
Hintergrund
Apple TV+: Was wurde aus dem teuersten Streaming-Experiment der Welt?
von Luca Fontana
Neben hochwertiger Hardware ist Apple auch für mindestens genauso erstklassige Keynotes und Werbespots bekannt. Dabei gibt immer auch die Musik den Ton an – wortwörtlich. Hier sind ein paar Perlen aus Apples Marketingabteilung für deine Playlist.
Seit Jahren verfolge ich Apples Keynotes religiös. In erster Linie natürlich, um zu sehen, was es Neues im iPhone-Land gibt. Es sind aber nicht nur die technischen Innovationen, die mir im Nachhinein im Kopf hängen bleiben. An jeder Präsentation gibt es den ein oder anderen Song, der im Anschluss direkt in meine Playlist wandert.
Ein paar meiner Favoriten der letzten Jahre und wo sie zum Einsatz kamen, habe ich hier zusammengetragen:
Ein absoluter Kultklassiker der Dance-Musik. Fatboy Slims Hitsingle liefert cinematische Synths und gnadenlose Beats. Und Apple hat schon bei der Einführung des Power Mac G5 die Parallelen zwischen guter Musik und hochwertigen Produkten gesehen. Die Jony-Ive-Ära ist und bleibt ein Meilenstein in Apples Geschichte.
Schwarze Silhouetten tanzen auf knalligen Farben – einzig der iPod und dessen Kopfhörer stechen in Weiss hervor. Dieses Bild sehe ich bis heute vor mir, wenn ich an Apples Werbespots denke.
Wahrscheinlich das bekannteste Beispiel aus dieser Kampagne dürfte Jets «Are You Gonna Be My Girl» sein, im Video findest du aber noch ein paar andere, ebenso berühmte Varianten.
So, jetzt aber zu den etwas weniger bekannten Songs auf dieser Liste. Mit der Vorstellung des 2015er MacBooks veröffentlichte Apple einen Werbeclip, der regelrecht von Ästhetik trieft. Im heute ikonisch eleganten Look schwebt das MacBook durch den weissen Raum. Geradezu lustvoll untermalt wird die Szenerie durch den australischen Soulsänger Chet Faker mit «Gold».
Ich bin ehrlich: Dieser Werbespot ist der Grund, weshalb ich diese Liste schreiben wollte. Mit dem iPhone X hat Apple sein Zugpferd neu erfunden. Entsprechend halsbrecherisch und epochal musste natürlich auch der Trailer zum Gerät sein. Und «Best Friend» hätte diese Stimmung nicht besser vermitteln können.
Es ist tatsächlich nicht das erste und nicht das letzte Mal, dass Apple sich an Musik des New Yorker Dance-Pop-Duos «Sofi Tukker» bedient hat. Zu Recht; die beiden wissen, wie man irrsinnige Beats bastelt.
Hier handelt es sich vielleicht um eine persönliche Vorliebe, ZHU befindet sich konstant in den Top 10 meiner meistgespielten Musiker und Musikerinnen. Aber Apple weiss halt einfach, wie man gute Werbespots macht. Sogar das eher ernüchternde iPhone XS wird dank «Chasing Marrakech» absolut episch in Szene gesetzt.
Brachial, aber auch schön. Emmit Fenns «Meteorite» bringt die exakt richtige Mischung aus Atmosphäre und Kick, um das iPhone XR richtig strahlen zu lassen. Ein Track, genauso farbenfroh wie das damalige iPhone-Line-up.
Wenn mich jemand nach dem besten Apple-Werbespot aller Zeiten fragt, werde ich immer auf den Reveal der AirPods Max verweisen. Sind die Kopfhörer überteuert? Ja. Aber dieser Clip ist ein Meisterwerk.
Wir schweben mit Cid Rims «Polarizer» durchs Weltall, Meteoriten streifen an uns vorbei, Bässe pulsieren, alles dreht sich. Dann landen wir urplötzlich auf der Couch eines New Yorker Apartments, Transparenzmodus, Regen von draussen, das Fenster wird geschlossen, Noise Cancelling an und alles wird still. Und der Track schleudert uns zurück in die Schwerelosigkeit. Da könnte sich so manch ein Sci-Fi-Film eine Scheibe abschneiden.
Dieses Gefühl dürfte uns allen bekannt sein: Mit den Kopfhörern in den Ohren fühlt sich der Spaziergang unwillkürlich wie ein lebendiges Musikvideo an. Selten hat ein Video diesen Moment so gut in Szene gesetzt wie dieser Trailer zu den AirPods Pro, begleitet von Young Francos verspielten Beats in «Fallin’ Apart».
Das allererste iPad Pro mit Apples M-Prozessor war ein kleiner Paradigmenwechsel. Um diesen gebührend zu veranschaulichen, produzierte Apple einen Trailer mit einem Instrumental von Son Lux’ «Dream State».
Auch Son Lux gehören zu meinen absoluten «Hidden Gems». Auf Wikipedia steht zu dem Trio: «Die Band ist stilistisch schwierig einzuordnen.» Post-Rock, Elektro und Jazz sind allesamt Genres, die man der Gruppe zuordnen könnte. Eines ist aber klar: Die Musik der Gruppe geht unter die Haut. Und genau diese Eigenschaft weiss Apple meisterlich zu nutzen.
Weniger berühmt als vielmehr berüchtigt ist dieser Werbespot: Zur Einführung des iPhone 14 wurde der Song «Biggest» vom britischen Multitalent Idris Elba gewählt. Zu Beginn ist wiederholt der Begriff «biggest» zu hören.
Innert kürzester Zeit wurde das Internet von Tweets und Kommentaren geflutet, die meinten, im Track das N-Wort zu hören. Auch wenn dem nicht so war, sah sich Apple gezwungen, den Clip komplett aus dem Netz zu nehmen und totzuschweigen.
Ich hatte schon befürchtet, die Zeiten von richtig harten Dance-Brettern in Apples Keynotes wären Vergangenheit. Nicht schlecht gestaunt habe ich also letztes Jahr, als die Präsentation zum iPhone 16 mit niemand geringerem als Justice eröffnet wurde (im verlinkten Video ab 12:07).
Und nicht irgendein Track. «Neverender» mit Tame Impala, die erste Singleauskopplung aus Justice’ jüngstem Studioalbum «Hyperdrama», hat vor der Show ordentlich eingeheizt. Wie in den guten alten Zeiten eben.
Natürlich handelt es sich bei dieser Liste nur um eine stark kuratierte Auswahl von Songs und Werbespots. Die Website Applemusic.info zählt bis heute weit mehr als 2000 Tracks, die in den vergangenen 40 Jahren in Werbungen, Keynotes und Demos von Apple verwendet wurden.
Gibt es einen Apple-Werbespot, der sich in dein Hirn eingebrannt hat? Habe ich einen Track vergessen, der dich immer an dieses eine Apple-Gerät erinnert? Schreib mir deine Favoriten in die Kommentare!
Praktisch seit ich denken kann fasziniert mich alles, was Tasten, Displays und Lautsprecher hat. Als Journalist mit Fokus auf Technik und Gesellschaft schaffe ich Ordnung im Dschungel aus Tech-Jargon und unübersichtlichen Spec-Sheets.
Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.
Alle anzeigenAuf Apple Music (wo auch sonst?) gibt es eine offizielle Playlist mit einer Auswahl der besten Tracks aus Apples PR-Abteilung. Wer Spotify nutzt, muss auf nutzergenerierte Playlists mit demselben Titel zurückgreifen.
Bose Soundlink Plus
20 h, Akkubetrieb