen, mache ich den entsprechenden Test in MouseTester v1.5 dreimal und berechne einen Mittelwert. Dazu bewege ich die Maus zehn Zentimeter an einem Lineal entlang und das Programm zeichnet die CPI auf. Je näher die aufgezeichneten CPI an den eingestellten CPI sind, desto besser.

Die CPI liegen immer etwas höher als eingestellt. Dafür ist die Abweichung konsistent. Sie beträgt immer drei Prozent. Alles unter fünf Prozent Abweichung ist ein gutes Ergebnis. Die CPI-Präzision ist also sehr gut.

Polling Rate Consistency

Polling Rate Consistency Basilisk V3

Die Polling-Rate ist grösstenteils konsistent. Es gibt ein paar wenige Ausreisser, aber die lassen sich an zwei Händen abzählen. Sonst liegt die Aktualisierungszeit bei einer Millisekunde. Es gibt allerdings Mäuse wie die Roccat Kone Pro oder Pro Air, die weniger und kleinere Ausreisser haben. Alles in allem performt die Basilisk jedoch solid.

Tracking Speed

Die Maus muss schnelle Bewegungen korrekt wiedergeben. Beim Test bewege ich die Maus rasch bei verschiedenen CPI-Einstellungen. MouseTester registriert diese Bewegungen und spielt ein Diagramm aus. Die Punkte auf dem Diagramm sind die registrierten Zeichen. Je näher die Punkte an der Linie sind, desto genauer registriert die Maus meine Bewegungen. Diese sollten möglichst nahe an der Kurve sein. Bewegungen auf der y-Achse sind rot, solche auf der x-Achse blau.

Tracking Speed Basilisk V3

Der Sensor der Basilisk V3 verfolgt die Bewegungen gut. Bei schnellen Richtungswechseln hat er jedoch Probleme und kommt nicht ganz nach. Das ist an der blauen und roten Linie und den darüber beziehungsweise darunter liegenden Punkten zu erkennen. Beim Gamen ist mir das jedoch nicht aufgefallen.

Acceleration

Bewege ich die Maus schnell in eine Richtung und dann auf selbem Wege langsam wieder an ihren Ausgangspunkt, sollten dieselben CPI vom Sensor registriert werden. Um das zu testen, bewege ich die Maus schnell diagonal von einem Punkt A oben links zu einem Punkt B unten rechts. Danach ziehe ich sie langsam den exakt gleichen Weg zurück. MouseTester registriert dabei die Bewegung. Im Idealfall liegen alle registrierten Zeichen auf einer Linie.

Acceleration Basilisk V3

Der Unterschied ist nicht enorm, aber dennoch liegen die beiden Linien nicht genau aufeinander. Der Sensor der Basilisk V3 kann die Bewegung nicht gleich wiedergeben. Hier zeigt er eine kleine Schwäche.

Jitter

Wenn du die Maus auf einer geraden Linie bewegst, sollte sie die Bewegung registrieren und nicht ausscheren. Ich bewege den Basilisken möglichst gerade diagonal und zeichne mit MouseTester die Bewegung auf. Die aufgezeichnete Bewegung sollte diagonal wie meine Bewegung verlaufen.

Jitter Basilisk V3

Der Sensor arbeitet exakt.. Es sind keine Ungenauigkeiten zu erkennen. Bei Schwankungen/Jitter würde ein Stufenmodell aufgezeichnet, aber das kommt heute kaum mehr vor. Trotzdem führe ich den Test durch. Man weiss ja nie.

Angle Snapping

Angle Snapping entsteht, wenn der Sensor gerade Linien registriert, obwohl ich eine leichte Kurve mit der Maus mache. Um den Test durchzuführen, kritzle ich mit den Mäusen etwas in Paint herum. Meine Zeichnung zeigt: Angle Snapping ist kein Thema.

Angle Snapping Basilisk V3

Software und weitere Features

Die Basilisk verfügt über 10+1 Tasten. Die «+1»-Taste bezieht sich auf die Profil-Umschalt-Taste auf der Unterseite. Alle Tasten ausser der linken Maustaste lassen sich umprogrammieren. Auch Zweitbelegungen der Tasten sind möglich. Bis zu fünf Profile können auf dem internen Speicher der Basilisk V3 gespeichert werden. Du kannst also für deine Games passende Profile erstellen und diese on the fly wechseln.

All diese Anpassungen werden in der Software «Razer Synapse» vorgenommen. In der Software können weiter die CPI und Polling Rate eingestellt werden. Ausserdem lässt sich die Beleuchtung der drei Beleuchtungszonen anpassen. Sie befinden sich bei der Basilisk am Mausrad, dem Logo und dem Unterboden.

Fazit: Tolle Maus mit grossem Funktionsumfang

Mir gefällt die Basilisk V3 sehr gut. In letzter Zeit habe ich vor allem mit ultraleichten Nagern gezockt und gearbeitet. Da bringt die schwerere Maus von Razer frischen Wind auf mein Pult.

Die dritte Version des Basilisken überzeugt mit vielen Features, einem exakten Sensor und der ergonomischen Form, – dank der sich die Maus fürs Zocken und Arbeiten eignet. Es werden vor allem jene Gefallen an der Maus finden, die FPS-Games wie «CS:GO» spielen und auf zusätzliche Tasten angewiesen sind. Für MMORPGs würde ich sie weniger empfehlen, da sie hierfür zu wenig Tasten hat.

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Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.


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